Eigentümer von Wohnungen werden seit Jahren mit wachsenden Aufwendungen für Hausgeld (genannt teilweise auch Wohngeld) konfrontiert. Einen Teil dieser Kosten (Betriebskosten) tragen Mieter, wenn Wohnungen weiter vermietet werden. Weder als Eigentümer noch als Mieter können Sie aufgrund fehlender Vergleichsmöglichkeiten real beurteilen, ob Hausgeld beziehungsweise Betriebskosten in ihrer Höhe angemessen oder zu hoch sind.
Warum zahlen Wohnungseigentümer eigentlich Hausgeld?
- Kaufen Sie eine Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus, erwerben Sie neben Ihrer Wohnung weitere Anteile am Gemeinschaftseigentum. Anteile am gesamten Anwesen sind unter anderem Keller, Speicher, Treppenhaus, Tiefgarage und Grundstück.
- Damit besitzen Sie als Käufer neben dem persönlichen Eigentum an der Wohnung auch ein gewisses Gemeinschaftseigentum. Die Kosten für gemeinschaftliches Eigentum werden auf alle Wohnungseigentümer umgelegt.
- Durch das Gemeinschaftseigentum entstehen Ihnen unter anderem Betriebskosten für Müllentsorgung, Hausstrom, Wasser, Versicherungen (außer Hausrat), Treppenhaus- und Gartenpflege und Hausmeister.
- Weitere Kosten sind Heizkosten und Verwaltungskosten sowie Instandhaltungskosten für das Gemeinschaftseigentum. Für die planbare Instandhaltungen wird als Bestandteil des Hausgeldes eine Instandhaltungsrücklage gebildet.
Gemeinschaftskosten beim Wohnungskauf prüfen
Wenn Sie bereits Eigentümer einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus sind, können Sie das Hausgeld nur bedingt beeinflussen. Vor dem Kauf einer Eigentumswohnung heißt es, ausgiebig das Hausgeld zu betrachten.
- Vor der Kaufentscheidung bringen Sie in Erfahrung, in welcher Höhe das zuletzt zu zahlende Hausgeld in der Realität gewesen ist.
- Schauen Sie sich auch die Wirtschaftspläne vergangener Jahre an. In den Plänen werden Sie erkennen können, welchen Stellenwert Instandsetzungen in den letzten Jahren hatten.
- War das monatliche Wohngeld relativ niedrig, fehlen Rücklagen für spätere Instandsetzungsarbeiten. Sie als neuer Eigentümer werden dann gleich mit einer hohen Sonderumlage belastet.
- Wenn Sie sich für eine Eigentumswohnung entscheiden, beachten Sie, dass in neuen Häusern oftmals niedrige Hausgelder zu bezahlen sind. Je neuer ein Haus ist, desto geringer ist das zu zahlende Hausgeld. Außerdem ist die Gefahr einer baldigen und teuren Sanierung sehr gering.
- Kostenauswertungen zeigen, dass es in den Bereichen Aufzugskosten, Reinigungs- und Hausmeisterdienste sowie Verwaltungs- und Instandhaltungsaufwendungen in der gleichen Stadt Differenzen von mehreren Hundert Prozent gibt.
Nutzen Sie für Ihre Prüfungen den Hausgeldspiegel des Vereins Wohnen im Eigentum e.V. zum Vergleich. Ende des Jahres 2011 gibt es eine aktualisierte Auflage. Fest steht, kleine neuere Wohnanlagen sind hinsichtlich notwendiger Wohngeldzahlungen am günstigsten.
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