Obwohl die Deutschen nach wie vor lieber ihren aufgebrühten Kaffee trinken, nimmt die Beliebtheit eines guten Espresso immer mehr zu. Der Verkauf von Espresso-Maschinen erlebt einen Boom. Die normale Kaffeemaschine verschwindet aus den Küchen. Die Deutschen wünschen sich die gleiche Kaffeevielfalt, wie sie Italiener kennen.
Espresso ist nicht gleich Espresso
- Für einen Espresso wird heißes Wasser mit hohem Druck durch sehr fein gemahlenen Kaffee gepresst. Das Getränk ist oben mit einer feinen Crema versehen. Ist diese goldbraun und marmoriert und der aufgestreute Zucker versinkt nicht gleich, so ist es guter Espresso.
- Solch ein Getränk wird in Deutschland selbst beim Italiener nicht immer serviert. Viele Faktoren bestimmen den Geschmack, den guter Espresso ausmacht.
- Viele Italiener bereiten zu hause ihren Kaffee mit einer Maschine zu, die wir als Espressomaschine, Mokkamaschine oder Bialetti bezeichnen. Die Namen sind irreführend. Es sind die zweiteiligen Kaffeemaschinen, wie auf dem Bild abgebildet. Da diese aber den Druck, den ein echter Espresso benötigt, nicht erzeugen können, kommt aus ihnen Kaffee und nicht Espresso.
- Guter Espresso wird in Italien an der Bar getrunken. Schließlich gehört zum Genuss auch das Lebensgefühl dazu, ein paar kurze Worte mit dem Wirt zu wechseln und die schnelle Pause zwischendurch mitzunehmen.
- An einer gut besuchten Bar läuft die Espressomaschine ständig. So ist die unbedingt notwendige Betriebstemperatur vorhanden, der Druck beträgt mindestens 6 Bar und die Kaffeebohnen werden direkt vor der Zubereitung in der Maschine frisch gemahlen. Dies sind erst einmal die Grundvoraussetzungen. So entsteht guter Espresso. Doch es gehört noch mehr dazu.
Guter Espresso braucht mehr als die richtige Maschine
- Viele Faktoren spielen eine Rolle. Das Wasser, die Art der Bohnen, die Art des Mahlens, die Länge der Zubereitung – ein guter Espresso ist eine Wissenschaft für sich.
- Für Espresso gibt es spezielle Röstungen, die dunkler sind als bei normalem Kaffee. Klassische Mischungen bestehen aus den Sorten Arabica und Robusta. Die Robustabohnen sorgen für eine gute Crema. Kaufen Sie lieber kleine Mengen, damit Ihre Bohnen nicht zu lange lagern. Frische Bohnen sind ebenso wichtig wie das frische Mahlen.
- Das Mahlen selbst können Sie auch wie einen Kult betrachten. Die Art der Mühle, die Ihres Mahlwerkes, die Einstellmöglichkeiten (bis zu 30 Stufen), handbetrieben oder elektrisch, alles spielt einer Rolle, soll es ein perfekter, guter Espresso werden.
- Natürlich darf das Wasser nicht vergessen werden. Nicht zu kalkhaltig aber auch nicht ganz ohne Kalk ist es am besten. Mineralwasser ohne Kohlensäure ist geeignet. Etwas Kalk im Wasser fördert den Geschmack.
- Letztendlich spielt die Maschine auch noch eine Rolle. Die Zeit, in der das heiße Wasser durch die Portion Kaffee gepresst wird, beträgt im Idealfall 20 bis 25 Sekunden. Guter Espresso sollte nur in vorgewärmte Tassen fließen.
Kaffeezubereitung mit der Bialetti
- Mit dieser Kanne erhalten Sie keinen echten Espresso. Sie wird in Italien jedoch sehr oft verwendet. Die Kanne besteht aus zwei Teilen.
- Füllen Sie in den unteren Teil der Kanne Wasser. Maximal so viel, dass der Wasserstand gerade unter dem Kaffeebehälter endet. Weniger darf es sein.
- Der Kaffee kommt nun in den Behälter über dem Wasser. Füllen Sie ihn bis knapp unter der Kante voll. Schrauben Sie das Kannenoberteil anschließend fest auf.
- Stellen Sie die Kanne auf den Herd. Wenn das Wasser kocht, füllt sich der obere Teil mit Kaffee. Einige bezeichnen diesen nun als Mokka, als Espresso oder auch einfach als Kaffee. Für einen guten Geschmack sind auch hier das richtige Wasser und gute Bohnen wichtig.
Guter Espresso, guter Mocca, guter Kaffee – lassen Sie sich nicht durcheinander bringen. Ihr Geschmack entscheidet bei der Wahl der Maschine und sicherlich auch Ihr Geldbeutel.
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