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Grauer Star - so viel kostet die OP

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Menschlicher Augapfel mit Iris und Pupille
Menschlicher Augapfel mit Iris und Pupille © Victor Freitas / www.pexels.com
Grauer Star ist eine der am weitesten verbreiteten Augenerkrankung. Die Wahrscheinlichkeit grauen Star zu bekommen, steigt mit zunehmendem Lebensalter an. Man kann die getrübte Augenlinse durch eine künstliche Linse mittels einer Operation ersetzen lassen. Mit welchen Kosten muss man rechnen?

Was ist grauer Star und wie stellt man diesen fest?

In Deutschland bekommen jährlich etwa 600.000 Menschen eine neue Augenlinse, da die eigene durch den grauen Star (Katarakt) getrübt ist.
Grauer Star bedeutet, dass die körpereigene Linse immer trüber wird, meist ist das mit zunehmendem Alter der Fall, es können aber auch eine Stoffwechselerkrankung oder genetische Dispositionen dahinter stecken.

Diese Symptome sind typisch für den Katarakt:

  • Rasche und deutliche Verschlechterung des Sehvermögens.
  • Die Blendempfindlichkeit nimmt zu.
  • Das Sehen ist anstrengend.
  • Man sieht wie durch Milchglas oder Nebel.
  • Kontraste und Farben verschwimmen und verblassen.
  • Das räumliche Sehen wird schlechter.

Wie teuer ist die Operation für gesetzlich Versicherte?

Die Kosten für die Operation belaufen sich auf 1.800 bis 3.000 Euro pro Auge. Hier hängen die Preise stark davon ab, welche Linse man wählt und welche Zusatzleistungen man in Anspruch nehmen möchte.

Eine Kostenaufstellung zur Orientierung:

  • Die Erstberatung ist meistens kostenlos.
  • Optische Biometrie zur Kunstlinsenbestimmung, etwa 70 Euro
  • Einsatz von Monofokallinsen mit Nachuntersuchung, Kostenabdeckung der Krankenkasse
  • Einsatz einer asphärischen Linse, etwa 850 Euro Eigenanteil pro Auge und Linse
  • Einsatz einer torischen Linse, ca. 1.250 Euro Eigenanteil pro Auge und Linse
  • Einsatz einer Multifokallinse, etwa 2.750 Euro Zuzahlung pro Auge und Linse
  • Einsatz einer torischen Multifokallinse, ca. 2.250 Euro Eigenanteil pro Auge
  • Der Einsatz einer Linse bei Hornhautverkrümmung zur Wiederherstellung der Sehkraft wird nicht bezahlt, solange man über 60 % Sehkraft hat!
  • Nachuntersuchungen sind bei gesetzlichen Krankenversicherungen gegebenenfalls selbst zu entrichten bis auf die erste Kontrolle. Hier kommen noch einmal Kosten von etwa 200 Euro dazu.

Entscheidend ist bei der Kostenübernahme, der Grad der Notwendigkeit einer Operation. Ab einem Grad von nur noch 60 % Sehleistung gibt es keine Behandlungsalternative. Somit akzeptieren die Krankenkassen den Eingriff als medizinisch notwendig.

Was zahlt die Krankenkasse?

Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen folgende Kosten:

  • Die erste Untersuchung beim Augenarzt mittels Spaltlampenmikroskop
  • Die Vermessung der Länge des Augapfels mittels Ultraschall, um die Stärke der nötigen Kunstlinse zu berechnen
  • Ausführliche Beratung vor dem möglichen Eingriff und Dokumentation dessen
  • Die Kosten der Operation selbst und die normalen Kosten für eine Standardlinse
  • Nachuntersuchungen am ersten Tag nach der OP, eine Woche und einen Monat danach
  • Zusatzleistungen werden nur im bestimmten, mit der Kasse abzuklärenden Rahmen erstattet, wenn man zu einer Risikogruppe gehört, etwa Diabetiker oder andere Augenerkrankungen hat.

Eine private Krankenversicherung kann sich lohnen:

Normalerweise sind bei den privaten Krankenversicherungen mehr Leistungen inklusive, allerdings kommt das auf den individuellen Vertrag an! Es ist daher wichtig, dass man sich vor der Operation einen Kostenvoranschlag machen lässt, diesen bei seiner Krankenkasse einreicht und abklärt welche Leistungen beinhaltet sind.

Das gilt auch für eventuell abgeschlossene Zusatzversicherungen. Auch in dem Fall sollte man sich die Kostenübernahme bestimmter Leistungen bestätigen lassen, sonst muss man diese im ungünstigen Fall selbst tragen.

Hier kommt es auf die individuelle Absicherung an, denn die Tarife sind teilweise sehr unterschiedlich, sogar innerhalb derselben Versicherung!

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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