Gerste - das kaum bekannte Getreide
- Wahrscheinlich ist Gerste das älteste Getreide der Menschheit, wie Ausgrabungen im alten Ägypten, die mehr als 17000 Jahre alt sind, zeigten.
- Die gesunde Gerste galt auch im Altertum als Kraftnahrung, schon die römischen Gladiatoren bekamen sie als eine Art gekochter Brei.
- Und das stärkende Gerstenwasser, eine Art Aufguss mit Gerste, soll schon die Kelten bekannt gewesen sein.
- Tatsächlich enthält Gerste wie kaum ein anderes Getreide eine Vielzahl von Mineralstoffen und Vitaminen und ist dabei gut verdaulich.
- Es ist also durchaus sinnvoll, Gerste neben ihrer Form als Bier in den täglichen Speisezettel aufzunehmen.
- Aber in welcher Form sollte man sie kaufen?
- Übrigens: Da Gerste jedoch wie Weizen ebenfalls Gluten enthält, ist ein diätbedingter Ersatz von Weizen mit Gerste nicht möglich.
Gerste kaufen - das sollten Sie wissen
- Gerste wird meist in Form der bekannten Braugerste bei der Bierherstellung benutzt. Weniger bekannt ist, dass sich Gerste auch zum Kochen von Suppen bzw. Eintöpfen oder Aufläufen eignet und sich mit Gerste auch gut Brot backen lässt.
- Gerste können Sie in gut sortierten Lebensmittelmärkten, aber auch im Bio-, Naturkost- oder Reformhandel kaufen.
- Am bekanntesten ist Rollgerste, auch Graupen, genannt. Bei dieser Gerste wurden die äußeren Randschichten abgeschliffen, wodurch eine leicht rundliche Form entsteht. Graupen lassen sich in Eintöpfen oder Suppen verwenden, ihre Garzeit ist kürzer als die des ganzen Gerstenkorns. Ein besonders schnelles Garen erreichen Sie mit Perlgraupen.
- Gerste kann auch in Form von Grütze, also grob geschrotet bzw. zerkleinert, gekauft werden. Grütze eignet sich zum Binden von Suppen, als Müslibeigabe, für Aufläufe oder auch gekocht als Beilage.
- Etwas ganz Besonderes sind Gerstenflocken, die aus ganzen Körnern ähnlich wie Haferflocken gewalzt werden. Allerdings sind sie fester und damit im Müsli beständiger.
- Ganze Gerstenkörner können ebenfalls als Beilage gekocht werden. Achten Sie auf die Bezeichnung "Nacktgerste" oder "Sprießkorngerste" (siehe unten). Bei diesen beiden Sorten wurden die Getreidekörner aus den Spelzen herausgeschält. Benutzen Sie einen Drucktopf, die Garzeiten sind ansonsten sehr lang.
- Gerstenkörner eignen sich jedoch als Mehl oder Schrot hervorragend zur Beigabe beim Brotbacken. Wenn Sie keine eigene Getreidemühle haben, können Sie die Gerstenkörner in dem Geschäft, in dem Sie sie kaufen, oft auch mahlen lassen.
- Außerdem können Sie Gerste natürlich auch als Gersten-, Malz- oder Landkaffee, eine koffeinfreie Alternative, kaufen.
- Weniger bekannt ist Malzgerste, mit professionell zum Färben von Backwaren verwendet wird. In Spezialgeschäften für Backbedarf kann man dieses gebrannte und gemahlene Produkt, teilweise auch sirupartig, kaufen.
- Nicht behandelte Gerstenkörner können Sie auch keimen. Diese sind meist unter der Bezeichnung "Sprießkorngerste" im Handel.
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