Die echte Feige (Ficus carica) gehört zu den ältesten vom Menschen kultivierten Pflanzen. Ihre genaue Herkunft ist nicht bekannt, allerdings wächst der Baum im gesamten Mittelmeerraum sowohl in Gärten als auch verwildert in freier Natur. Besonders robuste Sorten gedeihen auch nördlich der Alpen.
Allgemeines über Ficus carica
Feigen sind mediterrane Gewächse. Der gewerbliche Anbau beschränkt sich auf südliche Gefilde.
Die Bestäubung ist bei Feigen sehr interessant: Wildfeigen sind auf Fremdbestäubung angewiesen. Es gibt nicht nur männliche und weibliche Blüten, sondern sogar zwei verschiedene weibliche Blüten. Als bestäubendes Insekt wird die Feigengallwespe aktiv. Alle im Handel erhältlichen Kultursorten von Ficus carica sind inzwischen selbstbestäubend.
Nicht immer bringt Ihnen ein Feigenbaum zuverlässige Ernte, auch die robusten Varianten nicht. In kalten Sommern reifen die Früchte nicht aus. Da Ficus carica durch das gelappte, große Laub auch dekorativ ist, holen Sie sich mit dem Baum exotische Atmosphäre in Ihren Garten. Die Bäume wachsen weniger hoch, dafür aber ausladend in die Breite. Den Rückschnitt verträgt die Pflanze problemlos.
Junge Feigenbäumchen sind frostempfindlicher als ältere. In den ersten ein oder zwei Jahren stellen Sie die Feige besser in den Kübel. Später kann sie gut eingepackt im Freien stehen. Selbst robuste Sorten frieren in sehr kalten Wintern zurück. Zum Glück treiben sie meistens wieder neu aus.
Feigen-Sorten für den Norden
Die hier genannten Sorten werden alle als besonders winterhart beschrieben. Es gilt jedoch das oben Erwähnte: Junge Feigenbäume brauchen mehr Schutz. Mit zunehmendem Alter steigt die Frostresistenz.
Sorten | Eigenschaften |
---|---|
Bayernfeige V. carica Violetta |
ihre Winterhärte wird oft überschätzt, ist nicht die robusteste Sorte bis zu drei Meter hoch, violette Früchte ertragreich, zweite Ernte im Oktober |
Dalmatie |
gelbgrüne, sehr große, süße Früchte, innen rotes Fruchtfleisch kompakt wachsend, für Kübel geeignet zweimal fruchtend |
Brown Turkey |
weit verbreitet, besonders robuste Feige birnenförmige, braune Früchte |
Ronde de Bordeaux |
ist wegen ihrer dünnschaligen, schmackhaften Herbstfeigen beliebt windgeschützter Standort, im Sommer heiß stammt aus Frankreich |
Brunetta rossa |
langsam wachsend, für Kübel geeignet, windgeschützt Ernte im August, rötlich-braune Früchte |
Califfo blue |
blau-violette, mittelgroße Früchte für den Kübel geeignet Ernte Ende September |
Peretta |
starkwüchsige Sorte für große Gärten in mildem Klima sehr reiche Ernte, große Früchte wenn etabliert, dann sehr frosthart |
Bornholmfeige |
aus Dänemark stammend, sehr robust Früchte nicht ganz so süß wie die der weiter südlich wachsenden Sorten auch als Bornholm Diamant bekannt |
Ficus carica - Ansprüche und Pflege
Viele schwachwüchsige Fruchtfeigen gedeihen in Kübeln, in denen sie reichlich Platz benötigen. Robuste Sorten wachsen lieber ausgepflanzt an einem geschützten Ort im Freien. Vor einer wärmespeichernden Hauswand steht eine Feige ideal.
Der Boden sollte durchlässig und nährstoffreich sein. Staunässe mögen Feigen nicht. Trocknet die Feige einmal aus, übersteht sie das besser als zu viel Nässe.
- Mit kalkfreiem Wasser gießen, am besten Regenwasser verwenden.
- Nur bis August düngen, sonst entwickeln sich wenig frostresistente Triebe.
- Im Februar oder März zurückschneiden, wenn der Baum zu groß wird.
- Früchte erscheinen am zweijährigen Holz (beim Schnitt beachten).
- Empfindliche Kübelfeigen frostfrei überwintern oder gut einpacken.
- Der Raum muss nicht hell sein, da Feigen ihr Laub verlieren.
- Als Zimmerpflanzen nicht geeignet.
Ernten Sie die Früchte Ihrer Ficus carica nicht zu früh. Reife Früchte sind weich und deren Haut bereits leicht rissig. Erst dann haben sie ihr volles und süßes Aroma erreicht. Die Fruchtfeige reift über Wochen weiter nach. Sie können also lange ernten.
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