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exFAT oder FAT32 - Unterschied fachmännisch erklärt

exFAT oder FAT32 - Unterschied fachmännisch erklärt1:40
Video von Samuel Klemke1:40

In Windows können Sie verschiedene Dateisysteme verwenden und die angeschlossenen Datenträger auch auf verschiedene Art und Weise formatieren. Das Dateisystem FAT32 ist der Nachfolger von FAT16 und wurde ebenfalls von Microsoft entwickelt. Neben dem bekannten NFTS gibt es auch noch das exFAT-Dateisystem und dieses unterscheidet sich vom klassischen FAT32 in einigen Punkten.

Die Windows-Dateisysteme im Überblick

Dateisysteme für den Computer gibt es in einer recht großen Anzahl und diese unterscheiden sich deutlich voneinander. Das erste Dateisystem, das gleichzeitig mit dem ersten DOS-Betriebssystem eingeführt wurde, war das FAT12-Dateisystem. Die Zahl hinter der Bezeichnung steht für die 12-Bit-Clusternummern, die maximal verwendet werden können.

FAT12 entwickelte sich im Laufe der nächsten Jahre zu FAT16 weiter und wurde dann später von Microsoft durch das FAT32-Dateisystem ersetzt. Diese Weiterentwicklung war auch von­nö­ten, denn das Speichervolumen der Festplatten stieg immer weiter an.

In der heutigen Zeit werden auf einem Windows-Betriebssystem vor allem die Dateisysteme NTFS oder FAT32 verwendet. Des Weiteren gibt es mit dem exFAT-Dateisystem (Extended File Allocation Table) noch ein spezielles System, das hauptsächlich für den Flash-Speicher entwickelt wurde.

NTFS ist ein sehr sicheres Dateisystem, kann aber nicht von allen Geräten verwendet werden. Möchten Sie zum Beispiel auf die Daten, die sich auf einem USB-Stick befinden, auch mit einem DVD-Player zugreifen können, so dürfen Sie nicht das NTFS-Dateisystem verwenden.

Bei einem USB-Stick und andere Flashspeicher sollte das Dateisystem entweder FAT32 oder exFAT sein. Beide Dateisysteme haben ihre Vor- und Nachteile und unterscheiden sich deutlich voneinander.

Die Unterschiede zwischen FAT32 und exFAT

    Da das Dateisystem exFAT speziell für Flashspeichermedien entwickelt wurde, eignet sich dieses auch hervorragend für einen USB-Stick. Im Gegensatz zum bekannten FAT32-Dateisystem ergeben sich aber einige Vor- und Nachteile.

    • Während beim FAT32 die maximale Dateigröße auf 4 Gigabyte begrenzt ist, können auf dem exFAT-System auch sehr große Dateien mit einer maximalen Größe von 512 Terrabytes verwendet werden.
    • exFAT unterstützt noch zusätzlich die ACL (Access Control List), eine Zugriffssteuerliste, mit der nur bestimmte Benutzer auf die Dateien zugreifen können. Des Weiteren werden auch verschiedene Transaktionen unterstützt, die mit FAT32 nicht möglich sind.
    • Ein großer Vorteil von FAT32 ist die Kompatibilität mit sämtlichen Versionen von Windows, Mac, Linux, Spielekonsolen, HDTVs, bootfähigen Laufwerken und nahezu allem mit einem USB-Anschluss.
    • exFAT ist ebenso mit allen Versionen von Windows kompatibel. Außerdem unterstützt es Mac OS X ab der Version OS X 10.6.5. Mit Linux 5.7 hat der Dateisystemtreiber auch Einzug in den Linux-Kernel gefunden, sodass exFAT nun auch hier größtenteils ohne Nachhilfe genutzt werden kann.

    Verwenden Sie Ihren USB-Stick nur an einem aktuellen Windows-Betriebssystem und möchten sehr große Dateien darauf verwenden, so sollten Sie definitiv anstatt FAT32 besser das exFAT-Dateisystem benutzen. Benötigen Sie eine größere Kompatibilität, so eignet sich das bewährte FAT32-Dateisystem besser.

    helpster.de Autor:in
    Alexander Bürkle
    Alexander BürkleAlexander ist IT-Systemadministrator mit über 20 Jahren Berufserfahrung in der IT, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik und arbeitet inzwischen als freiberuflicher Autor. Privat ist er ein leidenschaftlicher Gamer, begeisterter Aquarianer (Meerwasser) und Terrarianer (Chamäleons).