Das wichtigste Werk Immanuel Kants, die "Kritik der reinen Vernunft", erschien erstmals 1781, und ist die Darstellung einer aufklärerischen Erkenntnistheorie. Kant arbeitete jahrelang als Hauslehrer, bevor er seine wichtigsten Schriften niederschrieb. Einfach ist seine theoretische Philosophie nicht. Und vor allem für den Zugang zu seiner Sprache brauchen Sie Zeit. Aber er prägt mit seinen Gedanken maßgeblich die Philosophiegeschichte, die mit Kant in vor- und nachkritisch unterteilt werden kann.
Gedanken und Erkenntnistheorie von Kant
- Merken Sie sich eine wesentliche Kernaussage der Erkenntnistheorie: Kant lehrt, dass alle Erkenntnis an die Erfahrung gebunden ist. Kant kann somit auch als Empiriker gelten, der Wissen einzig auf der Grundlage von messbaren Werten anerkennt. Wobei er sich aber gleichzeitig davon überzeugt zeigt, dass Begriffe wie Seele oder Gott nur durch verstehendes, sinnhaftes Deuten erklärt werden können. Quantitative und qualitative Forschung ergänzen sich in der Erkenntnistheorie Kants. Der Konflikt zwischen den harten empirischen Wissenschaften, die mit Fakten arbeiten, und den verstehend-erklärrenden Wissenschaften, hebt Kant auf.
- Wobei Erfahrung nach Kant aus erfahrungsunabhängigen - er nennt dies apriorisch - Voraussetzungen besteht, also auf Verstandesgesetzen beruht. Seines Verstandes soll sich nach Kant auch jeder bedienen, um zu einem eigenständigen Urteil zu gelangen.
- Eine weitere Kernaussage der Erkenntnistheorie Kants ist, dass die Vernunft die Grundlage jegliches menschlichen Handelns sein soll. Kant bringt dies auf die griffige Formel: Handle stets so, dass deine Grundsätze, gemeint sind Einstellungen, auch allgemeine Gesetze einer Gesellschaft werden können. Diese Forderung ist auch als der "Kategorische Imperativ" bekannt.
Auf der Spur des Philosophen aus Königsberg - Karl Popper
- Kant hatte und hat großen Einfluss auf die Philosophie. Seine Lehre führte zum Beispiel der Philosoph Sir Karl Popper weiter, der als Begründer des kritischen Rationalismus gilt.
- Popper fordert in seinem gesellschaftstheoretischen Werk "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde" eine Herrschaft der Vernunft.
- Er appelliert wie Kant daran, dass sich die Menschen ihres Verstandes zu bedienen haben. Jeder hat die Pflicht, sich in einer Demokratie, deren Verfechter Popper ist, einzubringen.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?