Was sind Emulsionen?
- Das Wort "Emulsion" ist lateinischen Ursprung. Es leitet sich ab von "emulgere", was so viel wie ab- oder ausmelken bedeutet. Allerdings ist man an dieser Stelle kaum weiter.
- Emulsionen bestehen zunächst einmal aus zwei Flüssigkeiten, die sich nicht ohne Weiteres mischen lassen. Wasser und Öl sind die bekanntesten Beispiele hierfür.
- Allerdings ist das Mischungsverhältnis der beiden Flüssigkeiten grob ungleich verteilt: Die eine Flüssigkeit (disperse Phase genannt) liegt nämlich als feinst verteilte Tröpfchen (Durchmesser der Tröpfchen im Mikrometerbereich) in der anderen Flüssigkeit (Dispersionsmittel genannt) vor.
- Dies können (wieder im bekanntesten Fall) feinst verteile Öltröpfchen in Wasser sein (dazu gleich mehr).
- Derartige Emulsionen lassen sich zwar durch gutes Verschütteln herstellen, allerdings trennen sich die beiden unmischbaren Bestandteile nach einiger Zeit wieder. So setzt sich das Öl beispielsweise auf der Oberfläche wieder ab.
- Um dies zu verhindern, werden sog. Emulgatoren als Stabilisator eingesetzt. Deren Moleküle, die einen Wasser liebenden und einen Wasser abstoßenden Teil haben, vermitteln sozusagen zwischen den beiden nicht mischbaren Flüssigkeiten, indem sie die Tröpfchen mit einer Schicht überziehen. Nach dieser "Oberflächenbehandlung" können die Tröpfchen nicht wieder zusammenkleben und sich so aus dem Dispersionsmittel abscheiden.
Der Alltag liefert zahllose Beispiele für Emulsionen
- Flüssigkeiten, in denen feinste Öltröpfchen in Wasser verteilt sind, gibt es im Alltag tatsächlich unzählige. Denken Sie nur an Milch, Rahm oder Sahne. Unter dem Mikroskop lassen sich die Fetttröpfchen beobachten. Allerdings fehlt diesen Produkten ein Emulgator: Das Fett setzt sich nach einiger Zeit oben ab.
- Auch viele selbst gemischte Salatsoßen, bei denen Sie durch gutes Schütteln oder Rühren für eine gute Verteilung feinster Öltröpfchen sorgen, sind Beispiele für Emulsionen aus dem Alltag. Und: Das Entmischen ist auch hier bekannt. Eigelb und sogar etwas Senf sind gute Emulgatoren, das Lezithin im Eigelb sorgt für die "Oberflächenbehandlung". Daher wird Eigelb nicht nur für Salatsoßen verwendet, sondern sorgt auch für die Stabilität von Mayonnaise, bei der ebenfalls Fett- und Wasseranteile eine homogene Masse bilden (sollen; misslingt leider manchmal).
- Und nicht zuletzt dieses Beispiel aus dem Alltag: Beim Waschen werden (fettige) Schmutzteilchen in der Waschlauge emulgiert. Hierfür sind die waschaktiven Substanzen, vor allem Tenside, als Emulgatoren zuständig.
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