Einleitung für eine analysierende Textbehandlung
- Eigentlich müssen Sie sich keine Sorgen machen: Die Einleitung für eine Textanalyse ist nämlich alles andere als kompliziert. Als Grundlage einer Einleitung sollten Sie sich dabei merken, dass es Ihr Ziel ist, eine gemeinsame Basis zwischen Autor und Leser herzustellen. Das heißt dabei, alles, was Sie als Autor der Analyse über den Texthintergrund wissen, sollten Sie in Ihrer Einleitung weitervermitteln.
- Beginnen Sie einfach, indem Sie Titel, Erscheinungsjahr und gegebenenfalls Erscheinungsdatum des Textes nennen. Anschließend lassen Sie den Leser wissen, aus wessen Feder der entsprechende Erzähltext stammt. Wissen Sie etwas über den Autor, das Sie später in die Interpretation des Textes einfließen lassen, so lässt sich das an dieser Stelle ausführen. Es eigenen sich dabei vor allem biografische Fakten. Hat der entsprechende Autor beispielsweise in Wien gelebt und spielt der Text schließlich in Wien, lässt sich solch ein Faktum gut in der Analyseeinleitung verwenden.
- Schließlich müssen Sie die Textart des vorliegenden Werks festlegen, begründen und in die Einleitung einfließen lassen. Häufige Arten narrativer Texte sind der Roman, also ein fiktiver Text mit der Neigung zu Subjektivem, die Novelle, nach Goethe die kurze, exemplarische Schilderung einer unerhörten Begebenheit, der ein meist 3 oder 5 aktiger Dramenaufbau zugrunde liegt, und die Kurzgeschichte, welche sich gattungsbegrifflich meist auf extrem kurzen Textumfang und einem präsentativen Textcharakter ergibt.
- Gegen Ende der Einleitung sollten Sie so kurz wie möglich die wichtigsten Eckpunkte der Handlung zusammenfassen. Achten Sie auch hier darauf, dass Sie alleine Umstände einfließen lassen, die für Ihre spätere Analyse und Interpretation eine Rolle spielen.
- Der Umfang Ihrer Einleitung sollte im Gesamten schließlich nicht mehr als höchstens ein Sechstel Ihrer Analyse betragen. Kürze, Angemessenheit und Klarheit sind entscheidende Bewertungspunkte.
Hauptteil und Schluss einer Textanalyse
- In den Hauptteil einer jeden Textanalyse gehen schlussendlich vor allem 3 Grundpunkte ein: Die sprachliche und die formal-inhaltliche Analyse, im dritten Punkt, der Interpretation, miteinander zu verbinden. Sie analysieren zunächst also formale Punkte wie Aufbau und Struktur, wobei Sie jeweils den Inhalt zu den einzelnen Gliederungsabschnitten beschreiben und begründen, warum der jeweilige Abschnitt für Sie an der entsprechenden Stelle endet. Während der sprachlichen Analyse achten Sie vor allem auf Stilmittel und belegen diese mit entsprechenden Textstellen.
- Dabei unterscheiden Sie zwischen syntaktischen, somit also Satzbaufiguren, Wiederholungsfiguren wie der Anapher, Wortschatzfiguren wie der Übertreibung (Hyperbel), Wortspielfiguren wie dem Polyptoton (Spiel mit grammatischen Formen desselben Wortes) und Kontrastfiguren wie dem Paradoxon (Widerspruch). Alle gerade beschriebenen Unterpunkte können dabei als rhetorische Figuren zusammengefasst werden. Davon zu unterscheiden bleiben die Tropen, denen übertragende Redensweise zugrunde liegt, so beispielsweise der Metapher.
- Machen Sie sich im dritten Punkt an die Interpretation, so sind alle zuvor aufgeführten Besonderheiten des Textes nun auf einen gemeinsamen Nenner und allgemeingültigen Aussagewert zusammenzuführen.
- Zu guter Letzt lässt sich der Text im Schluss der Analyse in das Gesamtwerk des entsprechenden Autors und zusätzlich begründetermaßen in eine bestimmte Epoche einordnen.
Fertig ist die Analyse Ihre erzählenden Textes mit Einleitung, Hauptteil und Schluss. Sehen Sie - so schwer war das alles doch gar nicht.
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