Einen Gartenbrunnen bohren - so geht's eigenständig

Vorbedingungen für Wasser aus dem eigenen Gartenbrunnen

• Ob und in welchem Umfang eine Wasserentnahme erlaubt ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, also erkundigen Sie sich bei der Gemeinde bzw. dem Wasserwirtschaftsamt. Normalerweise ist die Entnahme in kleinen Mengen für Privathaushalte kein Problem, aber Verseuchungen des Bodens oder Heilquellen können dazu führen, dass niemand Wasser entnehmen darf. Es geht dabei um den Schutz der Gesundheit der Menschen und der Reinerhaltung des Wassers.
• Fragen Sie beim Tiefbauamt nach und schauen Sie in Pläne beim Katasteramt, ob Leitungen in dem Bereich liegen in dem Sie bohren wollen. Sie bohren unter Umständen 5 bis 7 m in die Tiefe, da kann einiges verborgen sein.
• Erkundigen Sie sich, ob Grundwasser in der Tiefe vorhanden ist, das eine sinnvolle Nutzung ermöglicht. Wasser, das tiefer als 7 m liegt, ist mit einer Saugpumpe kaum zu fördern. Gute Chancen schnell an Wasser zu gelangen haben Sie, wenn das Haus in einer Senke liegt oder in der Nachbarschaft schon Brunnen betrieben werden.

Nach Wasser bohren

1. Besorgen Sie sich einen Erdbohrer, der von Hand betrieben werden, denn maschinelle Bohrungen sollten einem Fachmann überlassen bleiben. Auch wenn der Gartenbrunnen ein Rammbrunnen ist, müssen Sie bis zur Wasser führenden Schicht vorbohren.
2. Setzen Sie den Bohrer an und drehen Sie diesen ins Erdreich. Ziehen Sie den Bohrer nach  2-3 Umdrehungen heraus und reinigen den Bohrteller. Der Bodengrund muss schließlich aus dem Bohrloch heraus befördert werden.
3. Setzen Sie das nächste Gestängeteil an, wenn der Bohrer eine Tiefe erreicht hat, dass dieses nötig wird.
4. Bohren Sie durch Drehungen von Hand, schlagen auf keinen Fall den Bohrer mit einem Hammer ins Erdreich und reißen diesen nie mit einer Winde heraus. Wenn Sie nur 2-3 Umdrehungen bohren, wird diese auch nie nötig werden. Sitz der Bohrer mal fest, drehen sie in ein Stück zurück und ziehen ihn dann heraus.

Sollten Sie beim Arbeiten feststellen, dass Sie den Bohrer nicht weiter ins Erdreich bohren können, sind Sie vermutlich auf ein Hindernis gestoßen, zum Beispiel einen großen Stein. Bohren Sie auf keinen Fall weiter und versuchen es nicht mit Gewalt. So machen Sie nur den Bohrer kaputt, bohren Sie an einer anderen Stelle nach Wasser.

Wasser führende Schicht beim Bohren des Gartenbrunnens erkennen

• Die Wasser führende Schicht besteht selten aus einem unterirdischen Fluss, den Sie daran bemerken würden, dass der Bohrer plötzlich einsinkt. Diese Schicht, aus der Sie das Wasser für den Gartenbrunnen entnehmen werden, ist meistens eine Kiesschicht in der Wasser vorhanden ist. Sehr nasses Erdreich am Erdbohrer, das mit Kies durchsetzt  ist, wäre also ein Hinweis auf diese Wasser führende Schicht in die Sie bohren müssen.
• Oft bemerken Sie die Wasser führende Schicht auch daran, dass der Griff des Erdbohrers, den Sie nach dem Reinigen in das Bohrloch setzen, plötzlich weiter aus dem Bohrloch heraus steht als vorher. Sie haben dann also den Eindruck, als ob jemand von unten das Bohrloch wieder zuschüttet. Das ist ein gutes Zeichen, denn Sie haben eine Wasser führende Schicht gefunden, in der ein so großer Eigendruck herrscht, dass das Wasser Sand in das Bohrloch spült.

Mit erreichen der Wasser führenden Schicht ist das bohren des Gartenbrunnens erledigt. Sie müssen jetzt nur noch in dem Bohrloch das Gestänge des Rammbrunnens zusammenfügen und den Rammfilter in die wasserführende Schicht treiben. Schließen Sie einen Gartenschlauch an den Gestänge an und spülen den Schlamm aus der Filterspitze. Nun müssen nur noch ein Pumpenstock und die Pumpe angeschlossen werden.