Die Begehung von Klettersteigen wird immer populärer. Beachten Sie jedoch, dass Sie für das Begehen die entsprechende Ausstattung, wie Helm und Klettersteigausrüstung, tragen sollten. Über alpine Erfahrung, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sollten Sie ebenfalls verfügen. Bevor Sie sich für die Begehung eines Klettersteiges entscheiden, erkundigen Sie sich, ob dieser für Sie geeignet ist. Alle Klettersteige sind in einen der 5 Schwierigkeitsgrade eingestuft. Diese reichen von A = weniger schwierig, B = mäßig schwierig, C = schwer, D = sehr schwer und E = extrem schwierig. Sie werden für jeden Schwierigkeitsgrad tolle und abwechslungsreiche Touren in Deutschland finden. Über die Alpine Auskunft des DAV, des Deutschen Alpen Vereins, können Sie sich aktuelle Informationen, wie Wettervorhersagen oder den Zustand der einzelnen Routen, einholen. Gerade wenn Sie über noch nicht so viel Erfahrung verfügen, sind Kurse sehr empfehlenswert. Diese gibt es beispielsweise bei der Klettersteigschule in Berchtesgaden.
Die Almbachklamm ist ein guter Einstieg
Die Almbachklamm eignet sich hervorragend als Einstieg in die Welt der Klettersteig-Begehungen. Sie ist für Anfänger in jedem Alter geeignet und die Gehzeit beträgt drei Stunden, die Höhendifferenz knapp 100 Meter. Ausgangspunkt ist das Gasthaus Kugelmühle bei Marktschellenberg. Der Weg führt Sie stets an der Almbach entlang. Dieser ist teilweise in den Fels gehauen und mit Seilen gesichert und führt über Holz- und Steinbrücken. Der Abstieg führt Sie auf dem gleichen Weg wieder zurück.
Der Mittenwalder Klettersteig erfordert Kondition
Eine gute Übung für Anfänger ist der Mittenwalder Klettersteig. Von der Technik her ist die Route leicht und der Weg ist gut gesichert. Dennoch sollten Sie eine gewisse Grundkondition mitbringen. Sie bezwingen insgesamt 1463 Höhenmeter. Nehmen Sie die Karwendelbahn, um zum Ausgangspunkt zu gelangen. Für die anstehende Route bis nach Mittenwald sollten Sie gute acht Stunden einplanen. Freuen Sie sich auf die Überquerung der Hängebrücke über einen tiefen Taleinschnitt und genießen Sie den weiten Blick.
Die Alpspitze zählt als Klassiker der Klettersteige
Der Klettersteig auf die Alpspitze eignet sich gut, wenn Sie schon erste Erfahrungen gesammelt haben und eine etwas anspruchsvollere Tour probieren möchten. Die Route ist sehr gut gesichert und hat neben etlichen Passagen der Klasse A auch einige schwerere Abschnitte der Klasse B. Für den Aufstieg sollten Sie etwas mehr als zwei Stunden und für den Abstieg etwas weniger als zwei Stunden einrechnen. Beachten Sie, dass bei dieser Tour der Abschnitt schwieriger ist als der Aufstieg. Insgesamt legen Sie an die 600 Höhenmeter zurück entlang einer eindrucksvollen Felsenszenerie mitten durch das Wettersteingebirge.
Die rauhe Wand verlangt viel Klettererfahrung
Einer der beliebtesten Klettersteige in den Berchtesgadener Alpen ist der Berchtesgadener Hochthron. Bei der Begehung dieses Klettersteigs der Klasse C bis D legen Sie 1200 Höhenmeter zurück. Rechnen Sie für den Aufstieg etwa fünf und für den Abstieg drei Stunden ein. Während des Aufstiegs können Sie immer wieder einen Blick auf den beeindruckenden Watzmann und Dachstein werfen. Passagen mit Namen wie die Rauhe Welt oder das Latscheneck haben es in sich. Beachten Sie, dass es keine Abkürzungen auf der Strecke gibt. Sollten Sie an der Stelle Gamsband bereits Probleme haben, ist es ratsam, hier umzukehren. Informieren Sie sich auch über die Schneeverhältnisse auf der Strecke, da hier bis spät ins Frühjahr noch Schnee liegen kann.
Erklettern Sie den höchsten Berg von Deutschland
Der Höllental Klettersteig wird als schönster Weg auf die Zugspitze bezeichnet. Allerdings ist dieser auch sehr anstrengend und beinhaltet sogar eine Gletscherpassage. Die Aufstiegszeit für diesen Klettersteig des Schwierigkeitsgrades C beträgt acht Stunden. Während dieser Zeit legen Sie stolze 2200 Höhenmeter zurück. Der Start führt Sie durch die beeindruckende Höllentalklamm bis zur Höllentalangerhütte. Von dort geht es über die bekannte "Leiter Zugspitze" und dem "Brett Zugspitze" weiter durch steiles Geröll. Hier sind Steigeisen zu empfehlen. Der finale Aufstieg dieses Höllental Klettersteigs bringt Sie auf den Zugspitzengipfel und belohnt Sie mit einem einmaligen Ausblick auf die Alpen. Rechnen Sie für den Abstieg nochmals 5,5 Stunden ein.
Absolute Schwindelfreiheit ist ein Muss
Der Hindelanger Klettersteig zählt zu den meistbegangensten und beliebtesten Klettersteigen in Deutschland. Die lange Gratüberschreitung erfordert absolute Schwindelfreiheit und eine hohe Trittsicherheit, da Sie viele Teilstücke ungesichert und frei klettern müssen. Eingestuft ist diese Route je nach Teilstück mit Schwierigkeit B und C. Nehmen Sie, um zum Start zu gelangen, die Nebelhornbahn. Der eigentliche Klettersteig führt Sie von dort über wild zerklüftete Felsgrate. Insgesamt gilt es mehr als 30 Gratzacken und Felstürmchen zu überklettern. Gehen Sie diese etwa sieben Stunden dauernde Tour nur mit ausreichender Kondition und Erfahrung. Sollten Sie vorzeitig abbrechen müssen, gibt es insgesamt drei Notabstiege. Ansonsten ist der Blick vom 2280-Meter-Gipfel vom Großen Daumen der Lohn für Ihre Ausdauer und Mühe.
Die Krönung unter den alpinen Klettersteigen
Die absolute Krönung unter den Klettersteigen in den Alpen ist der Kaiser-Max-Klettersteig mit knapp 450 Höhenmetern. Diese Tour ist eingestuft in die Schwierigkeitsklasse E und zählt zu den Favoriten unter den erfahrenen Kletterern. Eine Besonderheit ist die Tatsache, dass der Steig ganzjährig begehbar ist. Die Dauer mit drei Stunden ist eher kurz, dafür stellt die Zirler Martinswand eine besondere Herausforderung dar. Sie zählt zu den schwierigsten Klettersteigen in den Alpen. Im zweiten Abschnitt zählen eine senkrechte Wand und Überhänge zu Ihren Herausforderungen. Unterschätzen Sie auf keinen Fall den Abstieg. Auch dieser ist sehr anspruchsvoll.
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