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Zugspitze besteigen - so gelingt der Aufstieg

Inhaltsverzeichnis

Der Blick vom Gipfel der Zugspitze ist die beste Belohnung für den Aufstieg.
Der Blick vom Gipfel der Zugspitze ist die beste Belohnung für den Aufstieg.
Das Wandern ist des Müllers Lust – und das Bergsteigen die Lust vieler anderer. Speziell die Zugspitze als höchster Berg Deutschlands ist ein beliebtes Ziel bei Bergwanderern. Für jeden gibt es den richtigen Weg und den passenden Schwierigkeitsgrad, um den Gipfel in 2962m Höhe zu besteigen.

Was Sie benötigen

  • Ordentliche Wanderschuhe
  • möglichst Funktionskleidung
  • gute Grundkondition
  • Schwindelfreiheit
  • Trittsicherheit
  • ggf. Steigeisen/ Grödel
  • ggf. Kletterausrüstung

Es gibt drei Wege, auf die Zugspitze zu gelangen. Per Seilbahn, Zahnradbahn und per pedes, also zu Fuß. Haben Sie sich für die anstrengende aber um einiges befriedigendere Variante drei entschieden, sollten Sie sich gut vorbereiten.

Vor der Besteigung der Zugspitze

  • Um die Zugspitze zu besteigen, ist es ratsam, eine gewisse Grundkondition mit zu bringen. Sie müssen zwar kein Alpin-Spezialist sein, aber Grundkenntnisse im Bergwandern sind empfehlenswert. Außerdem sollten Sie trittsicher und schwindelfrei sein. Empfehlenswert für das erste Mal ist auch ein Bergführer, der Sie begeleitet.
  • Überlegen Sie sich, ob Sie die den Aufstieg an einem Tag oder mit Übernachtung bewältigen wollen. Kommt eine Übernachtung in Frage, planen Sie die Route nach Ihren Wünschen und reservieren Sie in der entsprechenden Hütte einen Schlafplatz.
  • Lieben Sie es einsam, in Stille mit der Natur und sich selbst? Dann sollten Sie keinesfalls am Wochenende eine Gipfelbesteigung machen. Zum Teil staut es sich an schwierigeren Passagen vor lauter Bergbegeisterten – ganz zu schweigen von den unzähligen Bergbahnfahrern, die bereits oben warten.
  • Die Ausrüstung ist das A und O. Denken Sie an wetterfeste Kleidung, auch wenn Ihnen im Tal die Sonne entgegen lacht. Das Wetter in den Bergen ist tückisch und kann sehr schnell umschlagen. Auch feste Bergschuhe dürfen nicht fehlen. Bergsteigerseile sind für die einfachen Routen zwar nicht nötig, aber Steigeisen oder Grödel (Halbsteigeisen) schaden nicht. Für die Anspruchsvolleren Routen ist eine Kletterausrüstung erforderlich.
  • An Proviant genügen ein paar Müsli- oder Powerriegel, da Sie bei jeder Route mehrere Hütten passieren, bei denen Sie wunderbar einkehren und Brotzeit machen können – beachten Sie unbedingt die Öffnungszeiten der Hütten (jahres- und tageszeitlich)! Denken Sie an ausreichend Flüssigkeit für unterwegs.
  • Für Notfälle ist es ratsam ein Handy dabei zu haben. Nehmen Sie für kleinere Verletzungen wie Schnitte oder Schürfwunden zur Sicherheit ein Erste-Hilfe-Päckchen mit. Durch Wind und Temperaturen unterschätzt man häufig die Sonne, denken Sie also auch an Sonnenschutz.

Der Weg auf den Gipfel 

  • Der einfachste, aber auch längste Anstieg führt durch das Reintal. Von Garmisch-Partenkirchen aus geht es durch die Partnachklamm, vorbei an der Bockhütte und weiter durch das Reintal bis zur Reintalangerhütte. Durch das anschließende Brunntal gelangen Sie zur Knorrhütte und von hier über das Zugspitzplatt zum Gipfel. Das letzte Stück ist zum Teil mit Drahtseilen gesichert, richtig Klettern muss man nicht. Sie können auch von Ehrwald auf der Tiroler Seite starten und über das Gaistal und das Gatterl bis zum Zugspitzplatt steigen, wo Sie dann auf den Reintalweg stoßen. 
  • Einen viel höheren Schwierigkeitsgrad hat der Aufstieg durch das Höllental. Sie starten in Hammersbach und steigen durch die Höllentalklamm bis zur Höllentalangerhütte. Nach der Brettüberquerung mit Hilfe von Eisenstiften und Eisenleitern geht es über den Höllentalferner und einen Klettersteig an der Irmerscharte vorbei auf den Gipfel. Hier sind Klettererfahrung und eine Kletterausrüstung nötig.
  • Der kürzeste Weg führt direkt von Ehrwald oder Eibsee über das Gamskar, vorbei an der Wiener-Neutstädter-Hütte und über das österreichische Schneekar. Hier beginnt ein anspruchsvoller Klettersteig, der durch den Stopselzieher (eine Auswaschungshöhle) führt. Hier ist eine Kletterausrüstung unbedingt erforderlich. Anschließend trifft man auf den Reintalweg, der in gesicherten Passagen zum Gipfel führt. 
  • Für berg- und kletterfeste Abenteurer besteht noch die Möglichkeit über den Jubiläumsgrat von der Alpspitze zur Zugspitze zu gelangen. Bei dieser hochalpinen Gratüberschreitung sind allerdings extrem schwierige und ungesicherte Passagen zu bewältigen, welche ausschließlich für sehr erfahrene Bergsteiger geeignet sind.

Die Bahnen der Zugspitze

  • Für den Rückweg empfiehlt es sich eine der Bahnen zu nehmen, die auf die Zugspitze führen. Besonders bei einer zeitlich sehr knapp gehaltenen Tour sollten Sie auf den Abstieg verzichten. Das schont Gelenke und Muskeln (vor allem Knie).
  • Nach Garmisch bringt Sie die Bayerische Zugspitzbahn (Zahnradbahn). Wenn Sie von der Tiroler Seite aus gestartet sind, können Sie die Tiroler Zugspitzbahn (Luftseilbahn) zur Talstation Ehrwald-Obermoos nehmen. Mit der zweiten Luftseilbahn gelangen Sie zum Eibsee.
  • Achten Sie unbedingt vorher auf die Zeiten der letzten Talfahrt. Aber keine Sorge, Sie können auch im Münchner Haus auf dem Gipfel übernachten und der Sonnenaufgang am nächsten Morgen ist das auf jeden Fall wert.
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