Merkmale eines Romans
Wichtig ist zuerst, die Merkmale und Kennzeichen eines Romans zu kennen, denn zu dieser "Familie" gehört schließlich auch der Detektivroman:
- Der Roman erzählt auf eine breite epische Weise, während er eine fiktive Welt für den Leser erschafft, in der er Personen und Ereignisse sinnvoll eingliedert.
- Weil Themen und Stoffgebiete beim Roman nicht begrenzt sind, werden alle Inhalte abgedeckt. So gibt es beispielsweise Abenteuer-, Ritter-, Kriminal-, Fantasy- oder eben Detektivromane.
- Das ist der Grund, weshalb alle Probleme und Sachgebiete angesprochen werden, die unsere Zeit kennt, wie etwa Liebes- und Beziehungsprobleme, aber auch geschichtliche Ereignisse können in einem (Bildungs-)Roman dargestellt werden.
- Ebenfall kein Kriterium für den Roman stellt die Form dar, da es keine Vorschrift gibt. Entweder die Geschichte wird von einem Ich-Erzähler wiedergegeben, in Briefen oder einem Tagebuch erzählt, oder der olympische Er-Erzähler schildert die Ereignisse.
- Zielgruppen des Romans sind so vielfältig, wie seine Themengebiete. Dazu gehören Frauen (Frauenromane, Arztromane, etc.), Jugendromane oder z.B. Bildungsromane für Wissenshungrige.
Der Detektivroman als Sonderform des Kriminalromans
Eine Gattung des Romans ist der Kriminalroman, von dem es wiederum die Sonderform des Detektivromans gibt. Der Kriminalroman zählt zwar zur Trivialliteratur, aber dennoch gibt es Geschichten, die als anspruchsvoll gelten, weshalb es für diese Art von Literatur auch Preise gibt. Im Mittelpunkt der spannenden Erzählung steht immer ein Verbrechen bzw. dessen Aufklärung, wodurch Krimiautoren dem Leser Einblicke in gewisse soziale Milieus gewähren oder ihn mit psychologischen Momenten der Verbrechensaufklärung konfrontieren. Überlegt man sich nun, was genau der Unterschied zwischen Detektiv- und Kriminalroman ist, so sollte man folgende Punkte beachten:
- Erzählweise: Ein klassischer Krimi beginnt seine Geschichte genauso, wie sie sich ereignet hat, die Reihenfolge ist chronologisch. Der Detektivroman arbeitet aber anders herum: Er erzählt die Geschichte des Verbrechens von hinten nach vorne. So wird beispielsweise immer mit dem Fund einer Leiche angefangen und Schritt für Schritt rückwärtsgegangen, bis man am Mord bzw. dessen Planung angelangt ist.
- In Sachen Schwerpunkt gibt es nur einen kleinen Unterschied: Der Detektivroman beschäftigt sich allein mit der Aufklärung eines Verbrechens, während im Kriminalroman das Verbrechen an sich Hauptaspekt bleibt.
- Deswegen gehören die Hauptpersonen im Krimi auch keiner bestimmten Gruppe an. Sie müssen keine Kriterien erfüllen, um Teil der Geschichte zu werden. Dagegen wird ein Detektivroman erst durch Personen, wie Polizeibeamte, Detektive oder ähnliche Menschentypen zu dem, was ihn ausmacht.
- Dementsprechend sind Elemente des Detektivromans die der Verbrechensaufklärung. Der Leser weiß immer genauso viel, wie der Ermittler und er soll stets selbst versuchen, die Puzzlestücke, wie Beweisfunde, Zeugenaussagen und Hintergrundinformationen zu einem sinnvollen Gesamtbild zusammenzufügen.
Berühmte Detektivromane
- Der berühmteste Detektiv ist sicherlich Sherlock Holmes: Er wurde im Jahr 1886 von Conan Arthur Doyle erschaffen und löste mit Hilfe seiner überragenden Intelligenz und seinem treuen Begleiter Dr. Watson mehrere Kriminalfälle. Sogar in jüngster Zeit wurde wieder einer Geschichte von ihm verfilmt.
- Die "weibliche" Holmes gibt es auch: Miss Marple. Die Amateurdetektivin wurde von Agatha Christie erfunden und erfreute Leser in den Dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts.
- Auch für die Jugend gibt es berühmte Detektivgeschichten, wie etwa die von Kalle Blomquist oder die Fälle der TKKG.
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