Der Kampf ums Überleben - Zusammenfassung des Romans „Asphalt Tribe“
Das Leben auf der Straße ist hart und gefährlich. Wie die Perspektivlosigkeit obdachloser Jugendlicher anschaulich dargestellt werden kann, verdeutlicht eine kurze Zusammenfassung des Romans "Asphalt Tribe". Der Roman stammt von dem amerikanischen Autor Morton Rhue und ist 2004 erschienen. Die im selben Jahr veröffentlichte amerikanische Originalausgabe trägt den Titel „Can’t Get There From Here“.
- Im Zentrum des Buchs stehen acht obdachlose Jugendliche, die auf den Straßen von New York ein erbärmliches Dasein fristen und sich „Asphalt Tribe“ (zu deutsch „Asphalt-Sippe“) nennen. Sie wurden zuhause vernachlässigt, misshandelt oder sexuell missbraucht. Einige sind abgehauen, andere wurden rausgeschmissen oder ihren Eltern entzogen und landeten schließlich auf der Straße.
- Erzählt wird die Geschichte von der 15-jährigen Maybe (zu deutsch „vielleicht“), die eigentlich Jesse heißt und sich wie alle anderen Gruppenmitglieder einen Straßennamen gegeben hat.
- Eindringlich, aber völlig unsentimental schildert Maybe den Überlebenskampf der Asphalt-Sippe. Die Kids tun fast alles, um an ein bisschen Geld zu kommen: Sie prostituieren sich, dealen mit Drogen, versuchen sich als Straßenkünstler, machen Handlangerarbeiten und schlagen sich ansonsten mit Betteln durch. Geschlafen wird unter Brücken, in Abbruchhäusern oder Parks. Hilfe lehnen die Jugendlichen fast durchweg ab, einzig den Bibliotheksangestellten Anthony lässt Maybe an sich heran.
- Eine Zukunftsperspektive haben die Kids nicht; sie sprechen sogar davon, dass sie wohl kaum alt werden. Das bewahrheitet sich größtenteils, wie diese Zusammenfassung zeigt: Die drogensüchtige Rainbow begeht Selbstmord, die HIV-positive 2Moro fällt einem Mord zum Opfer, ihr Bruder wird darüber wahnsinnig. Ein weiteres Gruppenmitglied ist bereits mit Einsetzen der Handlung gestorben, sein Freund wird später schwer krank ins Hospital gebracht.
- Halbwegs gut kommen nur zwei Kids davon. Maggot kehrt zu seinen Eltern zurück und Tears, mit 12 Jahren das jüngste Gruppenmitglied, wird von Maybe und Anthony zu ihrer Großmutter gebracht.
- Als der New Yorker Winter immer eisiger wird, ist schließlich nur noch Maybe auf der Straße. Wie es mit ihr weitergeht, bleibt offen. Es wird jedoch angedeutet, dass Maybe letztlich Zuflucht in einem Jugendheim sucht.
Morton Rhue - Leben und Werk
„Asphalt Tribe“ ist nicht der einzige Roman von Morton Rhue. Der amerikanische Autor verfasste zahlreiche andere Bücher - vor allem für Kinder und Jugendliche.
- Morton Rhue ist ein Pseudonym. Der Autor heißt eigentlich Todd Strasser; sein Künstlername beruht auf einer Wortspielerei. Todd klingt wie das deutsche Wort „Tod“, Strasser lässt sich mit „Straße“ assoziieren. Übersetzt ins Französische lauten diese Begriffe „mort“ bzw. „rue“, die dann zu dem Künstlernamen Morton Rhue amerikanisiert wurden.
- Der Autor veröffentlicht einige seiner Bücher auch unter dem Pseudonym T.S. Rue und seinem bürgerlichen Namen Todd Strasser.
- Morton Rhue wurde 1950 in New York City geboren. Nach der High School schlug er sich einige Jahre in Europa als Straßenmusiker durch und kehrte dann in die USA zurück, um Literatur zu studieren.
- Nach dem Uniabschluss arbeitete Rhue als Journalist und Werbetexter, schrieb aber schon nebenher Kurzgeschichten. Sein erster Roman „Angel Dust Blues“ wurde 1978 veröffentlicht; eine deutsche Übersetzung liegt nicht vor.
- Der Durchbruch gelang Rhue 1981 mit dem Roman „The Wave“, der drei Jahre später in Deutschland unter dem Titel „Die Welle“ erschien. Der Roman basiert auf dem von Johnny Dawkins verfassten Drehbuch des gleichnamigen amerikanischen Fernsehfilms. Buch und Film schildern anhand eines gruppendynamischen Experimentes in einer Schulklasse, wie leicht sich Menschen manipulieren lassen.
- Morton Rhue schrieb mehr als 120 weitere Bücher, vor allem für Kinder und Jugendliche. Seine gesellschaftskritischen Werke thematisieren die Gewalt unter Jugendlichen, soziale Ausgrenzung, Armut und Obdachlosigkeit. Typisch für Rhues Texte ist eine realistische Erzählweise mit zahlreichen Spannungselementen, die es dem Leser schwer machen, die Bücher wieder aus der Hand zu legen. Rhue schreibt eindringlich, aber ohne zu moralisieren und regt zum Nachdenken an.
Eine leichtere Lektüre sind die Romane, die der Autor unter seinem bürgerlichen Namen Todd Strasser nach den Drehbüchern amerikanischer Erfolgsfilme schrieb. Dazu gehören „Kevin - Allein zu Haus“, „Free Willy“ und „Peter Pan“.
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