Was Sie benötigen
- Lektüre des Romans
- Kenntnis der Handlung und Figuren
Überblick zu "Falling Man" und den Charakteren
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In seinem Roman "Falling Man" spürt der amerikanische Autor Don DeLillo den Geschehnissen vom 11. September 2001 nach und ihrer Wirkung auf die Menschen.
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Exemplarisch sind hierfür die Hauptfiguren, aus deren Perspektive der Autor erzählt: das Ehepaar Keith und Lianne sowie der Terrorist Hammad.
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Neben den drei Hauptfiguren und ihren Erzählperspektiven sind einige weitere Figuren zentraler Bestandteil der Handlung: Liannes und Keith' Sohn Justin, Liannes Mutter Nina und deren Lebensgefährte Martin sowie Florence, mit der Keith eine kurze Affäre hat.
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Darüber hinaus konterkariert der Performancekünstler David Janiak, bekannt als "Falling Man", die Figuren und ihre Charakterisierung.
Die Anschläge als Leerstelle: Keith Neudecker
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Keith Neudecker ist ein 39 Jahre alter Anwalt, der zum Zeitpunkt der Anschläge im Nordturm arbeitet. Er ist mit Lianne verheiratet, lebt jedoch zu Beginn der Handlung bereits anderthalb Jahre getrennt von ihr und dem gemeinsamen Sohn Justin. Über sein Aussehen erfährt der Leser nur, dass er groß ist und wie Justin kurze helle Haare hat.
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Auffällig an Keith ist, dass er nur wenige Worte über die Anschläge verliert und kurze, bruchstückhafte Erinnerungssprengsel auftauchen, die der Leser selbst einordnen muss: "da saß Rumsey auf seinem Stuhl am Fenster". Dennoch scheint er das Bedürfnis zu haben, darüber zu reden, aber nicht mit Lianne, sondern mit Florence - beide fühlen sich als Überlebende der Terroranschläge miteinander verbunden.
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Aber Keith bleibt auch hier auf Distanz: Florence erzählt und er selbst versucht als Zuhörer, sich in ihren Erinnerungen zu verorten: Er lässt erinnern, als sei er ein Außenstehender. Er beendet die Affäre nach wenigen Wochen ebenso, wie er nur kurz zu Ground Zero zurückkehrt.
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Er versucht, sein Leben dennoch wieder unter Kontrolle zu bringen. Intuitiv fährt er nach den Anschlägen zu Liannes Wohnung, wo er bleiben wird und sein neues, wahres Leben als Ehemann und Vater führen will. Eine Entscheidung, der er emotional nicht gewachsen ist. Davon zeugen auch seine latenten Aggressionen.
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Statt in ein selbstbewusstes Leben, gerät er in ritualisierte Tagesabläufe. Seine äußeren Verletzungen sind leicht, die inneren sitzen jedoch tief, zwei Freunde starben bei den Anschlägen. "[D]as Chaos, die sich lösenden Decken und Böden, die im Qualm erstickenden Stimmen" bieten dem Leser einen bildlichen Eindruck von Keiths seelischer Erschütterung.
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Mit den Dehnübungen für sein Handgelenk - auch noch drei Jahre nach der Heilung -, den Besuchen im Fitnessstudio und insbesondere dem professionellen Pokerspiel - eine Reminiszenz an die wöchentlichen Pokerspiele mit seinen Freunden - strukturiert und diszipliniert er sich. Er ist im Pokerspiel "Herr seines freien Willens" und "hatte ein Maß […] an kalkulierter Zurückgezogenheit", die ihm das zurückgibt, was er durch die Terroranschläge verloren hat: Kontrolle und Identität.
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Aber er entfremdet sich damit von seiner Familie und reduziert dieses Leben auf "Liebe, Sex und Vaterschaft" am Wochenende. Er meidet seinen ehemaligen Pokerfreund Terry Cheng und näheren, menschlichen Kontakt in privaten Pokerspielen.
Die Anschläge als totale Verunsicherung: Lianne Neudecker
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Lianne ist 38 Jahre alt und arbeitet als freie Lektorin für einen großen Verlag. Über ihr Äußeres vermerkt DeLillo, sie habe ein längliches Gesicht und drei Jahre nach den Anschlägen bereits graue Haaransätze.
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Sie ist sehr unsicher, voller Zweifel und noch immer "das Mädchen, das andere Leute sein wollte". Sowohl die Anschläge als auch die neue Lebenssituation mit Keith und sein Überleben verunsichern sie zusätzlich. Kurzzeitig verbildlicht sich das in dem "Gefühl, als wäre sie ein Rock und eine Bluse ohne Körper".
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Ihr unsicherer Charakter erklärt sich mit Blick auf ihre Eltern. Ihr Vater, Jack Glenn, hat sich nach der Demenzdiagnose erschossen. Und ihrer Mutter gegenüber hat sie das Gefühl, sie enttäuscht zu haben, sowohl in ihrer Studien- als auch Männerwahl: "du warst neugierig auf die falschen Dinge."
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Während Keith jegliche intensive Auseinandersetzung mit den Anschlägen meidet - nur einmal schaut er mit Lianne Nachrichten -, ist sie davon zutiefst betroffen und saugt alles förmlich auf, ob im Fernsehen oder der Zeitung. Daran, aber auch an dem Geheimnis ihres Sohnes um Bill Lawton und die orientalische Musik Elenas, auf die sie beiderseits schockiert und überempfindlich reagiert, machen ihre Unsicherheit zusätzlich deutlich.
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Diese Sorgen werden ergänzt von der Alzheimererkrankung ihres Vaters und ihrer Angst davor, genetisch betroffen zu sein. Sie registriert genau, wann sie etwas vergessen hat, und lässt sich schließlich auch medizinisch testen.
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Sie sucht Halt in Ritualen, schneidet Zeitungsartikel aus, zählt in Siebenerschritten von Hundert an rückwärts und leitet, parallel zu Keiths Pokerspiel, eine Schreibgruppe mit Alzheimerpatienten, was letztlich eher eine Therapie für sie selbst ist: "Sie brauchte diese Menschen." Später, als die Therapiesitzungen wegfallen, besucht sie, um die Lücke zu füllen, regelmäßig eine Kirche. Die Worte "normale Morphologie", nach den medizinischen Tests, werden ihr Gebet.
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Während Keith sich mehr und mehr isoliert, findet Lianne trotz ihrer Zweifel, Ängste und Unsicherheit mehr und mehr zu sich selbst. In einem Moment, der einer Epiphanie ähnelt, erkennt - und akzeptiert - sie sich selbst, "innen und außen, Identität und Erinnerung".
Die Erfindung eigener Figuren: Justin Neudecker
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Justin ist zum Zeitpunkt der Anschläge sieben Jahre alt und lebt bei seiner Mutter. Er zeichnet, spielt gern Baseball, sammelt Buntstifte und spitzt diese regelmäßig in einer Art Ritual an.
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Dass sein Vater in einem der Türme war, als sie einstürzten, will er ebenso wenig registrieren, wie die Tatsache, dass die Türme überhaupt gefallen sind. Das Geheimnis um Bill Lawton und die Verkehrung der Ereignisse mit ihrer vermeintlichen Richtigstellung verdeutlicht, dass Justin verunsichert ist. Auf diese Weise versucht er, das Schreckliche weniger schrecklich zu machen und es gar verhindern zu können, indem er mit zwei befreundeten Geschwistern, Katie und Robert, den Himmel mit einem Fernglas nach weiteren Flugzeugen absucht. Denn Bill Lawton ist eine erfundene Figur der Kinder, die aber weitgehend identisch mit "bin Laden" ist. Dessen Namen hat der Jüngste, Robert, im Fernsehen falsch verstanden und die Kinder benutzen ihn in dieser falschen Form als ihr Geheimnis, mit dem sie sich von ihren Eltern abgrenzen.
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Neben der Geheimnistuerei ist auch das Reden in Einsilbern ein Hinweis für die Distanziertheit Justins zu seinen Eltern und deren Wahrheit über die Türme. Darüber hinaus scheint er der Rückkehr seines Vaters nach der Trennung zu misstrauen. Das äußert sich gegen Ende des Romans prägnant darin, dass er seinem Vater beim Baseballspiel den Ball sehr aggressiv zuwirft.
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Seine Charakterisierung anhand des letzten Kapitels verdeutlicht, dass Justin ein relativ normaler, selbstständiger und wissbegieriger Teenager ist, der ein vertrautes Verhältnis zu seiner Mutter hat: "Das machte ihnen Spaß, ein bisschen necken und plänkeln".
Plötzlich miteinander verbunden: Florence Givens
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Florence ist die Besitzerin jener Aktentasche, die Keith aus dem World Trade Center getragen hat, die aber nicht seine eigene ist. Florence ist außer ihm die einzige direkt von den Terroranschlägen betroffene Person und Überlebende in Don DeLillos "Falling Man". Der Leser erfährt, dass sie eine "hellhäutige schwarze Frau" ist, etwa so alt wie Keith und etwas füllig. Ihr Lachen, das auf Keith besonderen Eindruck macht, wird von ihrer Traurigkeit kontrastiert, die von einem früheren Ereignis, der gescheiterten Ehe mit einem älteren Mann, herrührt.
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Erst durch sie erfährt der Leser Näheres darüber, was in den Türmen passiert ist und wie es sich anfühlt, überlebt zu haben, während so viele andere Menschen gestorben sind. Sie hat sich zunächst in ihrer Wohnung eingeschlossen, besucht später jedoch eine Kirche nahe Ground Zero. Sie will nahe am Ort des Geschehens sein und das Erlebte verarbeiten.
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Als Keith bei ihr auftaucht, redet sie zum ersten Mal über ihre Erlebnisse. Sie fühlt sich von ihm verstanden und mit ihm schicksalhaft verbunden. Für sie ist er ihr Lebensretter.
Zwei politisch Interessierte: Charakterisierung von Nina Bartos und Martin Ridnour
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Nina Bartos ist Liannes Mutter. Die pensionierte Kunstprofessorin, "blass und dünn", will nur noch eins: "das Alter annehmen", indem sie es dramatisch inszeniert. Sie hat "mehrere Gehstöcke zur Auswahl" und ergibt sich mit Freunden in Gesprächen über "neue Hüften, die Grausamkeiten von Kurzzeitgedächtnis und Langzeitkrankenversicherung."
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Es ist offensichtlich, dass sie Keith nicht mag, er sei "für Frauen [...] die reinste Hölle". Sie kritisiert damit auch Lianne: "es war ein großer Fehler, diesen Mann zu heiraten". Von den Anschlägen und dem möglichen Tod Keiths ist sie dennoch betroffen.
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Nina hat sich in einem gut geordneten Leben eingerichtet, bleibt, vermutlich aus Gewohnheit, in New York und verarbeitet die Ereignisse durch Routinen. Im Metropolitan Museum schaut sie sich an, "was standhielt."
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Sie und Martin, ihr Lebensgefährte seit 20 Jahren, diskutieren als einzige der Figuren im Roman politisch über die möglichen Motive der Terroristen. Dabei argumentiert sie sehr emotional, die Terroristen handelten aus purer Panik und, ähnlich wie Kinder, Amerika die Schuld für ihr Scheitern geben. Martin Ridnour argumentiert dagegen sehr rational, "kalt und klar", im Sinne des Anti-Amerikanismus. Seine radikalste These: Die Türme provozierten als "Phantasien des Reichtums" umgekehrt auch "Phantasien der Zerstörung".
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Im Vergleich zu den anderen Figuren fällt seine äußere Charakterisierung und Beschreibung leicht. Er ist übergewichtig, trägt abgetragene Anzüge, einen Dreizehntagebart, hat kurz geschorene Haare und ist etwas kahl. Alles andere ist jedoch recht vage: vermutlich Kunsthändler, verheiratet und irgendwie mal zugehörig zum Kreis einer Terrorgruppe in den 1970er Jahre, wohl dem Baader-Meinhof-Komplex. Er ist nicht ganz fassbar, in gewisser Weise "gestaltlos", rätselhaft und geheimnisvoll - selbst sein Name ist eigentlich ein anderer: Ernst Hechinger.
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Nina will und braucht nicht mehr über Martin zu wissen. Die beiden sind ebenbürtige (Gesprächs-)Partner und lieben einander, was die Passfotos bei Nina und das einzige Foto von ihnen beiden bei Martin verdeutlicht. Dennoch entfremdet sie die Diskussion voneinander und sie sehen sich vor Ninas Tod nicht noch einmal.
Zweifelhaftes Auserwähltsein: Hammad
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Hammad ist einer der Terroristen, der die Flugzeuge steuert und in Hamburg Maschinenbau studiert. Wie er aussieht und was ihn motiviert hat, an der "Verschwörung" teilzunehmen, wird nicht erklärt. Das Gefühl, "dass irgendeine namenlose Kraft in seinem Körper versiegelt sei" und der charismatische Diskussionsführer Amir, ein literarisches Abbild Mohammed Attas, zu dem Hammad aufblickt, sind wohl wichtige Motivatoren.
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Hammad ist zwar Teil der Gruppe und gibt bereits Verantwortung an sie ab, als er in einer Art Initiationsritus einen Mann zusammenschlägt: "er war nicht sicher, worum es hier ging". Aber sein eigener Lebensentwurf lässt noch einige Zweifel aufkommen. Mit Leyla, einer deutsch-syrischen Studentin, kann er sich kurzzeitig vorstellen, eine Familie zu gründen. Er lässt sich auf Befehl Amirs einen Bart wachsen, der ihm selbst aber getrimmt besser gefallen würde. Und bei den Diskussionen ist er nur stiller Zuhörer, aber, und das scheint ihm wichtig zu sein, die Gruppe gibt ihm Struktur und Halt: "Sie wurden ganz und gar Brüder."
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Im zweiten Teil ist er bereits in einem afghanischen Trainingslager gewesen, nimmt, überzeugt vom Dschihad, Flugstunden und lernt die Cockpit-Armaturen. Er redet häufiger im Plural "wir" von seinen "Brüdern" und vom "Auserwähltsein". Die Verschwörung gibt seinem Leben Bedeutung. Zwischen den Zeilen tauchen dennoch Zweifel auf, nicht an der Lehre, aber an der Tat: "muss sich ein Mensch umbringen?"
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Dieser letzte individuelle Zug Hammads erlischt im letzten Teil ganz und gar, überzeugt von dem Wunsch "zusammen mit [s]einen Brüdern zu sterben". Er sitzt in dem Flugzeug, das in den Nordturm stürzt und somit den Kreis des Romans schließt, indem die Perspektive zu Keith wechselt.
Leibhafte Erinnerung durch DeLillos "Falling Man": Ein Fazit
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Von dem sogenannten "Falling Man" erfährt der Leser durch Lianne, die sowohl faszinierte wie entsetzte Zuschauerin zwei seiner Performances ist. Er heißt eigentlich David Janiak und stirbt mit 39 Jahren. Die Vermutung steht im Raum, dass die starke körperliche Belastung seiner Performances, nur mit Sicherungsgeschirr und "ohne Flaschenzug, Kabel oder Drähte", seinen Tod mitverursacht haben. "Jeder Fall [...] sei schmerzhaft und hochgefährlich aufgrund der rudimentären Ausrüstung". Laut Aussagen seines Bruders, Roman Janiak, gab es sogar "Pläne für einen finalen Fall, ohne Sicherungsgeschirr". Ob sie umgesetzt wurden, bleibt ebenso vage wie die Aussage, dass er "anscheinend eines natürlichen Todes" gestorben ist.
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David Janiak steht in starkem Kontrast zu Keith. Während Letzterer ein Überlebender ist, den die Erinnerung verfolgt, er sie aber lieber abschütteln möchte, will Ersterer um den Preis seiner Gesundheit und seines Lebens erinnern, in dem er sich "immer kopfüber" von Häusern stürzt. Damit polarisiert er Medien und Menschen, ist sowohl "Schöner Neuer Chronist im Zeitalter des Terrors" als auch unangenehmer Ruhestörer: "Vor einer Bar in Queens hatte ihn [deshalb] einmal eine Gruppe Männer zusammengeschlagen."
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Die Kunstfigur "Falling Man", die unangekündigt an menschenvollen Plätzen auftaucht, steht einerseits symbolisch für das Einzelschicksal, den einzelnen Menschen, der aus der Masse heraustritt - ebenso wie die Figuren im gleichnamigen Roman. Andererseits ist die Inszenierung ein Anlass der Vergemeinschaftung, der kollektiven Erinnerung und verweist auf die Figuren, die selbst Anschluss und Identität suchen: im Pokerspiel, der Schreibgruppe, einem gemeinsamen Mythos - oder einer Verschwörung, die all das erst auslöst gemäß dem Zirkelschluss von Delillos Roman.
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