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"Mann über Bord" von Günter Kunert - Zusammenfassung

Ein Schiffsunglück steht im Mittelpunkt von "Mann über Bord"
Ein Schiffsunglück steht im Mittelpunkt von "Mann über Bord"
Autor Günter Kunert ist vor allem für seine vielen Werke bekannt, die sich mit der komexen Wechselbeziehung zwischen der ehemaligen DDR und der BRD befassen. Sein Schaffen zeichnet sich durch intensive Gesellschaftskritik aus. Auch bei einer Zusammenfassung und Analyse der Kurzgeschichte "Mann über Bord" muss dieser Aspekt berücksichtigt werden.

Die Erzählung von Günter Kunert in Grundzügen

Die Kurzgeschichte "Mann über Bord" von Günter Kunert beginnt auf einem Schiff. Während eines leichten Windes verliert ein angetrunkener Matrose das Gleichgewicht und geht dabei über Bord. Der Steuermann bemerkt das Unglück und ruft sogleich den Alarm aus. Der Kapitän lässt ein Rettungsboot aussenden, das den Matrosen aus den Fluten ziehen soll.

  • Doch kaum hat die Bootsmannschaft dem Matrosen einen Rettungsring zugeworfen, als ein weiterer Mann vom Bug ins Meer fällt. Zugleich trifft eine riesige Welle das Rettungsboot und lässt es kentern. Der Kapitän lässt zwar das Schiff auf sie zufahren, stößt dabei jedoch auf ein Korallenriff. Das Schiff wird aufgerissen und sinkt mitsamt dem Kapitän.
  • Kurz darauf tauchen Haie auf und töten einige der Männer, die im Wasser schwimmen. Andere können sich in die Rettungsboote flüchten, aber sie verdursten nach und nach. Der einzige Mann, der das Unglück überlebt, ist der Matrose, der als Erster über Bord ging. Er wird an eine Insel gespült und von den Bewohnern gesund gepflegt. Anstatt die Wahrheit über das Schiffsunglück und den Auslöser zu sagen, erzählt er, er sei der einzige Überlebende einer Kesselexplosion an Bord. Die Inselbewohner sind beeindruckt von dieser außergewöhnlichen Geschichte. Allerdings verwundert sie, dass der Matrose jedes Mal verängstigt wirkt, wenn ein Fremder auf der Insel erscheint.

Wichtige Punkte bei Zusammenfassung und Interpretation von "Mann über Bord"

Bei einer Zusammenfassung des Werkes von Günter Kunert sollten Sie den knappen, nüchternen Stil und das für eine Kurzgeschichte typische recht offen gehaltene Ende hervorheben.

  • Die Gefühle des Matrosen werden zwar nicht explizit erzählt, sind aber aus der Geschichte zu erschließen: Ganz offenbar schämt er sich, der Auslöser für das Schiffsunglück gewesen zu sein, indem er angetrunken über Bord ging. Sie können bei einer Analyse darüber spekulieren, ob er eher ein schlechtes Gewissen hat oder sich vor Repressalien der Inselbewohner fürchtet.
  • Ebensowenig wird gesagt, weshalb ihn Fremde auf der Insel ängstigen. Auch in der Zusammenfassung scheint jedoch durch, dass er sich offenkundig bei jedem Neuankömmling sorgt, es könnte ein weiterer Überlebender der Katastrophe sein, der die Wahrheit erzählen wird. Dieser Aspekt lässt sich auch auf andere Lebensbereiche übertragen - die Geschichte spielt damit auf Situationen in der Gesellschaft an, in denen Menschen gravierende Lügen begehen und mit den Folgen leben müssen.
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