Alte Apfelsorten wieder beliebt wie nie zuvor
Durch die Intensivierung des Obstanbaus gerieten die alten Apfelsorten immer mehr ins Hintertreffen. Es wurden besonders resistente Apfelsorten bevorzugt. Optik, Lagerfähigkeit und Transportfähigkeit, waren die vorherrschenden Ziele der Züchtungen. Das alles geht allerdings oft auf Kosten des Geschmacks. Heute sind die neuen Themen in der Landwirtschaft Nachhaltigkeit, Sortenvielfalt, Naturschutz und besonders biologischer Anbau. So sind die alten Apfelsorten immer mehr auf dem Vormarsch. Streuobstwiesen mit blühenden Bäumen gehören wieder in das Landschaftsbild.
Eigenschaften einiger Sorten
Landwirte, Hobbygärtner und Selbstversorger fragen nach den alten Apfelsorten. Sie möchten die große Vielfalt erhalten und fördern. Es empfiehlt sich jedoch, sich vorher Gedanken darüber zu machen, welche Sorte sich für welchen Anbau eignet. Einige Sorten sind schnell krankheitsanfällig und brauchen viel Pflege. Andere brauchen einen ganz speziellen Standort, um sich wohl zu fühlen. Es gibt aber auch robuste Sorten, die geschmacklich, ertragsmäßig und hinsichtlich ihrer Verträglichkeit punkten können.
Die besten 15 alten Apfelsorten:
- Schöner aus Nordhausen: Eine robuste Sorte, leicht säuerlich, die sich besonders gut für Apfelsaft eignet.
- James Griewe: Eine sehr robuste Sorte, die süßsaure, mittelgroße Äpfel liefert. Sie stammt ursprünglich aus Schottland. Leider kann Feuerbrand zum Problem werden.
- Ananasrenette: Der Apfel hat ein aromatisches Weinaroma, ist goldgelb und ist bei Liebhabern sehr gefragt.
- Minister von Hammerstein: Die Apfelsorte bringt mittelgroße bis große Früchte hervor. Ernte ist im Oktober. Die Äpfel haben eine glatte gelbgrüne Schale mit Sprenkeln. Sie sind sehr saftig und würzig.
- Roter Bellefleur: Ein süßer, sehr saftiger Apfel. Der Baum stellt kaum Ansprüche an den Standort. Die Sorte stammt aus Holland.
- Berlepsch: Die Äpfel haben ein marmoriertes Fruchtfleisch und sind gut verträglich. Allerdings braucht der Baum sehr nährstoffreichen Boden. Es handelt sich um eine alte rheinische Apfelsorte.
- Gravensteiner: Die Äpfel sind sehr ausgewogen im Geschmack und haben einen intensiven Duft. Wohl fühlt sich die Pflanze bei sehr beständigem Klima ohne große Temperaturschwankungen. Auch ist zu viel oder zu wenig Niederschlag nicht förderlich.
- Krügers Dickstiel: Die Sorte hat selten Probleme mit Schorf, sollte aber regelmäßig auf Mehltau geprüft werden. Krügers Dickstiel ist sehr gut für Streuobstwiesen geeignet und auch Frost macht der Sorte nicht viel aus.
- Jakob Lebel: Diese Sorte gedeiht wunderbar auf Streuobstwiesen. Auch raue Lagen machen der Pflanze nichts aus. Die Apfelschale ist gelb mit leichten roten Streifen. Die Äpfel werden gerne für Apfelkuchen verwendet. Sie sind aber auch unverarbeitet ein Genuss.
- Ontario: Die Äpfel sind reich an Vitamin C und lassen sich gut lagern. Leider sind die Bäume sehr frostempfindlich und somit nur für milde Gegenden geeignet. Sie stammen ursprünglich aus Amerika.
- Geheimrat Dr. Oldenburg: Die Äpfel sind ganz besonders ertragreich und werden gerne in der Küche weiterverarbeitet. Die Sorte ist sehr robust und kaum anfällig für Schädlinge wie den Apfelwickler, Schorf oder Mehltau.
- Rheinischer Krummstiel: Diese Apfelsorte ist äußerst robust und ertragreich. Die Pflanze wächst sehr ausladend und ist damit nur für einen großen Garten geeignet. Der Apfel lässt sich sehr gut lagern.
- Klarapfel: Diese Sorte kann auch in kälteren Gegenden wachsen, denn sie ist frosthart. Sie liefert bereits ab Juli Früchte. Leider sind die Äpfel nicht sehr lange haltbar, also nicht lagerfähig. Sie müssen am besten direkt vom Baum gegessen werden.
- Heslacher Gereutapfel: Aus diesen roten Äpfeln wird gerne Saft oder Most gemacht. Wegen ihrer feuerroten Farbe eignen sie sich auch als traditionelle Weihnachtsdekoration am Christbaum. Die Pflanze ist robust, wenig krankheitsanfällig und sehr ertragreich.
- Prinz Albrecht von Preußen: Eine frostharte und sehr robuste Sorte. Der Baum ist ertragreich und anspruchslos. Er wurde vom Hofgärtner von Prinz Albrecht von Preußen gezüchtet.
Warum alte Apfelsorten so wertvoll sind
Alte Apfelsorten haben früher in jedem Garten gestanden und die Menschen mit reichlich Vitaminen versorgt. In Zeiten von biologischem Anbau und Diversität hat man sich wieder an sie erinnert und sie sind heute so gefragt wie nie zuvor. Durch ihre Vielfalt im Geschmack runden sie unseren Speiseplan perfekt ab.
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