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Agar Agar - so wird es richtig verwendet

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Zwei Bügelgläser mit Marmelade, 2 Pfirsiche und ein Johannisbeerstrauch
Zwei Bügelgläser mit Marmelade, 2 Pfirsiche und ein Johannisbeerstrauch © RitaE / pixabay.com
Immer mehr Menschen möchten sich nachhaltig und rein pflanzlich ernähren. Dabei ist die vegane Ernährung absolut auf dem Vormarsch, denn Verbraucher suchen vermehrt nach grünen Alternativen zu tierischen Produkten. Agar Agar ist dabei sowas wie eine rein pflanzliche Gelatine und hält hier seit einigen Jahren erfolgreich Einzug in die Küchen. Für was und wie wird es richtig verwendet? Mit diesen Tipps gelingen Ihre Speisen mit dem pflanzlichen Zauberpulver.

Was ist eigentlich Agar Agar?

Agar Agar stammt hauptsächlich aus Ostasien, also Japan, China und Korea und ist auch bei uns mittlerweile als pflanzliche Alternative zur tierischen Gelatine bekannt. In Asien wird es schon seit Jahrhunderten verwendet.

Wissenschaftlich gesehen ist Agar Agar ein Kohlenhydrat, das aus den Zellwänden der Blau- oder Rotalgen gewonnen wird. Das Kohlenhydrat ist ein sogenannter Vielfachzucker, also ein Polysaccharid.

Diese Struktur sorgt für die sehr guten Quelleigenschaften von Agar Agar. Für den Gebrauch in der Küche, wird der Algen-Extrakt meistens zu Pulver verarbeitet. Das Algenpulver geliert, wenn es in heißer Flüssigkeit aufgelöst wird. Aber keine Sorge, auch wenn Agar Agar aus Algen gewonnen wird, ist es völlig geschmacksneutral und kann als Geliermittel sowohl für herzhafte, als auch für süße Speisen verwendet werden.

Wie gesund ist das Algenpulver?

Da AgarAgar hauptsächlich aus quellfähigen Kohlenhydraten besteht, ist es gut für die Verdauung. In größeren Mengen kann Agar Agar allerdings auch abführend wirken. Aber keine Angst, für die meisten Speisen reichen bereits ein paar Gramm des pflanzlichen Geliermittels aus.

Als typisches Algenprodukt ist es sehr proteinhaltig, außerdem punktet es mit hohen Mengen an Vitaminen wie mehreren B-Vitaminen, Beta-Carotin, Vitamin K, sowie einem sehr hohen Vitamin C-Gehalt.

Wie wird Agar Agar richtig verwendet?

Sie können Agar Agar ohne Probleme als vegetarische Alternative zu tierischer Gelatine einsetzen und für alle süßen und herzhaften Flüssigkeiten verwenden, die eine festere Konsistenz bekommen sollen. Agar Agar ist perfekt einsetzbar für Gelees, Konfitüren, Eiscreme, Torten, Sülzen oder auch den beliebten Wackelpudding.

Dabei kann man im Gegensatz zu Gelatine das vegane Agar Agar auch problemlos bei roher Ananas, Kiwi, Mango und Papaya einsetzen, denn seine Gelierkraft wird durch das in diesen Früchten enthaltene Eiweiß spaltende Enzym nicht beeinflusst. Bei der herkömmlichen Gelatine werden diese Obstsorten nämlich gerade wegen des Eiweißenzyms leider nicht fest.

Anwendung für kalte Massen:

  1. 1 Päckchen Agar Agar mit ca. 50 ml Flüssigkeit in einem Kochtopf aufkochen.
  2. 2 Minuten unter Rühren köcheln lassen. Agar Agar muss immer heiß verwendet werden.
  3. Anschließend die kalten Zutaten (450 ml) unterrühren.
  4. Alles zügig in die entsprechende Form füllen.

Für heiße Massen:

  1. 1 Päckchen Agar Agar vor dem Aufkochen in 500 Flüssigkeit geben.
  2. Mindestens 2 Minuten aufkochen lassen.
  3. Die heiße Masse in die Form gießen.
  4. Für 1– 3 Stunden, je nach Rezept im Kühlschrank auskühlen lassen.

Achten Sie unbedingt auf die Dosierung, denn die Gelierfähigkeit von Agar Agar ist um ein Vielfaches höher als die von Gelatine. Das Ergebnis kann von Flüssigkeit zu Flüssigkeit variieren. Eine Anleitung zur genauen Dosierung finden Sie in der Regel auf der Verpackung oder im Rezept. Mit ein bisschen Übung klappt die Umstellung. Machen Sie einfach die Gelierprobe.

Gelierprobe so geht‘s

  1. Legen Sie einen kleinen Teller für ein paar Minuten in den Kühlschrank oder das Gefrierfach.
  2. Nehmen Sie einen Teelöffel der Gelierflüssigkeit und geben ihn auf den kalten Teller.
  3. Drehen Sie den Teller vorsichtig hin und her.
  4. Testen Sie, ob die Flüssigkeit fest wird oder noch läuft.
  5. Ist die Masse nach zwei bis drei Minuten noch zu flüssig, geben Sie noch etwas mehr Agar Agar dazu.
  6. Ist die Masse zu fest, fügen Sie noch etwas Flüssigkeit hinzu.

Agar Agar ist nicht nur für Veganer eine gute pflanzliche Alternative zur tierischen Gelatine. Sie lässt sich auch genauso einfach anwenden, peppt Ihre Speisen auf und ist dabei noch gesund.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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