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Zwingerhusten - Symptome beim Hund erkennen und behandeln

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Ein Hund wird beim Tierarzt untersucht
Ein Hund wird beim Tierarzt untersucht © Tima Miroshnichenko / Pexels
Bei Zwingerhusten handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die von Hund zu Hund übertragbar ist. Erfahren Sie in diesem Artikel alles über die Symptome und darüber, wie Sie Ihrem Vierbeiner bei dieser Krankheit helfen können.

Zwingerhusten - Symptome und Übertragungswege

Wenn Ihr Hund beim Ein- und Ausatmen rasselnde Geräusche macht und noch dazu hustet, hat er sich womöglich mit Zwingerhusten angesteckt. Um den Schleim im Rachen loszuwerden, trinkt der Vierbeiner eventuell deutlich mehr als sonst, was dann wiederum den Hustenreiz auslöst. Weitere Symptome können tränende Augen, Fieber und Schnupfen sein.

Es handelt sich bei Zwingerhusten um einen Infekt, der von Hund zu Hund übertragen wird. Früher war die Ursache häufig in den Lebensbedingungen der Hunde zu finden. Sie lebten fast ohne Ausnahme in Zwingern oder an der Kette und waren sämtlichen Umwelteinflüssen schutzlos ausgeliefert. Die Bezeichnung Zwingerhusten ist ein Relikt aus diesen Zeiten. Besser trifft es eigentlich der Begriff »Hundegrippe«, da die Symptome viele Ähnlichkeiten mit einem grippalen Infekt bei uns Menschen haben.

Heute hat der Zwingerhusten andere Ursachen als damals, der Name ist dennoch gleich geblieben.  Heute haben Hunde einen deutlich höheren Stellenwert und leben in der Regel nicht mehr draußen, wo sie Kälte und Regen ausgeliefert sind. Mittlerweile ist der Zwingerhusten häufig da anzutreffen, wo viele Hunde zusammenleben oder regelmäßig aufeinandertreffen, zum Beispiel in Vereinen, Tierheimen oder ähnlichem. Auch wenn mehrere Hunde sich einen Wasser- oder Futternapf teilen, ist eine Übertragung möglich.

Glücklicherweise kann und sollte inzwischen gegen Zwingerhusten geimpft werden, was eine Infektion weniger wahrscheinlich macht.
Tritt sie dennoch auf, verläuft sie meistens weniger schwer als bei fehlendem Impfschutz.

Zwingerhusten behandeln

Wenn Ihnen die typischen Symptome, Rasseln der Bronchien und Husten bei Ihrem Hund auffallen, können Sie zunächst versuchen ihm mit einem dieser Hausmittel zu helfen.

Den Fenchelhonig können Sie Ihrem Hund verabreichen, indem Sie 1–2 Esslöffel voll in einem halben Liter warmen Wasser auflösen und ihm diese Mischung über den Tag verteilt zu trinken anbieten. Sollte es an der geschmacklichen Akzeptanz fehlen, können Sie versuchen, die Hausmedizin dem Futter beizumischen. Oder Sie verrühren etwas Leberwurst für Hunde, Hüttenkäse oder etwas Ähnliches mit der Fenchelmischung.  Fenchelhonig erhalten Sie in jedem Drogeriemarkt oder in der Apotheke.

Der Thymiantee aus getrockneten Thymianblättern ist ein echtes Allroundtalent gegen Atemwegserkrankungen wie den Zwingerhusten. Sie können Ihrem Hund einen Tee daraus zubereiten und ihn auf die gleiche Art anbieten wie den Fenchelhonig, oder Sie tränken ein Geschirrtuch damit und machen Ihrem Hund einen warmen Halsumschlag. Dazu legen Sie ihm zuerst das getränkte Geschirrtuch um den Hals und fixieren es mit einem warmen Schal. Die Inhaltsstoffe des Thymians können so an Ort und Stelle ihre Wirkung entfalten und noch dazu wird der Hals schön warm gehalten. Wärme kann bei der Genesung eine große Unterstützung und für den Hund eine Wohltat sein. Möglich sind natürlich beide Formen der Anwendung: Innerlich und äußerlich. Thymianblätter erhalten Sie in getrockneter Form in der Apotheke.

Isländisches Moos ist eine Heilpflanze, die schon seit langer Zeit als Mittel gegen Husten und Atemwegserkrankungen bekannt ist. Bereits vor etwa 400 Jahren wurde die heilende Wirkung erkannt. Das Flechtengewächs, welches optisch an Moos erinnert, wächst in den nördlichen und kalten Regionen der Erde, aber auch in den höheren Lagen der Alpen. Für unsere Hunde können wir isländisches Moos in getrockneter Form oder als Hustensaft in der Apotheke kaufen. Aus den Blättern können Sie, wie beim Thymian, einen Tee kochen oder dem Hund Halsumschläge damit machen. Falls Ihnen der Hustensaft lieber ist, achten Sie bitte darauf, dass er keinen Alkohol enthält.

Wie bei allen Hausmitteln gilt auch bei diesen hier gegen Zwingerhusten: Sollten die Symptome nicht binnen zwei Tagen deutlich besser werden oder abklingen, muss der Hund von Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt behandelt werden. Die Halsumschläge können Sie zwar nach wie vor zur Unterstützung bei der Heilung anwenden. Wenn die Symptome jedoch nicht abklingen, braucht Ihr Vierbeiner andere Medikamente, die es nur in der Tierarztpraxis gibt. Ob Sie eines der genannten Hausmittel weiterhin als Tee anbieten sollen, wenn der Hund gleichzeitig Medikamente bekommt, besprechen Sie am besten mit der Tierärztin oder dem Tierarzt.

Was muss bei einer Infektion beachtet werden?

  • Da Zwingerhusten hoch ansteckend ist, ist Hundekontakt bei einer Infektion tabu.
  • Spaziergänge sind natürlich weiterhin wichtig, sollten aber so kurz wie möglich ausfallen.
  • Gönnen Sie Ihrem Hund viel Ruhe, Liebe und einen Platz ohne Zugluft.
  • Mit Raumluftbefeuchtern sorgen Sie für die nötige Luftfeuchtigkeit, die Raumtemperatur sollte angenehm warm sein.
  • Der erkrankten Hund sollte möglichst keinen Tabakrauch einatmen.
  • Verwenden Sie bei Spaziergängen ein Brustgeschirr anstelle eines Halsbandes, um den Hals zu schützen und den Hustenreiz zu minimieren.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Zwingerhusten

Neben der heute obligatorischen Impfung gegen Zwingerhusten können Sie mit einer gesunden Ernährung und einer gesunden Lebensweise für ein stabiles Immunsystem bei Ihrem Hund sorgen. Ganz ähnlich wie auch bei uns Menschen haben es Infektionskrankheiten dann nicht ganz so leicht, den Körper zu befallen.

Vermeiden Sie es, Ihren Hund aus öffentlichen Wassernäpfen trinken zu lassen. Auf längeren Ausflügen oder an heißen Tagen haben Sie besser einen eigenen Faltnapf und eine Wasserflasche für Ihren Schützling dabei.

Wenn Ihnen bei einem anderen Hund auffällt, dass er hustet, gehen Sie auf Abstand. So vermeiden Sie eine mögliche Ansteckung.

Für den Fall, dass Ihr Hund sich leider doch infiziert hat, wünsche ich an dieser Stelle selbsverständlich gute und schnelle Besserung!

helpster.de Autor:in
Andrea Herrmann
Andrea HerrmannUrlaub mit Haustieren - darüber könnte die Schriftstellerin Andrea ganze Bücher schreiben. Seit über 20 Jahren lebt sie mit ihren Hunden und anderen Haustieren an der Ostsee. Im Urlaub ist sie gerne mit der Bahn und ihren Tieren in Skandinavien unterwegs.
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