Zeichnung bei einer Katze - Aufschlussreiches

Die verschiedenen Zeichnungen der Katze

• Katzen mit Tabbymuster haben ein Fell, das nicht einfarbig, sondern gemustert ist. Eine "M"-förmige Zeichnung auf der Stirn wird bei allen Tabbys gefunden. Die einzelnen Haare sind bei Tabbys innerhalb der Flecken oder Streifen schwarz, dazwischen jedoch jeweils zweifarbig gebändert. Je nachdem, wie diese schwarzen und gebänderten Haare über den Körper der Katze verteilt sind, ergeben sich unterschiedliche Zeichnungen.
• Die bekannteste Tabby-Zeichnung hat die getigerte Katze. Sie besitzt eine schwarze Rückenlinie, von der aus die schwarzen Streifen an jeder Seite nach unten verlaufen. Am Schwanz und an den Beinen hat sie schwarze Ringe. Die getigerte Zeichnung ist die Wildform der Katzen.
• Die getupfte Zeichnung ähnelt der getigerten, nur sind hier die Tigerstreifen an beiden Seiten unterbrochen. Dadurch entstehen Punkte oder Tupfen.
• Bei gestromten Katzen sind die Sreifen an beiden Körperseiten breiter und verlaufen ineinander. Man nennt die Flecken an beiden Seiten aufgrund ihrer Form auch Schmetterlingsflecken oder Räderflecken.
• Bei getickten Katzen sind alle Haare gebändert und verleihen dem Fell eine Art "Salz-und-Pfeffer" Optik. Getickte Katzen haben ansonsten weder Streifen noch Flecken.

Die genetischen Hintergründe der Zeichnungen

• Genetisch bestimmt zunächst das Agouti Gen, ob eine Katze eine Zeichnung hat (Allel A) oder einfarbig ist (Allel a). Das Allel A ist dominant. Um eine Tabby-Zeichnung zu erhalten, reicht es daher aus, wenn eine Katze von nur einem Elternteil das Allel A erbt. Ausnahme: Bei roten Katzen ist fast immer noch eine schwache Zeichnung zu sehen, auch wenn sie reinerbig für das Allel a sind, wenn sie also das Allel für Einfarbigkeit von beiden Elternteilen geerbt haben. Diese Art der Zeichnung nennt man Geisterzeichnung.
• Ob eine Katze eine getigerte (Allel Ta^M) oder gestromte (Allel Ta^b) Zeichnung hat, wird vor allem durch das "Taqpep Gen" bestimmt. Dabei ist das Allel Ta^M dominant. Das heißt, wenn eine Katze auch nur von einem Elternteil das Allel Ta^M erbt, ist sie getigert. Um gestromt zu werden muss sie reinerbig für das Allel Ta^b sein.
• Für geticktes Fell ist ein anderes Gen verantwortlich. Liegt in diesem die Mutation für geticktes Fell (Allel Ti^A) vor, dann weist die Katze immer eine getickte Zeichnung auf. Die Allele Ta^M und Ta^b werden von Ti^A überschrieben.Ti^A ist unvollständig dominant. Je nach Reinerbigkeit, Mischerbigkeit und Kombinationen mit anderen Genen kann es daher zu leichten Variationen in der getickten Zeichnung kommen.
• Für die getupfte Zeichnung (Allel T^s) ist vermutlich ein drittes Gen verantwortlich, über die genauen Mechanismen ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt wenig bekannt. Man geht davon aus, dass dieses Gen in der Rangfolge zwischen den beiden vorigen liegt. Das heißt: Ist zusätzlich das Allel Ti^A vorhanden, dann ist die Katze wiederum getickt. Die Allele Ta^M und Ta^b werden jedoch von dem Gen für getupfte Zeichnung überdeckt. Genau wie bei der getickten Zeichnung handelt es sich bei T^s um ein unvollständig dominantes Allel.
• Durch die unvollständige Dominanz der Allele für geticktes und getupftes Fell können auch Mischformen der Zeichnungen vorkommen. Beispielsweise eine Mischung von Streifen und Tupfen oder eine getickte Zeichnung, bei der die Katze an den Beinen und am Schwanz Ringstreifen hat.  

Katzenrassen mit einer bestimmten Zeichnung

• Das Fell der Ägyptischen Mau und das der Ocicat ist getupft. Auch wenn sie sehr urtümlich aussehen mögen und ihre Namen so klingen: Beide Rassen sind normale Hauskatzen ohne Einkreuzung von Wildkatzen.
• Typische Rassen mit geticktem Fell sind Abessinier und Somaliakatzen. Hier sind verschiedene Grundfarben erlaubt.
• Die Bengalkatze hat rosettenförmige Tupfen in ihrem Fell. Das Zuchtziel ist das Aussehen eines Mini-Leoparden. Diese besondere Zeichnung entstand durch Kreuzung von asiatischen Wildkatzen mit Hauskatzen. Die gewünschte Zeichnung von Katzen dieser Rasse ist nicht exakt einer der genannten Tabbyformen zuzuordnen.