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Rote Katzen immer männlich? - Wissenswertes zur Vererbung der Fellfarbe von Katzen

Diese Katze ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Kater - aber nicht immer.
Diese Katze ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Kater - aber nicht immer.
Wohl jeder kennt Garfield, den roten Comic-Kater. Aber auch im richtigen Leben laufen Ihnen sicher oft rote Katzen vor die Füße. Bei den meisten Katzen fällt bei genauem Hinsehen auf, dass es sich um Kater handelt. Doch sind rote Katzen immer männlich? Wie vererbt sich diese Fellfarbe bei Katzen und wieso gibt es Farben, die nur weibliche Katzen haben können?

Grundlagen zur Genetik

Um die Vererbung der Fellfarbe verstehen zu können, müssen Sie sich zunächst mit ein paar Grundbegriffen der Vererbung vertraut machen.

  • Katzen haben 38 Chromosomen. Davon sind zwei Chromosomen die Geschlechtschromosomen.
  • Kätzinnen haben zwei X-Chromosomen, Kater nur eines. Daher sind Kater hemizygot, da sie nicht alle Chromosomen doppelt haben, sondern die Information des X-Chromosomens nur einmal vorhanden ist. Dafür haben sie noch ein Y-Chromosomen.
  • Auf den Chromosomen sitzen die Allele, die die genetische Information erhalten, z. B. Augenfarbe, Größe etc.
  • Da Menschen jedes Chromosom doppelt haben, haben Menschen auch alle Allele doppelt. Eines davon ist dominant über das andere, das heißt, es setzt sich gegenüber dem anderen durch.
  • So entsteht aus einer Kreuzung zwischen einer reinerbig roten und einer schwarzen Kuh ein schwarzes Kalb, da Schwarz dominant über Rot ist. Das Kalb ist nun heterozygot (mischerbig), weil es sowohl ein schwarzes als auch ein rotes Allel in sich trägt.
  • Bei besonderen Erbgängen kann es auch sein, dass es einen Mittelweg gibt, man nennt diese Erbgänge intermediär.

Die Fellfarben der Katzen - sind rote Katzen immer männlich?

  • Auch die Fellfarbe der Katzen ist auf den Chromosomen festgelegt.
  • Bei Katzen gibt es nun eine Besonderheit: Die Fellfarbe Rot/Orange wird nicht auf einem „normalen“ Körperchromosomen, sondern auf dem X-Chromosom vererbt.
  • Da männliche Katzen nur ein X-Chromosom besitzen, haben sie nur einmal die Information über die rote Fellfarbe. Diese kann entweder „Rot“ (der dominante Erbgang) oder „nicht Rot“ heißen.
  • Doch das bedeutet nicht, dass rote Katzen immer männlich sein müssen: Liegt auf ihrem X-Chromosomen die Information „Rot“, so entsteht ein Kater, der orange und heller orange Fellbereiche besitzt.
  • Wenn eine Kätzin allerdings rot sein soll, muss sie von beiden Eltern ein rotes Allel geerbt haben, sodass sie reinerbig rot ist. Rote Katzen sind also nicht immer männlich, die Wahrscheinlichkeit, dass ein rotes Tier ein Kater ist, ist jedoch wesentlich höher, als dass es sich um eine Kätzin handelt.
  • Dafür gibt es aber auch Farbvarianten, die nur bei Katzen auftreten können. Bestes Beispiel sind Schildpatt-Färbungen. Solche Katzen sind schwarz und haben einige orange bis rote Haare.
  • Das liegt daran, dass in jeder Zelle ein X-Chromosom ausgeschaltet wird, da man nicht beide Informationen benötigt. Das nennt man Dosiskompensation. Hat die Katze nun ein X-Chromosom mit der Information „Rot“ und eines mit der Information „nicht Rot“, ist in einigen Zellen die Information „orange Haare“ in anderen die Information „schwarze Haare“ angeschaltet, wodurch diese besondere Färbung entsteht.
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