Ein Wort, viele Rätsel
Im Deutschen wir das Kunstwort "Zapzarap" oft benutzt, wenn etwas schnell gehen soll. Ein Beispiel: "Mach die Präsentation fertig, aber Zapzarap!". Auch aus dem Fernsehen dürften manche das Wort kennen, denn zwischen 1991 und 1994 gab es ein Magazin für Kinder, das auf den Namen "Zapp Zarapp" hörte. Darin ging es meist ums Malen und Basteln, man konnte außerdem einen Illustrator praktisch live bei der Arbeit zusehen. Doch eigentlich hat der Begriff weder mit dem Basteln noch mit Schnelligkeit etwas zu tun. Vielmehr ist es eine osteuropäische Lautmalerei für "klauen".
Zapzarap - in Osteuropa bekannt
- Menschen die aus Polen, Rumänien oder gar der Türkei stammen, geben häufig an, den Begriff "Zapzarap" zu kennen. Von welchem Wort genau er abstammt, weiß aber stets niemand.
- Deshalb ist es wahrscheinlich, dass es sich dabei um eine Lautmalerei handelt, also um einen Begriff, der seinen Ursprung nicht zwingend in einem richtigen Verb, Nomen oder Adjektiv hat.
- Solche Kunstwörter kennt man in Deutschland vor allem aus der Zirkussprache - siehe "Abra Kadabra" oder "Hokus Pokus". Doch bei "Zapzarap" geht es nicht etwa um das Zaubern.
- Vielmehr ist hiermit das unauffällige Entwenden von Gegenständen gemeint - also das Stehlen. Verbunden wird der Begriff meist mit einer Bewegung, bei der die gewölbte Hand über die Schulter "geschaufelt" wird.
- Verbreitet ist der Begriff tatsächlich in Polen, wodurch er auch im Ruhrgebiet bekannt ist, da es dort in den Fünfzigern viele polnische Gastarbeiter gab. Doch auch in Rumänien und somit auch in den Dialekten und Sprachen der Sinti und Roma wird das Wort gebraucht.
Wenn Sie das Wort in Zukunft hören, wissen Sie also, dass es entweder darum geht, etwas zu klauen - oder darum, dass etwas geklaut worden ist.
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