Das versteht man unter Referentialität
- Während die meisten Menschen die Begriffe Referentialität (Referenzialität) noch nie gehört haben, ist der Begriff Referenz allgemein geläufig. Dieser leitet sich vom lateinischen "referre" ab, was wörtlich "zurücktragen" bedeutet und gemeinhin mit "auf etwas zurückführen" oder sich "auf eine Sache beziehen" übersetzt wird. Eine Referenz ist also eine Bezugnahme auf etwas.
- Während bei der Referenz der Bezug auf eine Sache selbst im Vordergrund steht, geht es bei der Referentialität darum, wie Bezug genommen wird. Die Bezugnahme selbst steht also im Mittelpunkt.
- Eine recht häufige Form des Begriffs ist die Selbstreferentialität, also der Selbstbezüglichkeit. Hier nimmt eine Sache oder eine Person Bezug auf sich selbst. Ein Beispiel wäre: "Dieser Satz ist ein Beispiel für Selbstreferentialität."
Anwendungsgebiete für die Bezüglichkeit
- Verwendung findet der Begriff der Referentialität vor allem in der Sprachwissenschaft. Hier versteht man, vereinfacht ausgedrückt, die Beziehung zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem darunter. Meist handelt es sich dabei um einen konkreten Bezug zwischen sprachlichen und außersprachlichen Einheiten. Eine mögliche Referenz wäre etwa der Name "Franz Kafka" für den Autor der Werke "Der Process" oder "Das Schloss". Der Mensch Franz Kafka ist außersprachlich, seine Benennung ist aber ein sprachlicher Akt.
- Auch in anderen wissenschaftlichen Disziplinen wird der Begriff der Referentialität verwendet, und zwar dann, wenn es darum geht, zu untersuchen, inwiefern oder auf welche Weise Bezug auf bestimmte Ideen oder Fakten genommen wird. Somit lässt sich der Begriff in nahezu jedem akademischen Kontext verwenden. Allerdings sollte sich der Anwender darüber im Klaren sein, dass nicht jeder seiner Zuhörer etwas damit anfangen kann.
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