Was bedeutet es, wenn etwas getürkt ist?
- Jeder hat schon einmal gehört, dass etwas getürkt sei. Dies ist kein hochdeutscher Ausdruck, es gehört nach der Wortherkunft vielmehr in dem Bereich der Umgangssprache.
- Dieser Ausdruck wird benutzt, um darauf hinzuweisen, dass etwas nicht echt, gefälscht bzw. so verändert wurde, dass ein Sachverhalt absichtlich anders dargestellt wird.
- Früher hat man stattdessen davon gesprochen, dass „ein Türke gestellt wurde“ oder einen „Türken bauen“. Dies ist jedoch schon lange nicht mehr zeitgemäß und wird nicht mehr verwendet.
Verstehen Sie die Wortherkunft des Begriffs
Wer sich mit der Wortherkunft des Begriffs „getürkt“ befasst, wird schnell bemerken, dass es mehrere Kontexte gibt.
- Diese Zusammenhänge der Wortherkunft aus dem der Begriff "getürkt" überliefert ist, sind konvergent zueinander und es wird vermutet, dass sich der Begriff aus verschiedenen Zusammenhängen heraus etabliert hat.
- Wird es in Form eines Verbs gebraucht, das heißt, spricht man vom „türken“, so ist dies eine Wortschöpfung aus dem 20. Jahrhundert.
- Ein Erklärungsansatz lässt sich auf die Türkenkriege im Jahre 1569 zurückführen. Hiernach entspricht das Wort der heutigen Bezeichnung des „Pappkameraden“. Der Begriff bezeichnet in dem Zusammenhang Schießübungen der Kavaliere gegen Pappfiguren. Dies erweckt den Eindruck, als würde auf Gegner geschossen.
- Hiervon zu unterscheiden ist der Ansatz, der auf den „Schachtürken“ zurückgeht. Dies war ein türkisch verkleideter Schachroboter, der eine Maschine war, die von Wolfgang von Kempelen entwickelt wurde. Hiernach entwickelte sich die Bezeichnung „den Türken bauen“, im Sinne von eine Täuschung konstruieren.
- Historisch geht der Ausdruck auch auf die Gebrüder Grimm zurück, die mit „den Türken stellen“ meinten, man könne jemandem etwas vormachen.
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