Vater und Mutter bei Werkzeugen
Auch wenn es heute kaum noch gebräuchlich ist, die Verwendung von männlich (Vater) oder weiblich (Mutter) ist in der Technik weit verbreitet.
- Dabei ist das männliche Teil das, was in das weiblich gesteckt wird, also einen Stift oder einen Dorn hat. Das weibliche Gegenstück hat ein entsprechendes Loch.
- Bei Kabeln ist es bis heute üblich, dass von einem weiblichen oder einem männlichen Stecker gesprochen ist. Der weibliche Teil ist so geformt wie die Buchse am Gerät, in dieses wird das männliche Stück eingeführt.
- In diesem Sinne ist es ganz normal, dass es eine weibliche Mutter gibt, in die der männliche Vater gedreht wird. Der Begriff Schraubenmutter bedeutet im englischen female screw, also weibliche Schraube. Auch das spricht dafür, dass Mutter das weibliche Gegenstück zur männlichen (Vater-)schraube ist.
Es ist müßig darüber zu spekulieren, woher die Verwendung von männlich und weiblich in diesem Zusammenhang stammt, er dürfte schlicht und ergreifend der Biologie entnommen worden sein.
Woher der Name stammt
- Bisher wurde dargelegt, dass es in der Technik und bei Werkzeugen allgemein üblich ist, dass ein Teil, das in ein anderes eindringt, als männlich und das Gegenstück als weiblich bezeichnet wird. Es ist also naheliegend, wenn die Schraube nicht nur als männlich, sondern sogar als Vater angesehen wird, das Gegenstück als Mutter zu bezeichnen.
- Woher der Name genau stammt, ist kaum zu ermitteln. Wenn Sie in alte Handwerksbücher der Drechsler schauen, werden Sie dem Begriff Vaterschraube immer wieder begegnen. So wird in der “Ausführlichen Volks-Gewerbs-Lehre“ von Johann Heinrich Moritz von Poppe aus dem Jahr 1839 ausführlich beschrieben, wie eine Vaterschraube geschnitten wird und wie die Mutterschraube angepasst werden soll.
- Die genaue Herkunft des Namens verliert sich in der Zeit, offensichtlich war es früher einfach absolut normal, das Teil, das in ein anderes eindringt, als Vater und das Gegenstück als Mutter zu bezeichnen.
- Erst in der jüngeren Vergangenheit ist aus Vaterschraube einfach nur Schraube und aus Mutterschraube die Mutter geworden. Da der Begriff Vater für Schrauben heute kaum noch bekannt ist, wundert man sich über den Ausdruck Mutter.
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