Die Unverträglichkeit von Gluten, dem Klebereiweißstoff von Getreide, nennt man in der Fachsprache Zöliakie. In Deutschland leidet pro 500 Menschen einer an einer Glutenunverträglichkeit.
Was ist Zöliakie?
- Hinter dem komplizierten Begriff verbirgt sich, wie schon erwähnt, die Unverträglichkeit von Gluten. Synonym gebraucht werden auch die Bezeichnungen "Heubner-Herter-Krankheit" und "gluteninduzierte Enteropathie". Man kann von keiner Allergie sprechen, auch wenn es häufigerweise falsch als solche bezeichnet wird.
- Bei Menschen, die kein Gluten vertragen, kommt es zu einer chronischen Entzündung der Dünndarmschleimhaut. Chronisch bedeutet, dass diese Entzündung bestehen bleibt und nicht wie zum Beispiel bei einer akuten Entzündungsreaktion wieder verschwindet.
- Ist es einmal zur Unverträglichkeit und damit einer Entzündung der Dünndarmschleimhaut gekommen, bleibt diese ein Leben lang bestehen. Bestimmte Faktoren begünstigen die Entstehung der Unverträglichkeit, beispielsweise Stress oder übermäßiger Alkoholkonsum. Man geht auch von einer erblichen Disposition aus. Das heißt, wenn nahe Verwandte unter Zöliakie leiden, ist die Wahrscheinlichkeit größer, selbst auch zu erkranken.
- Dennoch ist diese Erkrankung gut in den Griff zu bekommen, wenn die Ernährung strikt umgestellt wird und kein Gluten mehr aufgenommen wird. Heilbar ist sie insofern nicht, aber die Symptome wie Durchfall und Gewichtsverlust lassen sich ausschalten.
In diesen Lebensmitteln ist Gluten drin
- Seit 2005 müssen Nahrungsmittel, die Gluten enthalten, gekennzeichnet werden. Das ist vor allem bei Fertigprodukten sehr hilfreich. Wenn Sie kein Gluten vertragen, sind Fertigprodukte nicht gerade geeignet, denn in den meisten ist es leider drin.
- Also grobe Faustregel gilt: Es ist in fast allen Getreidesorten, das heißt in Weizen, Roggen, Hartweizen (Grieß), Dinkel, Hafer und Gerste. Brot und Getreideprodukte wie Nudeln enthalten das Klebereiweiß, aber auch viele Fertiggerichte, denen Mehl beigefügt ist (und das ist bei vielen der Fall).
- Auch bei Bier müssen Sie aufpassen. Denn es besteht zu einem großen Teil aus Weizen und Gerste. Und darin ist Gluten enthalten.
- Kein Gluten enthalten alle Obst- und Gemüsesorten sowie Milchprodukte, Fleisch und Fisch. Als Mehlersatz kann man zum Beispiel sehr gut gemahlenen Buchweizen verwenden, er enthält kein Gluten. In Reis und Mais ist es auch nicht drin.
- In Reformhäusern, Naturkostläden und sogar in gut sortierten Drogerien gibt es ein ganzes Sortiment an glutenfreien Getreideprodukten wie Nudeln, Keksen oder Brot.
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