Die Windsicherheit prüfen
Eine Windkraftanlage wird sich nur dann bezahlt machen, wenn das Angebot an Wind ausreichend stabil und kräftig genug ist. Damit ist gemeint, dass gelegentlicher starker Wind oder ständiger leichter Zug nicht ausreichen, um eine solche Investition rentabel zu machen.
Sie sollten sich daher immer fundierte Nachweise beschaffen, wie die durchschnittlichen Verhältnisse an Ihrem Standort sind, bevor Sie ein solches Projekt planen. Nötigenfalls greifen Sie auf professionelle Hilfe zurück, die Sie bei einschlägigen Behörden bzw. Institutionen finden.
Die Kombination mit Photovoltaik
Um eine sichere und kontinuierliche Versorgung mit Energie zu gewährleisten, ist die gemeinsame Nutzung eine Kleinwindkraftanlage in Kombination mit Photovoltaik ratsam. Dabei sind Speicherkapazitäten überaus wichtig, um überschüssige Aufkommen dann nutzen zu können, wenn der Bedarf über dem Angebot liegt.
Vergleichen Sie aber die Kosten einer Speicherung im Verhältnis zum Nutzen. Oft ist es günstiger, den überschüssigen Strom zu verkaufen und zusätzlichen Strom bei Bedarf aus dem Netz zu beziehen.
So kommt das Windrad auf das Dach
- Wenn sich Ihr Dach als bester Standort herausstellt, müssen Sie sicher sein, dass dessen Stabilität der Belastung durch das Windrad gewachsen ist. Ein Meteorologe kann Ihnen berechnen, welche Windlast auf dem Windrad liegen wird, wenn dessen wirksame Fläche bekannt ist. Ein Statiker kann für Sie die Belastung des Daches berechnen.
- Für stürmische Tage lohnt es sich, das Windrad oder die Turbine zu stabilisieren. Sie stabilisieren den Aufbau, wenn Sie den Mast mittels Spannseilen auf drei Seiten abspannen. Die Seile schlagen Sie möglichst weit oben am Mast an.
- Sie sollten dafür sorgen, dass sich das Windrad in die jeweilige Windrichtung drehen lässt. Herrscht eine Windrichtung fast immer vor, kann das Windrad dahin fest ausgerichtet sein. Die elektrische Leistung steigt im Quadrat zur Drehzahl bei den Eigenbauanlagen.
- Damit Sie die erzeugte Energie auch effizient nutzen können, sind meist noch Umwandlungen in eine andere Spannung nötig. Auch Speichermöglichkeiten sind sinnvoll, weil dann überschüssige Energie zur Verfügung steht, wenn das Angebot nicht ausreicht. Da solche Batterien teuer sind, wird sich das nur bei einem starken Windrad lohnen. Kalkulieren Sie deshalb, ob es nicht wirtschaftlicher ist, den überschüssigen Strom zu verkaufen und bei Bedarf das Netz zu nutzen.
- Industriell gefertigte Kleinwindkraftanlagen liefern oft bis zu 1KW elektrische Leistung. Bei Ihrer selber gebauten Anlage kommt es auf den Typ des Generators und die Drehzahl an. Deshalb lassen sich Richtwerte nur schwer bestimmen, Sie sollten aber nicht mit Werten über 200W rechnen.
- Vergewissern Sie sich, ob Sie für den Aufbau und den Betrieb einer solchen Anlage eine behördliche Genehmigung brauchen und ob sie beim Energieversorger anmeldepflichtig ist.
- Der Selbstbau einer solchen Anlage erfordert ein hohes Maß an technischem Verständnis und gute Werkstattausstattung. Wer einen guten Draht zum Schrotthändler hat, wird dort geeignetes Material preisgünstig finden. Eine fundierte Anleitung für den Eigenbau finden Sie in der Heftreihe "Einfälle statt Abfälle - Windkraft" mit der ISBN 978-3-924038-77-9.
Wer nicht sparen muss, kann eine anschlussfertige Kleinwindkraftanlage bei einem Anbieter kaufen.
Haben Sie aber Spaß an der Herausforderung, dann bauen Sie selbst eine kleine Windkraftanlage. Oder Sie kaufen eine. In jedem Fall wird es Sie mit Stolz erfüllen, wenn Sie Ihren ersten eigenen Strom erzeugen.
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