Imperialismus ist so alt wie die Menschheit selbst. Lediglich die Art und Weise, wie er in Erscheinung trat und gegebenenfalls gerechtfertigt wurde, änderte sich mit der Entwicklung der Völker.
Imperialismus ist so alt wie die Menschheit
- Als die ersten Menschen aus ihren Stammgebieten in Afrika abwanderten, wurden sie streng genommen zu Imperialisten. Trafen sie auf andere Menschen, wurden diese, soweit sie schwächer waren, unterworfen, umgebracht oder assimiliert.
- Für den Imperialismus späterer Zeiten gab es immer eine Begründung. Er wurde mit den unterschiedlichsten Motiven gerechtfertigt. Im Grunde waren sie allesamt heuchlerisch und sind es auch heute noch. Denn es geht immer darum, den eigenen Machtbereich auszuweiten oder auf den Besitz und die Rohstoffe anderer Völker zuzugreifen und sich für die eigenen Zwecke nutzbar zu machen. Konkrete Beispiele aus der Geschichte zeigen am anschaulichsten, wie der damit zum Ausdruck kommende Imperialismus gerechtfertigt wurde.
- Der Imperialismus steht jedenfalls im Gegensatz zur UN-Charta, die das Selbstbestimmungsrecht der Völker festschreibt. Diese Vorgabe ist angesichts der weltweiten Auseinandersetzungen eine echte Farce. Sie steht offenbar unter dem Vorbehalt eigener wirtschaftlicher und militärischer Interessen.
Europa wurde immer wieder vom Terror befreit
- Napoleon wollte Europa unter seine Herrschaft bringen. Sein imperialistisches Gehabe erklärt sich aus der in dieser Zeit bestehenden Machtkonkurrenz der europäischen Mächte. Napoleon war Soldat. Sein Ehrgeiz maßte sich an, die Nachbarn und Gegenmächte Frankreichs zu unterwerfen und Frankreich die Vorherrschaft in Europa zu ermöglichen.
- Adolf Hitler rechtfertigte seine Feldzüge nach Osten mit dem Argument, Lebensraum für die deutsche Bevölkerung zu schaffen. Natürlich ging es dabei auch um Rohstoffe und Bodenschätze. Außerdem wollte er dem sich ausbreitenden Bolschewismus entgegentreten.
- Ein Paradebeispiel des Imperialismus lieferte England. Es zwang Völker in der ganzen Welt in den Commonwealth. Vorwiegend ging es um wirtschaftliche Interessen. Die aufstrebende englische Industrie brauchte Rohstoffe und Absatzmärkte. Auch heute noch agiert England imperialistisch. So ist das Land bereit, seine Soldaten für die Falklandinseln 7000 km weit weg vor Argentinien zu opfern und das Recht Argentiniens, das vor seiner Küste liegende Eiland mit Waffengewalt mit Füßen zu treten. Grund ist das vermutete Vorkommen von Gas und Rohstoffen im Meer.
Militäreinsatz wird sogar mit Moral und Nothilfe gerechtfertigt
- Wenn die USA in Irak oder Afghanistan militärisch eingreifen, ist dies nichts anderes als Imperialismus. Die offiziellen Ziele, Terroristen zu bekämpfen und den Ländern Demokratie zu bringen, sind absolut heuchlerisch. Es geht um Bodenschätze und Öl. Es macht keinen Sinn, in der ganzen Welt kostenspielige Militärbasen zu unterhalten, wenn diese nicht durch wirtschaftliche Vorteile kompensiert werden würden.
- Der Imperialismus hat sich in seinem Wesen aber auch verändert. Früher wurden die Völker unterworfen. Heute werden sie wirtschaftlich abhängig gemacht. Frankreich hat in die kriegerischen Auseinandersetzungen in Mali eingegriffen, nicht um den Menschen dort zu helfen, sondern um die dortigen Uranvorkommen für die eigene Industrie nutzbar zu machen. So hat Mali dort zwar wirtschaftliche Vorteile, ist aber wirtschaftlich abhängig. Sollte Frankreich der Zugang zum Uran wieder verwehrt werden, darf vermutet werden, dass der nächste Militäreinsatz folgen wird.
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