Die Glosse gehört, wie auch der Kommentar oder der Bericht, zu den Möglichkeiten eines Journalisten sich auf eine besondere Art und Weise auszudrücken.
Wer eine Glosse schreibt, braucht ein Thema
- Welches Ereignis in der letzten Zeit hat Sie selbst emotional berührt? Dieses Ereignis sollte Sie entweder zum Lachen gebracht haben oder Ärger und Wut in Ihnen ausgelöst haben. Berührt ein Thema Sie selbst emotional, können Sie eine Glosse darüber schreiben.
- Für das Schreiben einer Glosse eignen sich viele Themen. Alltagssituationen, wie zu hohe Parkgebühren, über die Sie sich aufregen oder die eine gewisse Situationskomik in sich tragen, eignen sich hervorragend für eine Glosse.
- Wer eine Glosse schreibt, schreibt häufig auch über gesellschaftliche Tabus und Skandale. Skandale in der Politik oder in der Kirche werden oft in einer Glosse thematisiert. Auch Situationen, die deutlich überschätzt werden, wie die Ausmaße der Schweinegrippe bieten genügend Raum für Satire und Komik.
- Haben Sie Ihr Thema gefunden, überlegen Sie, wie Sie selbst zu diesem Sachverhalt stehen. Denn wer eine Glosse schreibt, legt damit auf hintersinnige Weise seinen eigenen Standpunkt zu einem Thema dar.
Außerdem benötigen Sie eine Stoffsammlung
- Bevor Sie mit dem Schreiben beginnen, legen Sie sich eine Stoffsammlung zu. Welche Informationen haben Sie zu Ihrem Thema? Welche Informationen fehlen Ihnen noch? Obwohl die Glosse kein Sachbericht ist, benötigen Sie genügend Hintergrundinformationen.
- Was fällt Ihnen noch zu Ihrem Thema ein? Die Glosse lebt von Gegensätzen, absurden Vergleichen, Übertreibungen und Untertreibungen. Wer eine Glosse schreibt, darf seinen Gedanken keine Grenzen setzen. Notieren Sie alles, was Ihnen einfällt in Stichpunkten.
- Welche Rolle nehmen Sie selbst in Ihrer Glosse ein? Die des stillen Beobachters oder sind Sie mitten im Geschehen? Je nach Blickwinkel entwickeln Sie Ihre Gedankengänge und finden Ihren roten Faden. Nun können Sie mit dem Schreiben der Glosse beginnen.
Wie man eine Glosse schreibt
- Zunächst brauchen Sie einen gelungenen Einstieg. So fesseln Sie Ihre Leser gleich zu Beginn und wecken deren Neugierde. Damit Ihnen das gelingt, sollte der Einstieg humorvoll sein, den Leser überraschen oder provozieren.
- Ihre Glosse lebt von den besonderen Momenten und den nicht sofort durchschaubaren Gedankengängen. Wer eine Glosse schreibt, sollte seinen Leser überraschen und diesem nicht sofort die Logik seiner Glosse offenbaren. So wird Spannung beim Leser aufgebaut.
- Wenn man eine Glosse schreibt, bedient man sich des Stilmittels der Übertreibung oder der Untertreibung. Man stellt Kleinigkeiten in den Vordergrund oder bagatellisiert anscheinend wichtige Ereignisse. Auf diese Weise reizen Sie Ihre Leser zum Lachen.
- Eine gute Glosse lebt von einer guten Schlusspointe. Wer eine Glosse schreibt, achtet auf eine überraschende Wende am Ende seines Textes. Diese Schlusspointe erwartet der Leser nicht und sie lässt den Leser entweder lachend oder nachdenklich die Glosse zur Seite legen.
Eine Glosse erfordert vom Verfasser eine gute Beobachtungsgabe, die Fähigkeit sich mit einem Thema auseinanderzusetzen und einen eigenen Standpunkt zu beziehen. Aber vor allem braucht der Autor einer Glosse Humor.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?