Der Verdienstorden von Deutschland zur allgemeinen Verdienstauszeichnung wird in der Umgangssprache Bundesverdienstkreuz genannt. Verliehen wird die Auszeichnung für besondere Leistungen auf einem Gebiet der Politik, Wirtschaft und Kultur sowie im Ehrenamt.
Wie Sie das Bundesverdienstkreuz erhalten
In Deutschland darf jeder Bürger einen anderen für den Verdienstorden vorschlagen. Das Vorschlagsrecht an den Bundespräsidenten hat dabei immer der jeweilige Ministerpräsident eines Bundeslandes.
- An die Adresse des Landesministeriums können Sie jederzeit Vorschläge senden. Die sollten Sie schriftlich einreichen, eine bestimmte Form ist nicht vorgeschrieben. Wichtig ist natürlich, dass Sie neben den persönlichen Angaben der betreffenden Person ehrenamtliche Leistungen detailliert mitteilen.
- Bereits in den Vorzimmern des Regierungschefs wird darüber entschieden, wer weiter gereicht wird und welcher Vorschlag eine Absage bekommt.
- Mehr Chancen auf ein erfolgreiches Ordensprüfverfahren bieten sich mit dem Aufführen von Referenzpersonen. Für ein Prüfverfahren müssen Sie mit einer Dauer zwischen einem und zwei Jahren rechnen.
- Selbst vorschlagen können Sie sich natürlich nicht. Die Statuten zur Verleihung schreiben vor, dass Sie den Verdienstorden für außergewöhnliche politische, soziale oder geistige Leistungen bekommen können.
- Rund ein Viertel aller Orden ging bisher an Menschen, die sich durch ihr besonderes soziales Engagement auszeichneten. Sie können sich auch in der Kommunalpolitik, in der Kultur oder beim Sport einen Namen machen. Dann brauchen Sie neben all Ihren Bewunderern nur noch jemanden, der Sie vorschlägt.
Warum man in Hamburg und Bremen keine Landesverdienstorden bekommt
- Es gibt eine Reihe von Hamburger Prominenten von Helmut Schmidt über Inge Meysel bis Hans-Ullrich Klose, die die Auszeichnung mit Verdienstorden ablehnten.
- Sie berufen sich auf ein aus dem 13. Jahrhundert stammendes Prinzip, welches zusätzlich Grundlage eines Senatsbeschlusses von 1963 war. Hamburger lehnen danach „Auszeichnungen fremder Herren“ ab.
- Aktive oder ehemalige Senatoren weisen Vorschläge für das Bundesverdienstkreuz gemäß der Devise "keine Orden für Senatoren" immer zurück.
- Für die Bremer Stadtoberen gilt gleichfalls das jahrhundertealte Prinzip, wonach weder das Verleihen von Orden noch das Tragen bremischer Brauch ist.
- In den hanseatischen Bundesländern werden zum Beispiel mit der bremischen Ehrenmedaille oder der Senatsmedaille für Kunst und Wissenschaft hin und wieder Ehrenmedaillen verliehen. Einen speziellen Landesverdienstorden bekommt man hier nicht.
- Es gibt natürlich eine Reihe von Persönlichkeiten aus Bremen und Hamburg, die Träger von Verdienstorden sind. Sollten Sie jemand aus diesen Städten vorschlagen, müssen Sie immer damit rechnen, dass die Auszeichnung von der betreffenden Person mit Verweis auf die hanseatische Ablehnung zurückgewiesen wird.
Die heute verliehenen Bundesverdienstkreuze werden aufgrund der hohen Stückzahlen (verliehene Orden mehr als 240.000) und der Kosten ausschließlich maschinell aus einer Kupferlegierung in einer Firma in Lüdenscheid (Steinhauer & Lück) geprägt. Verziert werden sie vom Hersteller offizieller bundesdeutscher Orden mit einer Goldbeschichtung, farbige Teile sind aus Kunstemaille.
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