Das Bundesland Bremen
Bremen ist mit einer Fläche von 419 km2 das kleinste der 16 deutschen Bundesländer. Aber es ist ein Stadtstaat, was etwas Besonderes ist.
- Als Stadtstaat hat Bremen sowohl einen Bürgermeister als auch einen regierenden Bürgermeister.
- Diese beiden Politiker sind niemals ein und dieselbe Person, sondern zwei völlig verschiedene Ämter.
- Sie kennen die Funktion des sogenannten "Regierenden", wie er in den Medien meist genannt wird, in dem Titel "Ministerpräsident" aus den anderen Bundesländern. Der regierende Bürgermeister hat also die Funktion Ministerpräsident des Bundeslandes und Stadtstaats Bremen.
- Was Sie aus anderen Bundesländern als Landtag kennen, ist in einem Stadtstaat der Senat.
Weitere Besonderheiten im Stadtstaat Bremen
Sie wissen bestimmt, dass Deutschland insgesamt drei Stadtstaaten hat. Diese sind: Berlin, Hamburg und Bremen.
- Bremen ist, wie Hamburg, eine freie Hansestadt und wird fälschlicherweise als Hafenstadt bezeichnet.
- Sie kennen aber bestimmt auch die Stadt Bremerhaven. Diese gilt als Teil von Bremen, als Hafen des Stadtstaats und gehört zum Bundesland Bremen. Die Besonderheit ist, dass Sie nicht direkt an Bremen grenzt, sondern eine eigene Großstadt ist. Bremerhaven ist die einzige wirkliche Großstadt, die direkt an der Nordsee liegt. Beide Städte sind vom Bundesland Niedersachsen umgeben.
- Bremerhaven entstand, weil der Fluss Bremens, die Weser, in seiner Mündung versandete. Dadurch wurde das Einlaufen der großen Schiffe erschwert und so kaufte Bremen dem Königreich Hannover im 19. Jahrhundert das Gebiet für die Stadt Bremerhaven ab.
Historischer Hintergrund der freien Hansestadt Bremen
Sie werden bei Recherchen herausfinden, dass Deutschland mehrere Hansestädte hat. Diese können Sie auch an den Autokennzeichen erkennen. Wenn Sie wissen wofür HH, HB, HL und HR stehen, dann kennen Sie sich aus. Es sind die Hansestadt Hamburg, Hansestadt Bremen, Hansestadt Lübeck und Hansestadt Rostock - die historisch bedingt alle im Norden Deutschlands liegen.
- Hansestadt wurde eine Stadt wie Bremen, wenn sie viel Handel betrieb und sich der sogenannten Hanse anschloss. Die Hanse war eine niederdeutsche Vereinigung der Kaufleute. Als Vereinigung konnten die Kaufleute stärker auftreten. Gleichzeitig waren die Ziele der Hanse, mehr Sicherheit bei den Überfahrten und die Vertretung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen in In- und Ausland. Deshalb finden Sie Hansestädte nur im Norden Deutschlands.
- Sie wissen vermutlich, dass früher auch die Ostseeküste Polens als Ostpreußen zu Deutschland gehörte. Daher kommt es, dass auch Danzig eine Hansestadt und Stadtstaat war.
- Bremen war also schon immer eine freie Stadt und auch bereits vor dem Wiener Kongress (1815) ein Stadtstaat.
- Sie interessieren sich für deutsche Geschichte? Lesen Sie auch die Stadtgeschichten von Frankfurt/Main, denn auch Frankfurt war ein Stadtstaat.
- Nach dem Wiener Kongress waren es eben Bremen, Frankfurt, Hamburg und Lübeck, die auf dem heutigen deutschen Gebiet den Status "Stadtstaat" behielten.
- Lübeck verlor den Status "Stadtstaat" erst 1937 durch das Groß-Hamburg-Gesetz. Frankfurt hingegen verlor diesen Status bereits 1866, da es von Preußen eingegliedert wurde.
Heute gibt es immer wieder Diskussionen, ob der Stadtstaat als Bundesland noch zeitgemäß ist. So sollte Hamburg in Schleswig-Holstein, Berlin in Brandenburg und Bremen mit Bremerhaven in Niedersachsen eingegliedert werden. Dafür gab es Bürgerabstimmungen. In Berlin haben beispielsweise die Berliner mehrheitlich für den Zusammenschluss von Berlin-Brandenburg gestimmt. Doch die Brandenburger waren in stärkerer Mehrheit dagegen. Deshalb gibt es bis heute auch noch den Status "Stadtstaat" innerhalb Deutschlands.
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