Das Arbeitsrecht in Deutschland
Das Arbeitsrecht in Deutschland ist sehr komplex und durch eine Vielzahl einzelner Gesetze geregelt. Dabei gibt das Bürgerliche Gesetzbuch z. B. vor, welche Rechte und Pflichten in einem Arbeitsvertrag geregelt werden dürfen. Zusätzlich existieren eine große Zahl von Einzelgesetzen, die ebenfalls bestimmte Aspekte der Rechte und Pflichten eines Arbeitnehmers regeln. Beispielhaft seien hier nur einige von ihnen genannt: Kündigungschutzgesetz, Arbeitszeitgesetz, Mindestlohngesetz, Entgeltfortzahlungsgesetz etc.
Rechte und Pflichten des Arbeitnehmers aus dem Arbeitsvertrag
Arbeitnehmer schließen mit einem Arbeitgeber einen Arbeitsvertrag ab, in dem die speziellen Rechte und Pflichten der beiden Vertragsparteien für ein bestimmtes Arbeitsverhältnis geregelt sind. Dabei kann man bei den Pflichten grundsätzlich in Hauptpflichten und Nebenpflichten unterscheiden.
Die Hauptpflicht eines Arbeitnehmers besteht grundsätzlich darin, die vereinbarte Arbeitsleistung zu erbringen. Im Gegenzug ist der Arbeitgeber verpflichtet, die dafür vereinbarte Vergütung zu bezahlen. Der Arbeitnehmer begründet damit also sein Recht auf die vertraglich vereinbarte Entgeltzahlung.
Ferner hat ein Arbeitnehmer auch ein Recht auf eine Lohnfortzahlung bei Krankheit oder im Urlaub und es muss ihm eine Mindestzahl an Urlaubstagen im Jahr gewährt werden. Außerdem kann er eine schriftliche Lohnabrechnung verlangen. Auch hat er ein Recht auf einen Schutz vor Diskriminierung oder sexueller Belästigung am Arbeitsplatz und er kann von seinem Arbeitgeber die Einhaltung des Arbeitsschutzes verlangen.
Neben seiner Verpflichtung zur Erbringung der vereinbarten Arbeitsleistung muss ein Arbeitnehmer jedoch auch einige Nebenpflichten erfüllen. Dazu gehören beispielsweise die Verschwiegenheitspflicht und die Treuepflicht seinem Arbeitgeber gegenüber. Er ist ferner verpflichtet, das Eigentum des Arbeitgebers zu schützen und er hat bestimmte Rechenschafts-, Auskunfts- und Herausgabepflichten seinem Arbeitgeber gegenüber. Auch gilt ein Verbot der Bestechlichkeit und eine Pflicht zur Unterlassung von ruf- oder kreditschädigenden Handlungen und Mitteilungen.
Im Arbeitsvertrag können ferner weitere Rechte und Pflichten geregelt werden, wie zum Beispiel bestimmte Überstundenpflichten, Schichtdienst oder ein Wettbewerbsverbot.
Folgen der Verletzung von Arbeitnehmerpflichten
Für den Fall, dass ein Arbeitnehmer seine Pflichten aus dem Arbeitsvertrag verletzt, kann der Arbeitgeber dies sanktionieren. Hierbei kommen z. B. eine Abmahnung oder in schweren Fällen auch eine Kündigung in Betracht. Manche Pflichtverletzungen können auch einen Schadenersatzanspruch des Arbeitgebers auslösen oder eine Lohnminderung zur Folge haben.
Arbeitnehmer werden durch das Arbeitsrecht in Deutschland recht umfangreich geschützt und Arbeitsverträge müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen berücksichtigen. Sie müssen jedoch ihre arbeitsvertraglichen Verpflichtungen erfüllen.
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