Was Sie benötigen
- robuste Pflanzen
- Rankhilfen
Weinreben verleihen dem Garten ein besonderes Flair
Die Weinreben gehören zu der Gruppe der Rankpflanzen mit starkem Wuchs. Jährlich bilden die Weinreben ein bis vier Meter hohe, neue Triebe. Die filigranen Blattformen hängen wie Schleppen von Ihren Ranghilfen herab.
- Am stärksten belaubt sind die Weinreben von April bis Oktober. Entgegen Ihres herrlichen Laubs, sind die Blüten eher etwas unbedeutend. Als Frucht kann man - je nach Sorte - grüne, gelbe, rote, blaue oder schwarzblaue Trauben ernten.
- Die Weinreben benötigen ein mildes Klima und einen wind- und frostgeschützten, vollsonnigen Standort, mit einem eher schweren, kräftigen und kalkhaltigen Boden. Weinreben sind Tiefwurzler und der Pflanzabstand bei einem Rankspalier sollte drei bis fünf Meter betragen, während bei einer Stockbepflanzung zwischen 100 bis 150 cm Abstand gewählt werden sollte.
- Am besten pflanzen Sie Weinreben im Frühjahr oder Herbst. Graben Sie für die Pflanze ein Erdloch von etwa 60 cm Tiefe aus. Sorgen Sie für einen gut wasserdurchlässigen, lockeren Pflanzboden. Südwestlich ausgerichtete Hauswände eignen sich als Standort oft hervorragend, weil sie sowohl wind- und frostsicher als auch sonnig sind. Wählen Sie im Handel eine robuste Sorte aus.
- Zur Pflanzung sollten Sie für einen humusreichen Boden sorgen. Mischen Sie zur Düngung gegebenenfalls etwas Substrat aus dem Fachhandel mit Kompost oder Hornspänen unter die Pflanzerde. Wässern Sie den Wurzelballen vor der Pflanzung gut.
- Weinreben werden etwas schräg eingepflanzt. Achten Sie darauf, dass die Veredelungsstelle etwa 3 cm oberhalb der Erdoberfläche bleibt. Setzen Sie eine Rankhilfe, also einen Stützpfahl ein und wässern Sie die Pflanze gut. Anschließend häufeln Sie mit lockerer Gartenerde das Stämmchen bis zur Veredelungsstelle an.
- Binden Sie nun die Pflanzentriebe Ihrer Weinrebe an die Ranghilfe fest und schneiden sie bis auf zwei Knospen (Augen) zurück. Schneiden Sie etwa einen Zentimeter über der Knospe ab. Bei einer Containerpflanze brauchen Sie das nicht. Da reicht es, den ersten Schnitt im nächstfolgenden Jahr durchzuführen.
- Als Rankhilfen können Sie Stäbe, Gitter oder Seile wählen. Es gibt im Handel auch verschiedene Seilsysteme, die sich in leichte, mittlere und schwere Bausätze unterteilen. Die mittleren Bausätze sind oft für private und halböffentliche Mauer- oder Massivholzwerke geeignet. Schwere Bausätze werden nicht selten mit Verbundmörtel für die professionelle Pflanzung und Ernte befestigt und sind höher belastbar.
- Die einfachen Rankbausätze für Weinreben sind oft fertige Gitter, die trotz preisgünstigem Einkauf recht robust sind. Diese einfache Ausführung wurde bereits vor 200 Jahren in Mitteleuropa und auch England benutzt, weil sie sich für die wandnahe Aufzucht der Weinreben gut eignet.
Achten Sie auf den richtigen Schnitt
- Schneiden Sie die Weinreben nur bei frostfreiem Wetter, bevor die Knospen anschwellen - also vom Januar bis März. Im Sommer sollten Sie die Seitentriebe, die nicht benötigt werden, ausbrechen. Alle neujährigen Triebe werden an dem Spalier festgebunden. Nach der Blüte müssen Sie dann die überhängenden Triebe kürzen.
- Wenn Ihre Pflanze ein Jahr alt ist, achten Sie darauf, dass der Trieb an der Rankhilfe hochwächst. Dazu entfernen Sie alle überzähligen Triebe. Im zweiten Jahr müssen Sie den Haupttrieb auf 0,60 bis 1,20 m zurückschneiden. Die Pflanze wird so kräftig, dass Sie ein Stützgerüst benötigen wird.
- Im zweiten Jahr, wenn Sie die Seitentriebe entfernen, sollten Sie jedoch die oberen vier Triebe stehen lassen, weil zwei zur Reserve dienen. Das Holz vom Vorjahr erkennen Sie an der gelb- oder rotbraunen Verfärbung und daran, dass die Knospen im Abstand von 5 - 15 cm stehen.
- Beim ersten groben Schnitt dürfen Sie die Vorjahrestriebe bis auf vier oder sechs Knospen zurückschneiden. Achten Sie aber darauf, dass Sie pro qm etwa 20 Knospen haben, denn die Früchte wachsen nur aus den Knospen des Vorjahresholzes.
- Ein guter Vorjahrestrieb ist etwa so dick wie ein Bleistift und sitzt ziemlich nahe an dem dicken Stamm. Am besten markieren Sie sich diese Triebe mit einem farbigen Band, damit Sie sich beim Schneiden nicht vertun.
- Beim zweiten Grobschnitt können Sie alle unmarkierten Triebe abschneiden, sodass Ihre Weinreben bis zu 90% von den nicht brauchbaren Trieben befreit sind.
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