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Weinreben pflanzen - so geht's richtig

Inhaltsverzeichnis

Weinreben bringen viele schmackhafte Früchte hervor.
Weinreben bringen viele schmackhafte Früchte hervor.
Welcher Hobbygärtner hätte nicht gern süße schmackhafte Weintrauben in seinem Garten? Mit einem sonnigen, windgeschützten Platz an einer Hauswand oder Pergola ist das auch kein Problem. Fast jeder, der einen kleinen Garten besitzt, kann seine eigenen Trauben anbauen. Wer Weinreben pflanzen möchte, sollte allerdings auf einiges achten.

Was Sie benötigen

  • Rankgerüst
  • Draht
  • Grabegabel
  • Spaten
  • Gartenschere

Allgemeines zu Weinreben

Wer sich für einen Weinanbau in seinem Garten entscheidet, sollte bei der Sortenauswahl möglichst auf pilzresistente Sorten zurückgreifen.

  • Sie sind zwar auch nicht hundertprozentig resistent gegen jeden Schädling, aber bei normalen Witterungsverhältnissen sind deutlich weniger anfällig für Mehltau und benötigen viel weniger Pflanzenschutz.
  • Die Weintrauben sind aber nicht nur wegen ihrer schmackhaften Früchte beliebt. Mit den Weinreben lassen sich Pergola oder Hauswände wunderbar begrünen und sie sind zudem noch ein vielseitiger Sichtschutz. Weinreben können unter perfekten Bedingungen bis zu 100 Jahren alt werden. Sie würden sich zu imposanten knorrigen Pflanzen entwickeln.

Die Reben richtig pflanzen

  • Der richtige Standort ist genauso wichtig, wie ein gut vorbereiteter Boden. Die beste Zeit Wein zu pflanzen, ist Anfang April bis Mitte Mai, wobei Sie Containerware den ganzen Sommer über pflanzen können. Dazu wird ein ca. 20 bis 30 cm breites und 50 cm tiefes Loch ausgehoben.
  • Die Sohle sollten Sie mit einer Grabegabel oder einem Spaten gründlich auflockern, um den Boden durchlässiger zu machen. Die ausgehobene Erde wird zur Hälfte mit Kompost vermischt und mit der Rebe wieder in das Pflanzloch verbracht. Die Veredelungsstelle der Weinreben sollte sich nach dem Pflanzen 3 bis 4 cm über dem Boden befinden. Anschließend gründlich wässern.
  • Bei länger anhaltender Trockenheit und Hitze im Sommer sollten Sie die Weinreben aller 10 bis 14 Tage intensiv wässern. Zu häufiges Gießen hingegen sollte unbedingt vermieden werden, um das Risiko einer Pilzinfektion weitestgehend zu minimieren.
  • Gedüngt werden sollte regelmäßig mit einer Mischung aus mineralischem und organischem Dünger. Ideal ist ab April die Gabe eines stickstoffbetonten Volldüngers und außerdem eine organische Düngung mit Kompost oder verrottetem Stallmist. Im Herbst sollten Sie dann eine Kalidüngung z. B. mit Patentkali vornehmen, um Frostschäden gering zu halten und die Holzausreife zu fördern.
  • Haben die Weinreben ausgetrieben, müssen sie wie man so schön sagt, erzogen werden, d. h. Sie sollten nicht ungestört wachsen. Mit einem Erziehungssystem im Weinbau ist ein charakteristisches Stockgerüst aus dem alten Holz der Pflanze gemeint.
  • Die häufigste Methode, die sich für niedrigere Spaliere wie z. B. an Terrasse und für frei stehende Reben eignet, ist die Bogenerziehung. Hier sollte der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen ca. 1,2 bis 1,5 m betragen. Bei dieser Methode werden die 1- bis 2-jährigen sogenannten Fruchtruten belassen, in eine Bogenform gelegt und am Spalier oder einer anderen Stützvorrichtung befestigt. Sind die Fruchtruten zu lang, müssen die Enden gekürzt werden.
  • Eine weitere Erziehungsform ist die Kordonerziehung. Hierbei werden ein- oder beidseitig vom Stamm Altholzarme herangezogen. Dies passiert meistens auf einem Draht. An diesen Altholzarmen entwickeln sich dann die Fruchtholztriebe.
  • Solange die zur Verfügung stehende Fläche ausreicht, wird der Kordonarm immer weiter verlängert. Die Kordonerziehung ist durch die deutlich längere Aufbauzeit des Pflanzengerüstes, die 6 bis 8 Jahre dauern kann, erheblich aufwendiger als die Bogenerziehung.

Rückschnitt der Weinreben und Pflegehinweise für die Pflanzen

  • Ein Rückschnitt ist beim Wein unbedingt erforderlich, allerdings sollte man es sich nicht schwerer machen als unbedingt nötig. Im Frühjahr werden die Triebe vom letzten Jahr (vorjährige Triebe) herausgeschnitten, denn der Wein blüht nur am einjährigem Holz und bildet auch nur hier Früchte aus. Überflüssige Triebe und Blätter der Pflanze sollten Sie im Sommer regelmäßig ausbrechen, was die Süße der Trauben fördert.
  • Weinreben, die nicht geschnitten werden und verwildern, bilden Triebe von mehreren Metern Länge pro Jahr, und bei einem Alter von 30 bis 100 Jahren, das die Pflanzen erreichen können, käme da schon einiges zusammen. Die Weinreben würden zwar Früchte tragen, diese wären allerdings ziemlich klein.
  • Bei der Pflanzung an einer Hauswand sollten Sie unbedingt für ausreichende Belüftung sorgen, da Sie sonst einen Pilzbefall begünstigen könnten. Der Abstand zur Mauer sollte in diesem Falle mindestens 20 cm betragen. So kann sich auch die Pflanze besser ausbreiten und das Laub schneller abtrocknen.
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