Das Leben Kandinskys - ein Überblick
- Wassily Kandinsky wird 1866 in Moskau geboren. Seine Eltern waren wohlhabende Teehändler. Noch in seiner Kindheit trennen sich seine Eltern. So wächst der Junge ohne seinen Vater auf und seine Tante Elizabeth Ticheeva war großteils für seine Erziehung verantwortlich.
- Nachdem er das Abitur abgeschlossen hatte, studiert Wassily in Moskau Nationalökonomie, Rechtswissenschaften und Ethnologie. Bereits während seines Studiums besucht er Kunstkurse. 1893 schließt er das Studium mit seiner Promotion ab. Allerdings wählt er nicht den Berufsweg seines Studiums, sondern wird Maler.
- Kandinsky geht nach München und besucht zwei Jahre eine private Kunstschule von Anton Azbé, um danach an der Münchner Akademie von Franz von Stuck Malerei zu studieren.
- 1901 gründet Kandinsky mit Wilhelm Hüsgen die Künstlervereinigung Phalanx. Jedoch hatte diese eine so geringe Resonanz, dass sie bald wieder geschlossen wurde. In dieser Zeit, in der er an der Phalanx unterrichtet, lernt er Gabriele Münter kennen, in die er sich verliebt. Die beiden verlobten sich 1903, trotz einer anderen noch bestehenden Ehe Wassilys.
- Mit ihr geht er auf große Reise durch Europa. Zurückgekehrt nach München kaufen sie ein Haus in Murnau. Dort arbeitet der Maler viel und das Paar feiert Feste mit bekannten Persönlichkeiten.
- 1909 gründet Kandinsky die Neue Künstlervereinigung und zwei Jahre später gemeinsam mit August Macke den Blauen Reiter.
- 1912 erscheint die erste kunsttheoretische Schrift "Über das Geistige in der Kunst".
- 1914 kehren er und Gabriele Münter zurück nach Zürich. Hier jedoch zerbricht ihre Beziehung. Anschließend kehrt er nach Moskau zurück um, dort Professor für Kunst zu werden.
- 1922 erhält er den Ruf nach Weimar, dem er nachgeht. 1926 bilden Lyonel Feininger, Paul Klee, Alexej von Jawlenski zusammen mit Kandinsky die Ausstellungsvereinigung "Die blaue Vier".
- 1933 zieht es ihn nach Paris, genauer nach Neulliy-sur-Seine. Hier arbeitet der Künstler weitgehend isoliert von der restlichen Künstlerwelt.
- Am 13.12.1944 stirbt er.
Kandinsky und der Expressionismus - Wissenswertes
- Kandinsky träumt von einer neuen Form der Kunst und gründet 1909 die Neue Künstlervereinigung. Das Thema dieser Kunst sollte gegenstandslos sein, getrieben vom Inneren des Künstlers. Es ging darum, das Seelenleben darzustellen - Träume und Irreales gehörten ebenfalls dazu. Er wollte das Leben hinter der Realität darstellen. Nicht das Sichtbare nachzeichnen, sondern das Unsichtbare sichtbar machen. So entstand der Expressionismus. Allerdings stieß dieser nicht auf große Gegenliebe.
- 1911 malte Wassily das erste expressionistische Gemälde in der Neuen Künstlervereinigung. Doch selbst einige der Mitglieder sprachen sich gegen die Art dieses Bildes aus, sodass es nicht ausgestellt wurde. Erbost über diese Kritik tat sich Kandinsky mit Franz Marc zusammen und sie gründeten den Blauen Reiter.
- Neben den Ausstellungen, die Kandinsky mit dem Blauen Reiter organisiert, beginnt er Abhandlungen über seine Kunst zu schreiben. Hierin formuliert er die Ideen seiner Kunst aus, um sie seinem Publikum verständlich zu machen.
Wassily Kandinskys Kunsttheorie
- Kandinsky geht es in seiner abstrakten Kunst darum, das Gegenständliche aufzuheben. Er wollte sich von der rein materiellen Form der Kunst abwenden, um Dinge darstellen zu könne, die für das Auge unsichtbar sind. Er kreierte eine Symbolsprache, in der das Symbol als Kürzel für einen komplexen Sachverhalt steht. Somit kann das Bild, das in seiner Darstellung gegenstandslos ist, doch Inhalte transportieren.
- In seinem Bild, der Komposition VII, legt er religiöse Symbole an, die für das Jüngste Gericht, die Auferstehung und anderes stehen. Für den bloßen Betrachter wirkt das Bild eher wie ein ziemliches Durcheinander, aber mit der richtigen Interpretation eröffnet sich hier eine besondere Darstellung dieser biblischen Themen.
- Kandinsky hat mit seiner Kunst und seinen kunsttheoretischen Schriften einen großen Einfluss auf alle ihm folgenden Expressionisten ausgeübt und die Welt der Kunst nachhaltig geprägt.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?