Was sind Konsonanten?
Sprachlaute sind Schallwellen, die aus der Mund- und Nasenhöhle ausgestoßen werden. Konsonanten dabei sind spezielle Laute, bei denen der Luftstrom an bestimmten Artikulationsstellen blockiert oder eingeengt wird, was zu hörbaren Turbulenzen führt. Bei Reibelauten, wie sie bei Frikativen auftreten, entsteht der konsonantische Effekt durch die Verengung des Luftstroms.
Bei Verschlusslauten hingegen wird der Luftstrom kurzzeitig komplett unterbrochen, und bei der plötzlichen Freigabe der Blockade entstehen hörbare Turbulenzen. Die Artikulation von Konsonanten kann stimmlos oder stimmhaft erfolgen, je nachdem, ob die Stimmbänder eingesetzt werden oder nicht. Vokale hingegen unterscheiden sich von Konsonanten vor allem durch ihre ausgeprägte Formantenstruktur im Sonagramm. Vokale haben im Allgemeinen tiefere Frequenzen als Konsonanten, die sich in einem höheren Frequenzbereich befinden.
Artikulationsorte
Der Artikulationsort beschreibt die Position, an der die artikulatorische Engstelle für die Konsonantenbildung liegt. Die Zunge ist oft das wichtigste bewegliche Artikulationsorgan und spielt eine entscheidende Rolle bei der Bildung von Konsonanten. Zum Beispiel entsteht der Laut "k" (wie in "Karte") durch die Annäherung des Zungenrückens an das Velum, weshalb er auch als dorsaler Laut bezeichnet wird. Hier sind einige Beispiele für Artikulationsorte und ihre Beschreibungen:
- Bilabial: Die Unterlippe trifft auf die Oberlippe (z.B., "p" und "b").
- Dental: Das Zungenblatt trifft auf die oberen Schneidezähne (z.B., "t" und "d").
- Alveolar: Die Zungenspitze trifft auf den Zahndamm (z.B., "n" und "s").
- Palatal: Der Zungenrücken trifft auf den harten Gaumen (z.B., "j" wie in "ja").
- Velar: Der Zungenrücken trifft auf den weichen Gaumen (z.B., "k" und "g").
- Glottal: Die Stimmbänder selbst sind die Artikulationsstelle (z.B., der Glottisschlag, wie in "beachten" zwischen e und a).
Artikulationsarten
Die Artikulationsart beschreibt, wie die Atemluft an der artikulatorischen Engstelle vorbeiströmt und welche Art von Engstelle gebildet wird. Hier sind einige Beispiele für Artikulationsarten:
- Plosiv: Ein vollständiger oraler Verschluss wird plötzlich gelöst, wodurch ein kurzer, explosiver Laut entsteht (z.B., "p" und "b").
- Frikativ: Der Luftstrom wird so verengt, dass Reibegeräusche erzeugt werden (z.B., "f" und "s").
- Nasal: Der Luftstrom wird durch die Nasenhöhle umgeleitet (z.B., "m" und "n").
- Approximant: Die Engstelle ist weit genug offen, um keine Reibegeräusche zu erzeugen (z.B., "j" wie in "ja").
- Vibrant: Eine schnelle Abfolge oraler Verschlüsse wird gelöst, was zu einem zitternden Effekt führt (z.B., "r").
Das Inventar der Konsonanten im Deutschen
Das Deutsche verfügt über ein vielfältiges Inventar von Konsonanten, die in verschiedenen Wörtern vorkommen. Diese sind: B, C, D, F, G, H, J, K, L, M, N, P, Q, R, S, T, V, W, X, Y und Z.
Konsonanten spielen eine wichtige Rolle in der Struktur von Silben. Normalerweise haben Vokale den Kern einer Silbe, da sie die höchste Sonorität aufweisen. Konsonanten hingegen nehmen oft die Positionen am Rand der Silbenstruktur ein und sind normalerweise keine Silbenträger.
Insgesamt sind Konsonanten eine faszinierende Facette der menschlichen Sprache. Sie ermöglichen es uns, vielfältige Klänge zu erzeugen und komplexe Worte und Sätze zu formen. Durch die Kombination von verschiedenen Artikulationsorten und -arten entstehen die unterschiedlichen Konsonanten, die wir in unseren Sprachen verwenden.
Die Bedeutung der Konsonanten erstreckt sich über die reine Phonologie hinaus und hat Auswirkungen auf die Struktur von Silben und Wörtern. Die Vielfalt der Konsonanten im Deutschen und in anderen Sprachen verleiht unserer Kommunikation Klangreichtum und Ausdrucksmöglichkeiten. Sie spielen eine unverzichtbare Rolle in der Sprache und stellen einen spannenden Aspekt der Linguistik dar, der es uns ermöglicht, uns auf vielfältige Weisen auszudrücken
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