Buchstaben in der deutschen Sprache
- Wie die meisten Sprachen der Welt ist auch das Deutsche verschriftlicht. Wir bedienen uns dazu des lateinischen Alphabets, was eine Menge Probleme mit sich bringt. Denn es gibt im Deutschen Laute, die es im Lateinischen nicht gab, und entsprechend fehlt auch ein grafisches Zeichen dafür, eben ein Buchstabe.
- Es gab aber auch im Lateinischen Buchstaben, die wir heute eigentlich nicht brauchen, weil wir die betreffenden Laute nicht haben oder andere Buchstaben, um diese konkreter ausdrücken zu können. Ein Beispiel ist der Laut, den wir im Wort "Hexe" mit dem "x" bezeichnen. Mit den uns bereits zur Verfügung stehenden Buchstaben könnten wir diesen Laut auch mit "ks" beschreiben - also "Hekse". Interessanterweise gibt es ein ähnlich lautendes Wort, in dem das beherzigt ist: Häcksel; überflüssigerweise ist hier noch ein "c" hinzugefügt. Und noch komplizierter wird es, wenn man ein Wort wie "Achse" betrachtet - hier muss "chs" für den gleichen Laut herhalten. Wäre die Schreibweise an "Hexe" angeglichen, müsste es "Axe" heißen.
Sie sehen schon, mit dem Alphabet der deutschen Sprache und der Laut-Zeichen-Zuordnung ist es nicht so einfach. Entsprechend sagt auch die Tatsache, welches der häufigste Buchstabe ist, nur aus, welches Zeichen am häufigsten benutzt wird, aber nichts über den dazugehörigen Laut und die Aussprache desselben.
Welches Zeichen das häufigste ist
- Ganz vorne an in der Häufigkeitsrangliste der Buchstaben im Deutschen steht das "e". Es macht ungefähr 18 Prozent eines Textes aus. Das verwundert auch nicht, da es zur Bezeichnung eines einfachen Vokals (Monophthong) wie in "Herz" benutzt wird, aber auch die Länge eines vorhergehenden einfachen Vokals anzeigen kann, zum Beispiel in "Meer" oder "Coesfeld". Zudem wird es auch für einige Doppelvokale (Diphthonge) verwendet, zum Beispiel in "Eule" oder "Ei". Und schließlich zeigt es Vokale an, für die es sonst keinen eigenen Buchstaben gibt, zum Beispiel am Ende von "Lampe" und beim "er" in "Ruder".
- Diese Mehrfachverwendung ist typisch für die deutsche Sprache, weil das vorhandene Buchstabeninventar des Lateinischen nicht ausreichte, um Vokallängen zu beschreiben. Man hätte das auch anders regeln können: Im Finnischen zum Beispiel wird ein Vokal mit einfächer Länge immer mit einem Vokalzeichen beschrieben und ein doppelt langer Vokal mit einem doppelten Vokalzeichen.
- Der Buchstabe an zweiter Stelle der Häufigkeitsliste ist "n" mit zehn Prozent, es folgen "i, r, s, a, t" mit Werten zwischen sechs und acht Prozent. Eine Häufigkeit von weniger als ein Prozent haben in deutschen Texten "p, v, j, y, x, q".
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