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Was schmeckt bitter? - Wissenswertes zur ayurvedischen Nahrungsmitteleinteilung

Bittere Lebensmittel haben aus ayurvdischer Sicht eine besondere Wirkung.
Bittere Lebensmittel haben aus ayurvdischer Sicht eine besondere Wirkung.
Im Ayurveda wird die Wirkung von Nahrungsmitteln und Medikamenten nicht in erster Linie anhand von deren Inhaltsstoffen, sondern anhand von deren Geschmack bestimmt. So hat - vereinfacht ausgedrückt - zum Beispiel alles, was bitter schmeckt, bestimmte Eigenschaften und eine bestimmte Wirkung.

Wie schmeckt was? - Nahrungsmitteleinteilung im Ayurvda

Im Ayurveda werden sechs verschiedene Geschmacksrichtungen, Rasa genannt, unterschieden. Neben bitter sind dies süß, sauer, salzig, scharf und herb bzw. "zusammenziehend".

  • Auch wenn all diesen Geschmacksrichtungen eine spezifische Wirkung zugeschrieben wird, werden Sie im Ayurveda nicht vollkommen isoliert betrachtet, sondern stets mit weiteren Faktoren wie der Klasse (guna), dem "Nachverdauungsgeschmack" (vipaka) und der Potenz (virya) in Zusammenhang gebracht.
  • Außerdem wirkt sich ein Nahrungsmittel, das bitter schmeckt, nicht auf jeden gleich aus, da die Menschen je nach Ihrer individuellen Konstitution unterschieden werden. Dabei spielt die Verteilung der drei "Bioenergien" (dosha) Vata, Pitta und Kapha eine hervorragende Rolle.
  • Bei der Zubereitung ayurvedischer Speisen wird der Geschmack auf die jeweilige Konstitution abgestimmt. Bei einer bekömmlichen Mahlzeit sollten allerdings stets alle sechs Geschmacksrichtungen enthalten sein.

So wirkt der bittere Geschmack nach ayurvedischer Auffassung

  • Schmeckt ein Nahrungsmittel bitter, hat es dem Ayurveda zufolge die Eigenschaften kalt, trocken und leicht. Damit wirkt es sich verstärkend auf Vata aus und reduziert Pitta und Kapha.
  • Darüber hinaus wird dem Geschmack eine appetitanregende, antitoxische, fiebersenkende und reinigende Wirkung zugeschrieben. Auf geistiger Ebene soll er Kreativität, Leichtigkeit und Spontanität fördern, kann aber auch Unsicherheit, Schwäche und Angst erzeugen.
  • Um negative oder übermäßige Auswirkung des bitteren Geschmacks zu vermeiden, gilt es, diesen durch andere Zutaten mit einem süßen und sauren Geschmack auszugleichen. So lassen sich viele Kräuterpräparate, bei denen dieser Geschmack vorwiegt, etwa gut zusammen mit süßer Milch kombinieren.

Beispiele für bittere Lebensmittel sind etwa Rucolasalat, Artischocken, Gartenkräuter, die bekannten Gewürze Bockshornklee und Kurkuma sowie die wichtigen ayurvedischen Heilpflanzen Brahmi, Ashvagandha und Lobana.

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