Poesie - was ist das?
Poesie, so viel wissen die meisten noch, hat irgendetwas mit Gedichten zu tun.
- Der Begriff Poesie leitet sich vom griechischen Wort "poiesis" ab, das so viel wie "Dichtkunst" oder "das Dichten" heißt, die ursprüngliche Bedeutung lautet genau genommen "das Verfertigen". Im Deutschen spricht man statt von der Poesie meistens von der Dichtung, gemeint ist damit insbesondere die Versdichtung.
- Poesie im eigentlichen Sinn zeichnet sich durch eine kunstvolle Gestaltung der Sprache aus und unterscheidet sich damit von der Prosa, also der erzählenden Literatur, zu der beispielsweise Romane und Erzählungen gehören.
- Zu den Mitteln dieser kunstvollen Gestaltung zählen zum Beispiel Reime, ein bestimmtes Metrum, das heißt eine festgelegte Anzahl und Abfolge von betonten und unbetonten Silben, und eine bestimmte Strophenbildung.
- Kennzeichnend für die Dichtung ist es außerdem häufig, dass sich der Dichter nicht an stilistische oder syntaktische Regeln hält. Letzteres bedeutet, dass sich der Satzbau in der Dichtung häufig vom formal korrekten Satzbau unterscheidet. Ein Beispiel hierfür wäre die Inversion, etwa Goethes „in seinen Armen, das Kind war tot“.
Eine bilderreiche Sprache
Was Poesie heutzutage alles ist und was es nicht ist, lässt sich gar nicht so einfach sagen. Fest steht jedoch, dass sie im Allgemeinen sehr bilderreich ist.
- Ein bedeutendes Merkmal der Dichtung ist zweifellos die sehr bildhaft-symbolische Sprache, das heißt die Verwendung von Metaphern. Dabei handelt es sich um sogenannte rhetorische Figuren, bei denen bestimmte Begriffe nicht ihrer eigentlichen Bedeutung entsprechend, sondern im übertragenen Sinn verwendet werden. Ein Beispiel hierfür wäre "Abgründe der Verzweiflung", da es sich dabei natürlich nicht um reale Abgründe handelt.
- Durch die kunstvoll gebrauchte, metaphernreiche Sprache ermöglicht es die Poesie, Dinge auszudrücken, die man mit den normalen Mitteln der Sprache nicht ausdrücken kann, und damit eine besondere Stimmung zu erzeugen.
- Mittlerweile existiert jedoch ein solcher Reichtum an poetischen Formen, dass eine Klassifizierung nicht immer einfach ist.
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