Was ist ein Vorsteuerüberhang?

Nicht jeder Selbstständige ist umsatzsteuerberechtigt

• Wenn Sie sich selbstständig gemacht haben, dann sind Sie je nach Umsatz entweder von der Umsatzsteuer befreit und ein Kleinunternehmer oder müssen bei einem höheren Umsatz die Vorsteuern einnehmen und an das Finanzamt abführen. Dies stellt zwar für Sie einen größeren Aufwand dar, hat aber auch einige Vorteile. Bezahlt Ihnen ein Kunde eine Rechnung, so kommt auf diesen Betrag eine Mehrwertsteuer von 19 Prozent. All diese Steuern landen zwar auf Ihrem Geschäftskonto, müssen aber rechtzeitig an das Finanzamt abgeführt werden.
• Eine elektronische Abrechnung kann relativ schnell und einfach über die Software Elster (ist in der Basisversion kostenlos) erstellt werden. Nach jedem Monat stellen Sie die Vorsteuer- und Umsatzsteuerbeträge gegenüber und verrechnen diese miteinander. Sie bekommen vom Finanzamt die Steuer von geschäftsrelevanten Ausgaben zurück, was Sie als Kleinunternehmer leider nicht können. In bestimmten Fällen kann sogar ein Vorsteuerüberhang entstehen und bei diesem Sonderfall sind die Steuern der Ausgaben höher als die Steuern der Einnahmen.

Was ein Vorsteuerüberhang im Detail bedeutet

• Erhalten Sie in einem Geschäftsmonat weniger Vorsteuerbeträge als Sie Umsatzsteuer bezahlt haben, dann ist dies ein Sonderfall und dieser wird Vorsteuerüberhang genannt. Sie müssen somit nicht Geld an das Finanzamt bezahlen, sondern bekommen vom Finanzamt Geld, was eigentlich nicht allzu oft vorkommt. Sie müssen nach dem Geschäftsmonat kein Geld an das Finanzamt überweisen, Ihre Steuerabrechnung aber ebenfalls mit der Software Elster machen.
• Das Finanzamt wird Ihnen den Betrag des Vorsteuerüberhangs innerhalb von wenigen Tagen auf Ihr Konto überweisen. Zu oft sollten Sie von diesem Sonderfall aber besser nicht betroffen sein, denn sonst könnte das Finanzamt noch annehmen, dass es sich bei Ihrem Geschäft um eine Scheinselbstständigkeit handelt und unangenehme Fragen stellen.