Dass Sie plötzlich einen Hexenschuss bekommen haben, kann vielfältige Ursachen haben. Beispielsweise eine Blockierung eines Wirbels, ausgeprägte Muskelverspannungen oder ein Verschleiß der Wirbelgelenke können die Schmerzen hervorrufen. Die Lendenregion ist dicht mit schmerzleitenden Nervenfasern durchzogen, daher können bereits geringfügige Auslöser zu heftigen Schmerzen führen. Durch die Schmerzen kommt es zu einer unmittelbaren Verspannung der Rückenmuskulatur, sodass man meist keine normale, aufrechte Körperhaltung mehr einnehmen kann.
Was schnell hilft, wenn der Hexenschuss Sie erwischt
- Unter dem Synonym Hexenschuss fasst man im Allgemeinen alle akuten Rückenschmerzen zusammen. Was auch immer dabei die Ursache ist - eine Blockade, ein eingeklemmter Nerv (meistens der Ischiasnerv) oder die Bandscheiben: für die akute Behandlung gelten dieselben Maßnahmen.
- Wenn Sie die Schmerzen schlagartig überfallen, so legen Sie sich am besten direkt auf die Seite und winkeln die Beine leicht an den Körper an. So kann sich die Rückenmuskulatur wieder entspannen.
- Oftmals verspannt sich die Rückenmuskulatur durch den Hexenschuss enorm und verursacht weitaus größere Beschwerden als die eigentliche Ursache. Um die verspannten Muskeln zu lockern und die Schmerzen zu lindern, eignen sich alle Maßnahmen, die die Durchblutung der Muskulatur anregen. Gegen verspannte Muskeln hilft am besten Wärme. Mithilfe einer Wärmflasche oder eines Körnerkissens lassen sich die Muskeln lokal behandeln. Mit einem heißen Bad oder einem Besuch in der Sauna regen Sie den gesamten Stoffwechsel im Körper an.
- In Apotheken können Sie spezielle Wärmepflaster gegen den Hexenschuss erhalten. Diese werden auf die schmerzende Region aufgeklebt und halten diese warm. Dadurch entspannen sich die Muskeln, der Schmerz lässt nach. Das Pflaster hat den Vorteil, dass Sie dabei nicht liegen müssen.
- Wenn Ihnen Kälte besser bekommt, können Sie spezielle Kältepads auf die schmerzende Stelle auflegen. Diese Kühlkompressen sind ebenfalls in Apotheken erhältlich. Wenn Sie eine Tiefkühltruhe besitzen, können Sie auch ein Handtuch nass machen, einmal in der Mitte falten und einige Zeit in die Gefriertruhe legen. Legen Sie zwischen Ihre Haut und dem gefrorenen Handtuch ein dünnes Küchentuch.
- Bewegung ist bei allen Rückenbeschwerden enorm wichtig. Längere Bettruhe verschlechtert den Zustand und die Prognose enorm, also vermeiden Sie es, sich übertrieben zu schonen. Mit einem akuten Hexenschuss sollten Sie es vor allem vermeiden, Drehbewegungen auszuführen oder schwere Lasten zu tragen. Was jedoch der Genesung entgegenkommt, sind normale Bewegungen oder auch Spazierengehen. Gegen die Schmerzen hilft das in jedem Fall besser als Bettruhe.
- Schmerzmittel und Medikamente, die die Muskulatur entspannen, können helfen die Beweglichkeit wiederzuerlangen. Dabei sollten Sie starke Schmerzmittel jedoch nicht über einen längeren Zeitraum ohne Absprache mit Ihrem Arzt einnehmen.
- Sanfte Hilfe gegen Hexenschuss bieten Akupunktur und Osteopathie. Wer öfter Probleme mit dem Rücken hat, sollte durch Physiotherapie versuchen, seine Muskeln aufzubauen und den Alltag rückenfreundlicher zu gestalten.
- Was Sie unbedingt beachten sollten: In der Regel verschwinden die Beschwerden bei einem Hexenschuss innerhalb weniger Tage. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Auch wenn Sie Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen in den Armen oder Beinen bemerken, sollten Sie den Arzt konsultieren, dahinter verstecken sich oftmals ernsthafte Bandscheibenbeschwerden.
Sollten die Schmerzen nach drei Tagen immer noch andauern, wird ein Arztbesuch empfohlen. Denn unbedingt vermeiden sollten Sie, dass sich die Schmerzen chronifizieren. Außerdem sollte abgeklärt werden, ob hinter den Symptomen wirklich ein Hexenschuss oder eine andere Erkrankung wie zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall steckt.
Weitere Autorin: Felicitas Schmidt
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