Ischialgien sind sehr schmerzhaft
Wenn Sie unter einer Ischialgie, leiden, tritt der Schmerz häufig plötzlich und wie aus heiterem Himmel auf. Diese Art der Rückenschmerzen gehört zu den häufigsten Rückenbeschwerden.
- Unter dem Begriff Ischialgie werden Beschwerden im Bereich des sogenannten Nervus ischiadicus zusammengefasst. Sie kommen meist durch eine Reizung der Nervenwurzeln zustande. Die häufigste Ursache dafür sind degenerative Veränderungen, in den meisten Fällen Bandscheibenvorfälle.
- Wenn Sie gleichzeitig Schmerzen im Bereich Ihrer Lendenwirbelsäule haben, spricht man auch von Lumboischialgie. Häufig sind die Beschwerden nicht eindeutig zu diagnostizieren, da die Übergänge vom Nervus ischiadicus zum Lendenwirbel fließend sind.
- Bei einer Ischialgie strahlen Ihre Schmerzen vom Gesäßmuskel in Ihren Oberschenkel aus. Oft kommt es auch zu einem brennenden oder stechenden Schmerz bis in die Großzehe hinein.
- Beim Niesen oder Husten können die Schmerzen sich verstärken und es kommt möglicherweise zu einem spontanen Abgang von Urin oder Stuhl. Ist das der Fall, begeben Sie sich umgehend in ärztliche Behandlung. Das ist möglicherweise ein Hinweis darauf, dass Ihr Blasennerv oder der Nerv, der Ihren Schließmuskel versorgt, betroffen ist.
- Nehmen Sie auch Missempfindungen im Bereich der Oberschenkel oder Probleme beim Heben des Fußes auf der betroffenen Seite sehr ernst. Suchen Sie auch in diesem Fall sofort einen Arzt auf.
Wenn Sie unter einer Ischialgie leiden, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf. Nehmen Sie Ihre Beschwerden nicht auf die leichte Schulter, denn wenn die Ursachen nicht behandelt werden, sind schwerere Schäden im Bereich des Nervs eine mögliche Folge.
Das hilft, Ihre Beschwerden zu lindern
Die erste Maßnahme bei einer Ischialgie ist der Gang zum Arzt. Aber Sie können auch selbst einiges tun, das hilft.
- In den ersten Tagen ist es wichtig, dass Sie sich schonen. Allerdings ist konsequente Bettruhe meist weniger hilfreich. Besser ist es, sich moderat zu bewegen, zum Beispiel etwas spazieren zu gehen. Wechseln Sie das Liegen, Stehen und Laufen ab. Vermeiden Sie langes Sitzen. Das verstärkt Ihre Schmerzen und die Reizung des Nervs möglicherweise.
- Auch eine sogenannte Stufenbettlagerung hilft, die Schmerzen zu lindern. Legen Sie sich dafür auf eine gerade Unterlage und legen Sie die Unterschenkel auf einem Stuhl oder einem orthopädischen Würfel, den Sie im Orthopädiefachgeschäft bekommen, ab. Oberschenkel und Unterschenkel bilden einen rechten Winkel. Das entlastet Ihren eingeklemmten, oder entzündeten Nerv wird entlastet und sehr kleine Vorwölbungen Ihrer Bandscheibe gehen möglicherweise zurück.
- In der Akutphase hilft es auch, ausreichend Schmerzmittel zu nehmen. Greifen Sie aber nicht zur Selbstmedikation, sondern nehmen Sie nur Schmerzmittel ein, die Ihnen Ihr Arzt verordnet hat.
- Ebenfalls eine große Hilfe können Kälte - oder Wärmeanwendungen sein. Die Wärme, zum Beispiel durch eine Wärmflasche oder ein Mohrkissen, entspannt die Muskeln und hilft so, Ihre Beschwerden zu lindern.
- Kälteanwendungen mit Kühlelementen, die Sie im Verlauf des Nerven über der Kleidung auf die betroffenen Stellen legen, lindern Ihre Schmerzen und wirken gegen die Entzündung.
- Welche Behandlung Ihnen gut tut, sollten Sie selber ausprobieren. Greifen Sie zu dem Mittel, das Ihnen am besten bekommt.
- Gezielte Krankengymnastik, eine Rückenschule oder vorsichtige Massagen bei einem Physiotherapeuten tragen dazu bei, schneller wieder bewegungsfähiger und schmerzfrei zu werden.
Auf große körperliche Belastungen und monotone Bewegungsabläufe sollten Sie verzichten, bis Ihre Beschwerden ganz verschwunden sind.
So lässt sich einer Ischialgie vorbeugen
Wenn Sie schon einmal eine Ischialgie hatten, sollten Sie darauf achten Risikofaktoren auszuschalten. Vorbeugende Maßnahmen helfen Ihnen aber auch, Ihren Rücken gesund zu halten und Beschwerden zu verhindern.
- Wenn Sie übergewichtig sind, hilft es Ihrem Körper, abzunehmen. Zuviel Körpergewicht begünstigt Ischialgien und Gelenkverschleiß.
- Sorgen Sie für Abwechslung. Wenn Sie die Möglichkeit haben, verändern Sie Ihre Körperhaltung im Laufe des Tages immer wieder. Sitzen, Stehen und Gehen sollte sich abwechseln. Auch anstatt des Fahrstuhls die Treppe zu nehmen, hilft Ihrer Wirbelsäule.
- Gezielte Krankengymnastik und Übungen, die Ihre Bauchmuskulatur ,halten Ihren Rücken gesund.
- Achten Sie beim Heben von schweren Gegenständen auf eine rückenschonende Haltung.
Fragen Sie einmal bei Ihrer Krankenkasse nach. Viele Kurse zur Gesunderhaltung des Rückens werden von den Kassen bezuschusst oder komplett bezahlt.
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