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Was bedeutet das Wort Orthografie? - Eine Erklärung

Der Vorläufer des Dudens ist schon älter als die Vereinheitlichung der deutschen Rechtschreibung.
Der Vorläufer des Dudens ist schon älter als die Vereinheitlichung der deutschen Rechtschreibung. © Claudia_Hautumm / Pixelio
Orthografie - wieder nur ein Fremdwort, das scheinbar kluge Köpfe nutzen, um etwas ganz einfaches auszudrücken? Was bedeutet das Wort Orthografie?

Orthografie bedeutet nichts anderes als Rechtschreibung

Das schwer anmutende Wort "Orthografie" bedeutet nichts anderes, als die völlig geläufige Rechtschreibung. Was so lapidar klingt, ist tief greifender, als Sie vielleicht im ersten Moment annehmen.

  • Wie wäre es, wenn jede Mundart in Deutschland auch in der Schriftform genau so übernommen werden würde? Würden die Bayern das rheinische Platt verstehen? Allein damit eine einheitliche Amtssprache herrschen kann, ist es wichtig, dass die Orthografie und was sie bedeutet nicht unterschätzt wird.
  • Bei einer Konferenz der Kultusminister in Berlin wurde bereits 1901 festgelegt, dass es festgelegte Regeln und Schreibweisen geben muss, die deutschlandweit für alle Schulen Gültigkeit haben. Somit bedeutet die Orthografie für uns vor allem eins: Eine einheitliche (geschriebene) Sprache im deutschsprachigen Raum mit festen Regeln. Die verschiedensten Mundarten in Deutschland spielen dabei keine Rolle.
  • Daran hat sich seitdem nichts geändert. Auch wenn die Rechtschreibung gelegentlich reformiert und der Wortschatz sich dadurch verändert und erweitert, so gibt es doch immer eine Möglichkeit, die amtlich und schulisch korrekte Rechtschreibung zu ermitteln - über den Rechtschreibduden.

Orthografie und der Duden - warum Sie sich darauf verlassen können

Der Rechtschreibduden ist defakto das Nachschlagewerk schlechthin, wenn es darum geht, die richtige Rechtschreibung für ein Wort zu ermitteln. Im Zweifel hat der Duden recht. Aber warum ist das so?

  • Bereits 1880 gab es das "Vollständige Orthografische Wörterbuch der deutschen Sprache" von Konrad Duden, welches heute unter dem Begriff "Urduden" bekannt ist. Der Gymnasiallehrer setzte sich schon viele Jahre für die Vereinheitlichung der deutschen Sprache ein. 
  • Im Jahr 1903 haben sich die Buchdruckvereine der Schweiz, Österreichs und Deutschlands an Konrad Duden gewandt um ein Nachschlagewerk zu erstellen, in dem für diverse Doppelschreibungen eine Entscheidung zu einer festen Schreibweise getroffen wurde.  Damit war der sogenannte Buchdruckerduden geboren. Nach den dort beschriebenen Regeln wurde ein Großteil aller deutschsprachigen Bücher gedruckt. 
  • 1915 war es schließlich so weit: Der Urduden bzw. seine Neuauflagen und der Buchdruckerduden verschmolzen zum Duden. Damit war ein Werk geschaffen, das deutlich dazu beigetragen hat, dass deutschlandweit einheitlich geschrieben wurde.
  • 1955 schließlich wurden in Westdeutschland die Regeln und Schreibweisen im Duden als vorläufig verbindlich eingestuft. Daran hat sich bis heute nichts verändert und der Duden ist das Nachschlagewerk, wenn es darum geht, was ein Wort bedeutet und wie es richtig geschrieben wird.
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