Was ist Brandrodung?
Brandrodung bedeutet, dass mithilfe eines Brandes gerodet wird. Roden ist das Entfernen von Bäumen eines kompletten beziehungsweise eines Stücks eines Waldes.
Bei der Brandrodung werden also ganze Waldstücke absichtlich angezündet, sodass ein Brand entsteht, der ein kontrolliertes Verbrennen der Pflanzen eines bestimmten Stückes ermöglichen soll. Nachdem das gewünschte Stück abgebrannt ist, wird das Feuer gelöscht.
In vielen Teilen der Welt ist das Vorgehen mittlerweile verboten, es wird aber speziell in ärmeren Regionen nach wie vor angewendet.
Warum wird das gemacht?
Die Gründe, warum das Verfahren eingesetzt wird, sind vielfältig. Ein Grund ist etwa der demografische Wandel. Es leben immer mehr Menschen auf der Welt, die alle Wohnraum brauchen. Um diesen zu schaffen, wurde speziell in der Vergangenheit oft Brandrodung eingesetzt.
Mittlerweile nutzt man diese Form der Rodung mehr zur Erschließung von landwirtschaftlichen Nutzflächen.
Insbesondere im Urwald und dicht bewaldeten Orten wird bevorzugt auf die Brandrodung gesetzt, da es eine besonders schnelle und günstige Form der Rodung ist.
Welche Vor- und Nachteile hat das Vorgehen?
Aber die Brandrodung hat noch einige weitere Vor- allerdings auch Nachteile.
Weitere Vorteile der Brandrodung
Es ist bewiesen, dass eine umfassende und kontrollierte Aufforstung auf den brandgerodeten Flächen durch den hohen Nährstoffgehalt besser gelingt. So können kontrolliert für die Holzwirtschaft wichtige Baumarten (zum Beispiel Mahagoni) auf kleiner Fläche vermehrt werden. Der Vorteil dabei: Es müssen nicht deutlich größere Flächen Urwald leiden, um an die gewünschten Hölzer zu gelangen.
Aber auch für Landwirte der Region bieten sich Vorteile: Es ist mit dieser Methode leicht fruchtbares Land (nicht nur für die kommerzielle Aufforstung) zu gewinnen, was es den lokalen Landwirten ermöglicht, für den eigenen Lebensunterhalt zu sorgen. Die nährstoffreiche Asche dient außerdem als wichtiger und kostengünstiger Dünger. In vielen armen Regionen bietet sich kaum eine andere Möglichkeit, zumindest wenn keine umweltverträglicheren Methoden finanziert werden (können).
Nachteile des Verfahrens
Dass es beim Anzünden von großen Waldflächen auch zu Problemen kommen kann, liegt auf der Hand.
So können die Feuer außer Kontrolle geraten und so viel mehr Waldfläche vernichten als geplant und ggf. notwendig war.
Umweltorganisationen warnen außerdem davor, dass durch das Feuer sehr viel Treibhausgas freigesetzt wird, was die Erderwärmung beschleunigt. Dazu kommt, dass die Regenwälder dieser Welt auch als “Lunge der Erde” gelten und einen wichtigen Teil dafür leisten, dass wir Menschen befreit atmen können. Die riesigen Baumbestände binden große Mengen an Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre. Werden die Bäume abgebrannt, wird das freigesetzt und die übrigen Bäume können den Verlust nicht ausreichend ausgleichen.
Wird die Brandrodung zu oft eingesetzt, schadet sie außerdem dem Mineralstoffhaushalt des Bodens. Normalerweise sollten bis zur nächsten Brandrodung mindestens 15 Jahre vergehen, sodass sich der Boden erholen kann. Die Regelperiode beträgt mittlerweile im Durchschnitt aber fast nur noch fünf Jahre.
Das Verfahren der Brandrodung ist also keineswegs ausschließlich negativ zu sehen. Wenngleich es wichtig ist, sich auch mit den negativen Konsequenzen auseinanderzusetzen und mögliche Alternativen zu finden und anzuwenden.
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