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Warum hat Deutschland keine Flugzeugträger?

Flugzeugträger sind die Herzstücke einer Flotte.
Flugzeugträger sind die Herzstücke einer Flotte.
Deutschland ist eines der reichsten und technologisch fortschrittlichsten Länder der Welt. Unter anderem nutzt es sein technologisches Know-how, um moderne Waffensysteme zu produzieren und auch in andere - mal mehr, mal weniger demokratische - Länder zu exportieren. Verwundert es da nicht, dass einer der weltweit führenden Waffenexporteure keinen eigenen Flugzeugträger hat, obwohl ein solcher doch zu den mächtigsten militärischen Einheiten gehört? Tatsächlich gibt es gute Gründe, warum Deutschland vor so einem Schiff zurückschreckt.

Flugzeugträger sind teuer

  • Um ein Haar hätte Deutschland einmal Flugzeugträger besessen. Zwischen 1914 und 1945 gab es immer wieder Versuche, vorhandene Schiffe zu Flugzeugträgern umzubauen oder aber komplett neue Modelle zu konstruieren. Eines von ihnen, die Graf Zeppelin lief 1938 sogar vom Stapel, wurde aber nie fertig gebaut. Tatsächlich wurden die Arbeiten an allen Schiffen zu irgendeinem Stand der Arbeiten abgebrochen.
  • Der Grund, warum nie ein deutscher Flugzeugträger vollendet wurde, dürfte derselbe sein, warum es bis heute keinen gibt. Ein Flugzeugträger ist eine enorme Investition. Er muss nicht nur gebaut, sondern auch unterhalten werden, was große Geldsummen verschlingt.
  • So hatte man im Dritten Reich den Trägerbau abgebrochen, um mit dem eingesparten Geld die U-Boot-Flotte zu unterstützen. Heute würde ein solcher Bau mit einer massiven Erhöhung des Wehretats einhergehen, der sowohl in der Politik als auch in der Bevölkerung auf wenig Gegenliebe stoßen würde. So kosten Flugzeugträger - je nach Modell - zwischen 500 Millionen und 5 Milliarden Euro.

Deutschland hat keinen Bedarf an schwimmenden Festungen

  • Wer sich fragt, warum Deutschland keinen Flugzeugträger hat, sollte sich im gleichen Moment fragen, warum es ein solches Schiff braucht. Flugzeugträger dienen militärisch vor allem als Mittel der Einschüchterung. Auch ohne, dass es zu tatsächlichen Kampfeinsätzen kommt, ist die bloße Präsenz eines schwimmenden Giganten oftmals ausreichend, um über eine Drohkulisse eine Krisenregion zu stabilisieren. Ein solches geopolitisches Machtgebaren entspricht jedoch ebenso wenig der deutschen Verteidigungspolitik der letzten Jahrzehnte wie die Option, von einem Flugzeugträger aus einen groß angelegten Luftangriff zu starten.
  • Wesentlich wahrscheinlicher als ein deutscher Flugzeugträger ist ein europäisches Kooperationsprojekt. Bei einem solchen könnten die hohen Kosten aufgeteilt werden. Außerdem würde ein solches Schiff innereuropäische Einheit demonstrieren.
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