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Hansestädte in Deutschland - historische Erklärung

Auch Köln ist eine alte Hansestadt.
Auch Köln ist eine alte Hansestadt. © Ich-und-Du / Pixelio
Das Autokennzeichen von Hamburg ist HH, nicht weil der Hamburger stottert, sondern weil Hamburg eine Hansestadt ist. Es gibt noch andere Hansestädte in Deutschland das wissen Sie sicher. Aber kennen Sie die Bedeutung der Hanse?

Geschichte der Hanse in Deutschland

Um die Entstehung der Hansestädte in Deutschland nachvollziehen zu können, müssen Sie sich etwas über das Kaufmannswesen  informieren:

  • Ursprünglich waren die Kaufleute nicht sesshaft, sondern reisten selber umher, um Ihre Waren zu verkaufen. Die Reisen waren gefährlich und die Kaufleute waren ständig in Gefahr, beraubt und ermordet zu werden. Das führte dazu, dass sie Reisegemeinschaften bildeten. Das waren die Vorläufer der Hanse.
  • Die Hansa Teutonica war ein Zusammenschluss niederdeutscher Kaufleute und zunächst nur eine reine Zweckgemeinschaft um die Sicherheit von Überfahrten zu verbessern. Auch galt die Gemeinschaft der Vertretung gemeinsamer Interessen im Ausland.
  • Sie können die Gründung der Stadt Lübeck im Jahr 1143 als entscheidend für die weitere Entwicklung der Hanse betrachten, denn damit konnten die ertragreichen Gebiete für Getreide,  Holz, Wachs und Pelze Nordrusslands mit den produzierenden Gebieten im Westen verknüpft werden.
  • Da die Transportwege sicherer wurden und immer mehr Städte aufblühten, wurden die Kaufleute in den Städten sesshaft und betrieben den Handel meistens über Stellvertreter. Es entstanden auf diese Weise Hansestädte in Deutschland, von denen aus die Kaufleute ihren Handel trieben. Dabei rückte die Hanse als Interessenvertretung des Handels immer mehr in den Mittepunkt.
  • Die Blütezeit der Hanse war etwa von 1250 bis 1400.  In dieser Zeit war die Hanse eine mächtige Vereinigung. Auch entstanden damals Systeme, die bis heute in der Wirtschaft verwendet werden wie Treuhänderschaft, Schuldscheine und Handelswechsel.
  • Viele Städte schlossen sich zu Bündnissen zusammen, um die Macht der Hanse und deren Vormachtstellung vor allen Dingen im Bereich der Nord- und Ostsee zu festigen. 72 Städte schlossen sich der Hanse an und wurden Hansestädte. 130 Städte waren dieser locker angebunden.
  • Mit der Zunahme der Stärke der Regierungen der Länder und durch die Entdeckung Amerikas nahmen die Macht und die Bedeutung der Hanse ab, denn der bis dahin wichtige Handel mit dem Osten wurde durch den Handel mit den Kolonien im Westen verdrängt.

Hansestädte in der heutigen Zeit

Heute gibt es nur noch wenige Städte, die sich als Hansestädte bezeichnen. Traditionell sind diese aber immer noch mit dem Handel verknüpft.

  • Alte Hansestädte finden Sie entlang den traditionellen Handelsrouten der Nord- und Ostsee und entlang des Rheines. Obwohl nur Hamburg, Bremen und Lübeck die Bezeichnung Hansestadt im Namen tragen, bekennen sich auch heute noch die Hansestädte zu ihrer Tradition. In den meisten Hansestädten finden Sie Namen von Vereinen (Hansa Rostock) oder in von Gebäuden, Stadtvierteln, Straßen oder Plätzen, die auf die Herkunft verweisen.
  • Die Hanse steht für Weltoffenheit, Nüchternheit und Zuverlässigkeit sowie eine blühende Stadtkultur. In diesem Sinne wurde in Zwolle 1980 eine neue Hanse ins  Leben gerufen, die sich als Lebens- und Kulturgemeinschaft von Städten versteht und über die Grenzen hinweg agiert.

Die Städte Hamburg, Bremen und Lübeck sind übrigens zwar alte Hansestädte haben diese Bezeichnung im Stadtnamen aber erst im 19. Jahrhundert eingeführt.

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