Die Wanderameisen - Informatives
Bei den Wanderameisen, die auch als sog. Heeres- oder Treiberameisen bezeichnet werden, handelt es sich um bestimmte Arten, deren Verhaltenweisen aneinander gekoppelt sind.
- Dabei wird dieses auf einander abgestimmte und gut koordinierte Verhalten auch als "Treiberameisen-Syndrom" bezeichnet, die betroffenen Ameisenarten bilden dabei eine unter einander verwandte Gruppe.
- Typisch für die Wanderameisen ist, dass diese zu den gefürchteten Jägern unter den Insekten zählen, diese können ein großes Areal bzgl. des Unterholzes befallen, vor allem im Regenwald werden die Insekten auf der Nahrungssuche fündig. Wander- oder Treiberameisen mit der Bezeichnung Eciton burchellii sind dabei gut erforscht.
- Ein einzelner Schwarm kann dabei ein Areal von drei Mal sechs Metern bedecken, wobei in diesen Fällen einige zehntausend Ameisen die gesamte Oberfläche durchkämmen, aber auch bis in die höchsten Baumwipfel vordringen, um dort die Beutetiere wie Insekten vor sich her zu treiben.
- Die Wanderameisen übernehmen oft die Aufgabe einer Reinigungstruppe, denn wo diese gelagert haben, können sich in der Folge neue Insektenpopulationen entwickeln, dadurch werden die ökologischen Nischen neu besetzt und die Artenvielfalt wird neu angeregt.
- Grundsätzlich zählen zu den Wanderameisen drei unter einander verwandte Gruppen, im Wesentlichen handelt es sich dabei um die Aenictinae und Dorylinae sowie die Ecitoniae, die sich als sog. Dolylomorpha zusammenfassen lassen. Auch andere Ameisen, die nicht zu den Wanderameisen gehören, weisen allerdings das verhaltensspezifische Muster auf, und zwar in der Gruppe gemeinsam auf Jagd zu gehen und somit auch größere Beutetiere zu erlegen, Menschen gehören allerdings nicht in da Beuteschema der Ameisen.
Was Wanderameisen außer Menschen fressen
Die wandernden Ameisen haben in keiner Weise Interesse daran, Menschen zu fressen, dafür sind die Kieferwerkzeuge nicht ausgebildet, um Haut und Fleisch zu zerschneiden und zu zerkleinern.
- So verhält es sich, dass, sofern Menschen sich regungslos in einem fließenden und sich bewegenden Strom aus Wanderameisen aufhalten, die Insekten um den Menschen sich herum bewegen. Erst, wenn die Tiere sich angegriffen fühlen, können diese schon einmal zwicken, was bei einer Soldatin recht schmerzhaft sein kann, denn die Kiefer lassen sich nicht mehr lösen, ohne das Tier zu töten.
- Wanderameisen sind allerdings in der Lage, kleine Frösche oder Wirbeltiere in der Gemeinschaft zu erlegen, dieses stellt einen Vorteil der gruppendynamischen Jagdverhaltensweisen dar. An Orten wie Ecuador im Dschungel können die Tiere mitunter Riesenregenwürmer von 40 cm Länge verfolgen und gemeinsam überfallen sowie betäuben und schließlich fressen.
- Im Wesentlichen handelt es sich somit bei den Wanderameisen um harmlose Insekten mit einem sehr relevanten Verhalten bei der Jagd, die ökologische Reinigung auf den Wanderzügen und bei der Nistplatzsuche sorgt für die Ansiedlung anderer Arten und Insekten. Selten fressen die Ameisen im Verbund Wirbeltiere und Schlangen sowie Frösche oder Regenwürmer, hauptsächlich vertilgen die Tiere allerdings andere Insekten und fressen keine Menschen.
Entsprechend brauchen Sie auch bei großen Ansammlungen einiger zehntausend Ameisen keine Angst zu haben, denn diese haben kein Interesse an Ihnen und sind harmlos, können aber trotz allem bei Angriffen zubeißen, was lediglich schmerzhaft ist und auch jucken kann, sodass anschließende Hautpflegemaßnahmen erforderlich sein können.
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