Pflanzenfresser, Allesfresser, Fleischfresser - wovon sich Affen ernähren
Dass viele Affenarten eine vorwiegend vegane, also pflanzliche, Kost verzehren, ist eine Tatsache. Doch es gibt einige Ausnahmen.
- Zu den Affen mit rein pflanzlicher Kost zählen unter anderem die sogenannten Klammerschwanzaffen. Einige Tiere dieser Unterart, zum Beispiel der Brüllaffe, hat fast ausschließlich Blätter auf seinem Speiseplan stehen. Auch viele Meerkatzen ziehen die pflanzliche Kost vor.
- Feuchtnasenaffen gehören hingegen zu den Allesfressern, wobei der pflanzliche Anteil stark überwiegt. Viele Affenarten ernähren sich omnivor, so auch die Krallenaffen, zu denen Löwenkopfäffchen und Tamarine gehören. Auch Kapuziner- und Totenkopfäffchen leben so. Neben Nektar und Früchten verachten diese Affen auch Insekten als Aufwertung ihrer Nahrung nicht. Es lässt sich also sagen, dass es sich bei diesen Tieren eher um Pflanzenfresser handelt, die ihre Nahrung tierisch ergänzen, als um fleischfressende Affen.
- Als reine Fleischfresser lebt unter den Affen nur eine einzige Art - die zu den Trockennasenaffen (früher Halbaffen) gehörenden Koboldmakis. Vor allem stehen bei diesen Tieren Insekten auf dem Speiseplan. Diese sind proteinreich und für die eher kleinen Tiere leicht zu erbeuten. Auch kleine Wirbeltiere, z. B. Schlangen, werden von Koboldmakis gefressen, jedoch wesentlich seltener.
- Man kann nicht sagen, dass die Nahrung der Menschenaffen mehr der unseren entspricht: Gorillas, die größten Affen, ernähren sich ausschließlich von Blättern. Auch Orang-Utans und Schimpansen, ebenso Gibbons, haben eine pflanzliche Grundlage in Form von Früchten, Samen und Nüssen. Doch diese verhältnismäßig großen Affen haben auch einen hohen tierischen Anteil in ihrer Nahrung und vor allem Schimpansen gehen teilweise richtig jagen.
Jagdstrategien fleischfressender Affen
Insekten, wie die meisten Allesfresser sie erbeuten, benötigen keine besondere Jagdstrategie. Anders sieht das bei Wirbeltieren, kleinen Säugern, sogar anderen Affen aus.
- Orang-Utans jagen hauptsächlich allein. Sie essen teilweise kleine Halbaffen. Anders als andere Allesfresser gehen sie nicht regelmäßig auf Jagd. Außerdem sind nicht alle Orang-Utans dazu in der Lage. Forscher haben beobachtet, dass Orang-Utans ihre Beute durch Herunterstoßen töten.
- Schimpansen dagegen greifen häufiger auf tierische Nahrung zurück. Einige Schimpansensippen haben sich sogar richtige Strategien überlegt, um in der Gruppe effizient Tiere, auch andere Affen, erbeuten zu können. Sie jagen in Gruppen von mindestens 3 bis 4 Männchen. Nützlich ist dabei die gute Kletterfähigkeit, da sie von den Bäumen aus ihre Beute erspähen können.
- Bei Schimpansen ist auch Kannibalismus keine Seltenheit. Treffen zwei rivalisierte Gruppen aufeinander, kann es sein, dass ein schwaches Männchen der anderen zum Opfer fällt.
- Doch auch wenn Affen sich von Pflanzen ernähren, sollten Sie sich eher nicht zu nah an solche heranwagen. Vor allem Gorillas haben ungern Eindringlinge in ihrem Territorium, was sie zu gefährlicheren Tieren machen kann als so manchen Fleischfresser.
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