Beschwerden bei der Verdauung von Vollkornprodukten
Vollkornprodukte werden meist im Zusammenhang mit einer gesunden Ernährung genannt. Zweifelsohne sind sie gesund, wenn sie in Maßen verzehrt und vom Organismus gut vertragen werden.
Vollkornprodukte, zum Beispiel Brot, Reis, Nudeln und Haferflocken, enthalten Vitamine und Mineralstoffe aus dem vollen Korn. Darüber hinaus stecken jede Menge Ballaststoffe in ihnen, die die Verdauung anregen und somit einer Verstopfung entgegenwirken.
Doch viele Menschen klagen nach dem Verzehr von Vollkorn über Verdauungsbeschwerden. Diese reichen von schmerzhaften und übel riechenden Blähungen, Bauchschmerzen bis hin zu Durchfall.
Um diese Symptome zu beseitigen, sollten Sie zuerst die Ursache dafür herausfinden. Dies ist immer ganz einfach, bringt jedoch letztendlich den gewünschten Erfolg.
Ernährungsumstellung, wenn Vollkornbrot Sie aufbläht
Hat die Unverträglichkeit von Vollkorn in den letzten Jahren langsam zugenommen, kann Ihre Darmflora geschwächt sein. Hier können Sie mit einer Darmsanierung und anschließender Ernährungsumstellung Abhilfe schaffen. Mit einer intakten Darmflora wird Vollkorn meist wieder gut vertragen.
Manchmal liegen die Verdauungsprobleme auch am Verarbeitungsgrad des Korns. Zum Beispiel bereiten beim Brotverzehr oftmals grobe Körner Probleme. Greifen Sie stattdessen zu Brotsorten aus Vollkornmehl oder auch aus geschrotetem Korn. Diese Sorten sind in der Regel besser verdaulich.
Darüber hinaus werden Vollkornbrote aus geführtem Natursauerteig meist besser vertragen als Brote mit Kunstsauerteig oder Hefe. Hatte das Getreide nicht genügend Zeit, um zu "gehen", und wird es vorschnell verarbeitet, kann es zu Blähungen kommen. Fragen Sie am besten bei Ihrem Bäcker nach, ob Natursauerteig verwendet wird.
Manchmal ist auch nur eine spezielle Getreidesorte der Übeltäter für Beschwerden. Diese können Sie im Ausschlussverfahren herausfinden. Gut bekömmliche Getreidesorten sind zum Beispiel Dinkel und Kamut.
Oft führen bereits kleine Fehler in der Kostzusammenstellung zu Unverträglichkeiten. So stellen sich bei zahlreichen Menschen Verdauungsprobleme ein, wenn sie Vollkornprodukte gemeinsam mit raffinierten Zuckerarten oder Nüssen essen. Gleiches kann man beim gleichzeitigen Verzehr von Vollkornbrot und eiweißhaltigen Lebensmitteln, wie Wurst und Fleisch, beobachten. Hier können Sie selbst eine Änderung herbeiführen, indem Sie diese Nahrungsmittel nicht mehr zusammen verzehren.
Wenn sich auch nach der Umstellung nichts ändert
Sollte sich keine Verbesserung in der Verträglichkeit von Vollkorn zeigen, auch nachdem Sie die oben genannten Umstellungen ausprobiert haben, sollten Sie einen Arzt zurate ziehen. Möglicherweise liegt bei Ihnen eine Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) oder eine andere Erkrankung vor.
Wenn Sie eine Glutenunverträglichkeit haben, wird Ihr Dünndarm angegriffen. Das Gluten zerstört die Zotten in Ihrem Darm, was dazu führt, dass die Darmwände dünner werden. Neben den Blähungen kann es im späteren Verlauf zu starken Schmerzen und Durchfall kommen.
Wenn Ihren Blähungen nach dem Verzehr von Vollkornbrot eine Glutenunverträglichkeit zugrunde liegt, sollten Sie auf glutenfreies Brot und Backwaren zurückgreifen. Mittlerweile haben viele Biobäckereien, Reformhäuser mit einer Backwarenabteilung aber auch herkömmliche Supermärkte verschiedene glutenfreie Angebote.
Eine gute, aber recht teure Alternative für das Backen zu Hause ist Teff-Mehl. Sie bekommen dieses im Bioladen oder im Reformhaus. Es ist absolut glutenfrei und kann für süßes Gebäck genauso verwendet werden wie für ein herzhaftes Brot.
Sie sehen also: Blähungen oder anderweitige Verdauungsbeschwerden nach dem Konsum von Vollkorn(brot) können verschiedenste Ursachen haben. Sie können zunächst selbstständig einige Dinge ausprobieren, um die Bekömmlichkeit von Vollkorn ggf. zu verbessern. Zeigen alle Versuche keine Veränderung, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen und sich auf Erkrankungen oder Unverträglichkeiten untersuchen lassen.
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