Alle Kategorien
Suche

Vogelfutter selber machen

Inhaltsverzeichnis

Vogelfutter selber machen2:59
Video von Brigitte Aehnelt2:59

In jedem Winter haben es die Vögel schwer, in der Natur Futter zu finden. Preiswert und einfach können Sie Vogelfutter selber machen. Sammeln Sie schon im Herbst Früchte und Samen verschiedener Gräser und Sträucher und trocknen Sie sie. Ernten Sie Ihre Sonnenblumen im Garten rechtzeitig oder kaufen Sie eine Großpackung, wenn sie gerade preiswert ist. Stellen Sie Haferflocken, Hirse, andere Körner, Schweineschmalz, Rindertalg, Sonnenblumenöl usw. bereit und basteln Sie an einem freien Tag mit der Familie aus kleinen Blumentöpfen, Anzuchttöpfen, leeren Joghurtbechern oder Zwiebelnetzen gern angenommene Behälter für Vogelfutter.

Was Sie benötigen

  • Sonnenblumenkerne
  • Samen von Hirse, Hanf, Mohn, Lein, Distel, Vogelmiere u.a.
  • Kerne von Gurken, Kürbis, Melone, Apfel, Nüssen u.a.
  • Früchte von Holunder, Eberesche, Schlehe, Hagebutte u.a.
  • Haferflocken und anderes gequetschtes Getreide
  • getrocknete Insekten und Krebstiere
  • Schweineschmalz
  • Rindertalg
  • Pflanzenfett (z.B. Kokosfett)
  • Sonnenblumenöl
  • kleine Blumentöpfe
  • glasierte Blumentopfuntersetzer
  • leere Joghurtbecher
  • Zwiebelnetze
  • Schnur
  • Seil
  • Kochtopf
  • Holzlöffel
  • kleine Kelle
  • Spachtel
  1. Um artgerechtes Vogelfutter selber herzustellen, müssen Sie zuvor den Futterplatz und dessen Umgebung gut beobachten. Nur wenn Sie wissen, welche Vögel bei Ihnen zu Gast sein werden, können Sie sich mit der Auswahl der Futterzutaten darauf einstellen.
  2. Als Bindemittel und nahrhaftes Fett schmelzen (keinesfalls kochen) Sie Rindertalg, natürliches Schweineschmalz oder Pflanzenfett. Lassen Sie es abkühlen, bis es wieder trübe aussieht, und fügen Sie etwas Sonnenblumenöl (im Verhältnis 1 : 5) hinzu, damit es nicht zu hart wird, wenn es kalt ist.
  3. Geben Sie unter Rühren etwa die doppelte Menge (bei Körnerfressern und Allesfressern) bzw. die gleiche Menge (bei Weichfutterfressern) der ausgewählten Vogelfutter-Mischung dazu. Es sollte eine knetbare Masse ergeben.

Vogelfutter für Körnerfresser

Dazu zählen Finken, Sperlinge, Ammern. Die ausgewählte Vogelfutter-Mischung besteht aus Sonnenblumenkernen (zu 2/3), Hanf (zu 1/4) und Haferflocken, zerkleinerten Nüssen, sonstigen Getreidekörnern und Kernen von Gurken, Kürbis usw.

  1. Formen Sie mit feuchten Händen handliche Knödel oder Würste und umhüllen Sie sie mit einem Beutel aus Zwiebelnetz. Binden Sie den Beutel oben mit einer Schnur zu und versehen Sie ihn mit einer Schlaufe zum Anhängen.
  2. Geben Sie eine Schnur in einen leeren Joghurtbecher und füllen Sie ihn mit der weichen Vogelfutter-Mischung. Ist die Masse fest geworden, schneiden Sie den Becher ab und machen in die Schnur eine Schlaufe zum Aufhängen.

Vogelfutter für Weichfutterfresser

Dazu zählen: Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Zaunkönig, Amsel, Drossel, Star. Eine gute Mischung besteht aus Haferflocken und anderem gequetschten Getreide, geschälten Sonnenblumenkernen, Mohn-, Hanf- und anderen feinen Samen, gehackten Rosinen, klein geschnittenem getrocknetem Obst, getrockneten Insekten und Krebstieren.

  1. Wenn Sie bereits eine Futterstelle für Streufutter besitzen, können Sie dort an geschützter Stelle ein einfaches Brett mit einer Art Schleppdach (gegen Witterungseinflüsse) anbringen, auf das Sie in der Mitte eine große Rundkopfschraube eindrehen. In einen glasierten Blumentopfuntersetzer bohren Sie ein Loch in der Stärke dieses Schraubenkopfes. Streichen Sie dann die Vogelfutter-Masse in den Blumentopfuntersetzer und drücken Sie ihn auf die Schraube.
  2. Für kleine Vogelfutter-Töpfe verwenden Sie am besten Anzuchttöpfe aus der Pflanzenzucht. Wenn Sie die spezielle Mischung noch flüssig einfüllen, saugt sich das Material mit dem Fett voll und wird damit sogar wetterfest. Die kleinen Töpfchen können problemlos auf Zweige im Gebüsch gesteckt werden, weil sie leicht sind. Wenn Sie vor dem Einfüllen eine Schnur mit Schlaufe in den Anzuchttopf legen, können Sie sie dann auch gut aufhängen.
  3. Wälzen Sie die Vogelfutter-Trockenmischung in heißem Fett und lassen Sie sie dann auf Backpapier oder Ähnlichem erstarren, dann bekommen Sie ein hervorragendes Streufutter für das Vogelhaus.

Vogelfutter für Allesfresser

Dazu zählen: Meisen, Spechte, Kleiber. Die richtige Mischung für das Vogelfutter besteht aus Körnern, Kernen, Samen, Früchten, getrockneten Insekten und Krebstieren.

  1. Eine sehr gute Möglichkeit, Vogelfutter anzubieten, ist das direkte Befüllen von Astlöchern oder größeren Rillen.  Sie streichen mit einem Spachtel die knetbare Masse einfach hinein.
  2. Stecken Sie durch das Ablaufloch eines kleinen Blumentopfes einen Ast. Am oberen Astende befestigen Sie eine Schlaufe aus stabiler Schnur. Das unten herausragende Aststück dient den Vögeln zum Festhalten. Füllen Sie den Blumentopf mit der zubereiteten Vogelfutter-Mischung und lassen Sie sie erstarren. Hängen Sie den Topf in einen Baum.
  3. Zum Befüllen mit dem Vogelfutter eignen sich sehr gut auch breitere Ringe und Röhren, die Sie aus leeren Toilettenpapierrollen geschnitten haben. Ziehen Sie ein Seil durch, stellen Sie den Ring bzw. die Röhre auf eine Unterlage und füllen Sie das Vogelfutter hinein. Nach Erkalten können Sie sie aufhängen.
  4. Auch die bei Körnerfressern beliebten Knödel und Würste im Zwiebelnetz werden mit der veränderten Vogelfutter-Füllung sehr gern angenommen.

Weitere Tipps, um Vogelfutter selber zu machen

  • Spießen Sie einen Apfel auf einen Schaschlikstab und hängen diesen im Garten auf.

  • Befüllen Sie immer wieder das Vogelhäuschen mit den unterschiedlichsten Sorten an Körnern.

  • Die Fettmischung können Sie auch in einen Blumentopf füllen, den Sie kopfüber in einen Baum hängen.

  • Jede Art von Sämereien eignet sich für das Fettfutter.

  • Auch eine halbe Apfelsine ist ein besonderer Leckerbissen für die Vögel.

Übrigens können sich Vögel sehr gut anpassen, wenn Notzeiten sind. Dann picken sich auch die Weichfutterfresser etwas aus dem Körnerknödel heraus oder fressen zumindest von dem nahrhaften Fett. Auch findet das, was auf den Boden gefallen ist, immer noch einen hungrigen Schnabel.

Weitere Autorin: Brigitte Niemeier-Klann